Mittendrin Ausgabe 20, Sommer 2011 - Stiftung Scheuern
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Stolperschwelle erinnert an Opfer des Nationalsozialismus<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> gedenkt mit einer Schwelle im Gehweg der über 1000 Opfer der<br />
ehemaligen Zwischenanstalt <strong>Scheuern</strong>.<br />
von Manuela Nörtershäuser<br />
Im Rahmen einer Gedenkstunde am<br />
26. Januar <strong>20</strong>11 wurde durch den<br />
Kölner Bildhauer Gunter Demnig in<br />
den Bürgersteig vor der Zufahrt der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> eine ein Meter<br />
breite „Stolperschwelle“ gesetzt.<br />
Gedenkstunde für die Opfer in der Zeit der Zwischenanstalt am Mahnmal der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>..<br />
Im Kontext des Gedenktages der<br />
Opfer des Nationalsozialismus und<br />
der europaweiten Aktion Stolpersteine<br />
erinnert die sogenannte Stolperschwelle<br />
an die Opfer der nationalsozialistischen<br />
Gewaltherrschaft<br />
aus der damaligen Zwischenanstalt<br />
8 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />
<strong>Scheuern</strong>. Die Inschrift lautet: „Mehr<br />
als 1000 Menschen wurden von den<br />
Nationalsozialisten zwischen 1941<br />
und 1945 aus der zur Zwischenanstalt<br />
umfunktionierten Landesanstalt<br />
<strong>Scheuern</strong> in andere ‚Heilanstalten’<br />
überwiesen und dort ermordet.<br />
Die meisten in Hadamar.“<br />
In seiner Ansprache am Mahnmal im<br />
Hof der <strong>Stiftung</strong> sprach der Direktor,<br />
Pfarrer Eckhard Bahlmann, ein klares<br />
Bekenntnis zum Leben aus, damit<br />
die Einrichtung nie wieder so missbraucht<br />
werden könne wie damals<br />
vor 70 Jahren: „Die <strong>Stiftung</strong> Scheu-<br />
ern will ein Ort des Lebens sein, so<br />
steht es auch in der Satzung der<br />
Einrichtung mit über 160-jähriger<br />
Geschichte.“ Vor dem Hintergrund<br />
nationalsozialistischer Gräueltaten<br />
in der Zeit der Zwischenanstalt sei<br />
es umso wichtiger, die Erinnerung<br />
zu bewahren und sich an der Aktion<br />
Stolpersteine zu beteiligen. Bahlmann<br />
bedankte sich bei Apotheker<br />
Christian Wuth aus Diez, bei der<br />
Stadt Nassau und der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde der Heime <strong>Scheuern</strong><br />
für die Spenden, die die Schwellenverlegung<br />
ermöglicht haben.