1887_Jahrbuch_Teil2.pdf
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ferner der eine Arm des um D drehbaren Hebels L durch das Niedergehen<br />
des Gewichts G gehoben, der andere Arm also herabgedrückt. Indem dieser<br />
letztere Arm den Widerstand der Feder q überwindet, drückt er ferner den<br />
einen Arm des Winkelhebels Fa nieder. Hierdurch wird der Arm Fb nach<br />
außen gerückt und es läßt die Nase N an dem letzterwähnten Hebelarm Fb<br />
den Splint Sp fahren. Die weitere Folge hiervon ist, daß das Ventil Z im<br />
Ventilkasten VK, welches nunmehr nur dem Drucke der Feder G folgt, nicht<br />
mehr gehoben werden kann und der Dampf vom Cylinder abgesperrt<br />
bleibt. Wenn dann auch der Hebel Li noch weiter bewegt wird, so geht<br />
er nur im Querstücke hin und her, ohne dasselbe fassen zu können. Die<br />
Maschine macht in Folge der lebendigen Kraft noch 3—4 Umgänge und<br />
bleibt dann stehen.<br />
Bis jetzt hat man zwar die Vorrichtung in Fällen der Noth noch nicht<br />
gebraucht, doch hat dieselbe bei angestellten Proben immer mit Sicherheit<br />
ihren Zweck erfüllt.<br />
Sie hat zum Vorbilde für die Einrichtung auf dem<br />
2. Forstschachte*) (Fig. 6—9)<br />
gedient, ist jedoch hier durch das Anbringen einer selbstthätigen Bremsvorrichtung<br />
noch verbessert worden.<br />
Die Forstscliäcliter Einrichtung ist unter der Leitung des vormaligen<br />
Directors des Forst-Steinkohlenbauvereins, des Herrn Bergdirector Schmidt,<br />
vom Herrn Obersteiger Hiller construirt und unter Leitung des jetzigen Betriebsleiters,<br />
des Herrn Bergdirector Büttner, Ende 1885 ausgeführt worden.<br />
In dem an der einen Längswand des Maschinenraumes angebrachten<br />
Kasten A befindet sich die aus 7 Elementen bestehende Batterie B und der<br />
Elektromagnet M (Fig. 8b).<br />
Ueber dem letzteren ist, um den Punkt « drehbar, der Eisenstab b angebracht,<br />
der an seinem dem Elektromagneten entgegengesetzten Ende eine<br />
Nase trägt, in welche der um die Axe ß drehbare Hammer c eingehängt ist.<br />
Bei geringer Drehung des Stabes b wird der Hammer frei, fällt (in der<br />
Richtung des Pfeiles) vorne über und schlägt auf den an der Seitenwand<br />
des Kastens A angebrachten, nach unten verschiebbaren Riegel d.<br />
Ungefähr l m über dem Kasten A ist in den Lagern CG (Fig. 8 und 8c)<br />
die Welle D verlagert, auf welcher die beiden Zahnräder f und h aufgekeilt<br />
sind. Mit dem Zahnrad f ist das feingezahnte Sperrrad f 1 gekuppelt, während<br />
um dasselbe die an ihrem Ende das Gewicht G tragende Kette g so gewickelt<br />
ist, daß, wenn das Rad f 1 nicht eingehemmt ist, das Gewicht abläuft<br />
und dabei das Rad selbst und damit die Welle D in drehende Bewegung<br />
setzt. Zum Einhemmen des Rades f 1 dient der Klinker e, welcher um die<br />
Axe y drehbar angeordnet ist und mit einem Ende in das Sperrrad f 1 eingreift,<br />
während das andere Ende durch den Draht d 1 mit dem Riegel d<br />
verbunden ist.<br />
Das Zahnrad h trägt einerseits an seinen Speichen die Dörner i,i und<br />
ist anderseits durch die Kette g 1 mit dem kleinen Zahnrad l verbunden.<br />
Letzteres sitzt lose auf der Spindel v des Dampfventiles und besitzt die seit-<br />
*) Mittheilung des Herrn Berginspeetions-Assistent Dr. Stein in Zwickau.