06.01.2013 Aufrufe

Mittendrin Ausgabe 20, Sommer 2011 - Stiftung Scheuern

Mittendrin Ausgabe 20, Sommer 2011 - Stiftung Scheuern

Mittendrin Ausgabe 20, Sommer 2011 - Stiftung Scheuern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Foto: © Stefan Körber, Fotolia.com<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

Schwerpunktthema<br />

Weiterentwicklung <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

Aktuelles<br />

Personalien<br />

Termine<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>20</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> – Im Leben leben 3<br />

Neue Wege, neue Zeichen – Corporate Design der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> 4-5<br />

Qualität im Fokus 6<br />

Stadtteilentwicklung in <strong>Scheuern</strong> beginnt 7<br />

Stolperschwelle erinnert an Opfer des Nationasozialismus 8-9<br />

Rückblick auf das Wohnen in Nastätten 10-12<br />

Diezer Schüler besuchen Bewohner in Laurenburg 13<br />

Bewohnervertretung arbeitet an Gesetzesrevision mit 14<br />

Politische Bildung in Berlin 15<br />

GBM-Anwendertreffen 16-17<br />

Betreuerrat gut aufgestellt 18<br />

Führungswechsel beim Förder- und Freundeskreis 19<br />

Berufsbildungs- und Integrationsservice in Bad Ems eröffnet <strong>20</strong>-22<br />

Neue Köpfe für die <strong>Stiftung</strong> 23<br />

Umstrukturierungen in der Werkstatt 24<br />

Zwei Urgesteine gehen in Rente 25-26<br />

Koblenz verwandelt! Arbeiten auf der BUGA 27<br />

Kooperation zwischen Feuerlöscherhersteller und Werkstatt 28<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> kocht für Nassauer Ganztagsschüler 29<br />

Konzeptionsentwicklung zur beruflichen Bildung 30-31<br />

Bücherei in der Werkstatt 32<br />

Angehörige psychisch kranker Menschen besuchen MDZ 33<br />

Obstbau ohne Landwirtschaft 34<br />

Umwelttag <strong>20</strong>11 35<br />

„Sport verbindet“ - Inklusives Sportfest 36<br />

Blockheizkraftwerk deckt Strombedarf 37<br />

Chor auf der BUGA 38<br />

Inklusive Gottesdienste 39<br />

Partnerschaftssonntag 39<br />

Wasser für Mabira 40<br />

Eröffnung der Ehrenamtsakademie in <strong>Scheuern</strong> 40<br />

Mitarbeitendenversammlung <strong>20</strong>11 41<br />

Neues aus dem Therapiezentrum 42<br />

Herr der Zahlen 42<br />

Dienstjubiläen 43-44<br />

Jubilare der Werkstattbeschäftigten 44<br />

Eintritte und Austritte von Mitarbeitenden 45-46<br />

Verstorbene Bewohner 47<br />

Termine <strong>20</strong>11 47<br />

2 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Seite


<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> – Im Leben leben<br />

Unser Name hat sich geändert – unser <strong>Stiftung</strong>szweck bleibt!<br />

„Alles hat seine Zeit“, selbst Namen<br />

und Zeichen. Auch unsere diakonische<br />

<strong>Stiftung</strong> muss sich in regelmäßigen<br />

Abständen der Frage stellen,<br />

ob ihr Name und das Zeichen, das für<br />

ihren Namen und ihren Auftrag steht,<br />

widerspiegelt, wer und was wir sind.<br />

Darum war es nach über drei Jahrzehnten<br />

an der Zeit, für die Heime<br />

<strong>Scheuern</strong> einen neuen Namen und<br />

ein neues Logo zu finden. Der seitherige<br />

Name war in die Jahre gekommen.<br />

1974 war er zuletzt geändert<br />

worden: Aus „Heilerziehungs- und<br />

Pflegeanstalt <strong>Scheuern</strong>“ wurden die<br />

„Heilerziehungs- und Pflegeheime<br />

<strong>Scheuern</strong>“. Daneben das alte Logo<br />

mit dem <strong>Scheuern</strong>er Schlösschen<br />

unter der Nassauer Burg, eingerahmt<br />

durch zwei schützende Hände, von<br />

denen eine das Kronenkreuz der Diakonie<br />

trug.<br />

Heilerziehungs- und Pflegeheime<br />

<strong>Scheuern</strong>, dieser Name beschrieb in<br />

der Tat bis Ende der neunziger Jahre<br />

des vorigen Jahrhunderts das Haupttätigkeitsfeld<br />

unserer <strong>Stiftung</strong>. Denn,<br />

wie bei den meisten vergleichbaren<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe,<br />

stand auch für unsere <strong>Stiftung</strong> vor<br />

allem das stationäre Wohnen am Zentralstandort<br />

in <strong>Scheuern</strong> im Vordergrund.<br />

Zunehmend gewannen seit<br />

den neunziger Jahren neue Arbeitsfelder<br />

an Bedeutung, zum Beispiel<br />

der Bereich Arbeit mit seinen vielfältigen<br />

differenzierten Angeboten.<br />

Auch neue individuelle stationäre<br />

und ambulante Wohnformen sowie<br />

therapeutische und tagesstrukturierende<br />

Angebote für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung kamen hinzu.<br />

Ebenso wie Angebote für Menschen<br />

mit erworbener Hirnverletzung oder<br />

auch psychischer Erkrankung. Schon<br />

dies hat uns immer wieder deut-<br />

lich gemacht, dass es an der Zeit ist,<br />

einen neuen Name zu suchen. Durch<br />

die Entscheidung des <strong>Stiftung</strong>svorstandes<br />

gemäß der Vereinbarung mit<br />

unseren Partnern in der Politik und<br />

bei der Aktion Mensch, in den nächsten<br />

zehn Jahren 270 Plätze dezentral<br />

an anderen Orten aufzubauen und<br />

im Gegenzug auf dem Kerngelände<br />

von <strong>Scheuern</strong> 270 Plätze abzubauen,<br />

wurde die neue Namenfindung<br />

immer dringlicher.<br />

„<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>“, so lautet der<br />

neue Name: kurz, knapp, prägnant<br />

und doch weit offen für weitere Entwicklungen<br />

und Arbeitsfelder im<br />

sozialen und diakonischen Bereich.<br />

Weil die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> mitten<br />

im Leben verortet ist, steht neben<br />

ihrem Namen auch noch der Zusatz:<br />

„Im Leben leben“. In einer modern<br />

gestalteten Wort-Bild-Marke ist<br />

unser neuer Name in und unter das<br />

Kreuz Christi gestellt. Die Elemente<br />

des Kreuzes wollen uns einladen, es<br />

immer wieder neu zu deuten und<br />

all das unter das Kreuz zu stellen,<br />

was uns ein Kreuz ist, weil wir allein<br />

es nicht zu tragen vermögen. Es ist<br />

Hinweis auf den Grund unseres Glaubens<br />

und bringt damit unsere kirchliche<br />

Bindung zum Ausdruck.<br />

Unserem Vorstand und der <strong>Stiftung</strong>sleitung<br />

ist es sehr wichtig, den nach<br />

unserer Satzung niemals änderbaren<br />

<strong>Stiftung</strong>szweck im Verbund der Diakonie<br />

so zu verwirklichen, dass Menschen,<br />

die Assistenz und Hilfe brauchen,<br />

ein Wunsch- und Wahlrecht für<br />

ihre individuelle Lebensgestaltung<br />

behalten.<br />

Im 161. Jahr ihres Bestehens bricht<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> zuversichtlich<br />

unter ihrem neuen Namen in die<br />

Zukunft auf. Wir sind weiterhin unterwegs<br />

unter dem Kreuz in der Nachfolge<br />

Jesu. Auf ihn vertrauen wir. Wie<br />

er, wollen auch wir Menschen befähigen,<br />

am Leben teilzuhaben.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

E. Bahlmann, Pfarrer und Direktor<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 3


Neue Wege, neue Zeichen<br />

Nach rund 40 Jahren wird aus den Heilerziehungs- und Pflegeheimen <strong>Scheuern</strong> die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong>. Zum neuen Namen gehört auch ein modernes Corporate Design.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Aus den Heilerziehungs- und Pflegeheimen<br />

<strong>Scheuern</strong> wurde im Januar<br />

<strong>20</strong>11 die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>. Manch<br />

einer stellt sich die Frage: „Warum<br />

diese Veränderungen?“ Auf die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> kommen neue weitere<br />

Anforderungen zu: Sie heißen<br />

Inklusion und Dezentralisierung. Eine<br />

Profilierung und Weiterentwicklung<br />

ist notwendig, um sich von den<br />

Mitbewerbern der Behindertenhilfe<br />

abzuheben. Aus diesen Gründen<br />

wurde der neue Name der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> geboren.<br />

Die ersten Schritte für ein neues<br />

Corporate Design begannen Ende<br />

<strong>20</strong>09 mit der Aktion „Wir <strong>20</strong><strong>20</strong>“, als<br />

die Mitarbeitenden in die Namens-<br />

4 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

findung einbezogen wurden. Die<br />

Aktion zeigte deutlich zwei Dimensionen<br />

auf: Einen ganz neuen<br />

Namen zu finden und zu etablieren<br />

ist nicht einfach, denn es ist wichtig,<br />

die Wurzeln nicht zu kappen<br />

bei einem Unternehmen mit einer<br />

langen, bewegten Geschichte. Im<br />

Dezember <strong>20</strong>10 beschloss der <strong>Stiftung</strong>svorstand<br />

den Namen: „<strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong>“.<br />

Bei der Findung des neuen Namens<br />

war es von besonderer Bedeutung,<br />

eine Brücke zwischen Tradition und<br />

Zukunft zu bauen. <strong>Scheuern</strong> ist<br />

mehr als ein Ortsname. Der Name<br />

steht für Diakonie und 161 Jahre<br />

Dienst am Menschen. Der Begriff<br />

<strong>Stiftung</strong> impliziert den Hinweis auf<br />

die unverzichtbare Verpflichtung<br />

in unserer Satzung, Menschen aus<br />

dem Evangelium heraus zu helfen.<br />

<strong>Stiftung</strong> ist zeitgemäß und steht für<br />

besonderes soziales Engagement.<br />

Ein neuer Name war und ist für<br />

das Unternehmen eigentlich nichts<br />

Neues, denn <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> ist<br />

der sechste Name für unsere Einrichtung.<br />

Zu Beginn, im Jahre 1850, hieß<br />

die Einrichtung „Rettungshaus für<br />

verwahrloste und streuende Buben“,<br />

1870 trug sie den Namen „Anstalt<br />

für Blödsinnige“, gegen Ende des<br />

19. Jahrhunderts auch „Idiotenanstalt“,<br />

1905 war es die „Heilerziehungs-<br />

und Pflegeanstalt <strong>Scheuern</strong>“<br />

und 1974 wurde die <strong>Stiftung</strong> zu den<br />

„Heilerziehungs- und Pflegeheimen<br />

<strong>Scheuern</strong>“. Seit <strong>20</strong>11 heißt sie nun<br />

„<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>“.


Neue Wege brauchen neue<br />

Zeichen<br />

Für den neuen Namen wurde ein<br />

angemessenes Zeichen gesucht. Es<br />

entstand eine Wort-Bild-Marke. Hierbei<br />

wurde die <strong>Stiftung</strong> von Rainer<br />

Marchlowitz und Oliver Bender vom<br />

Büro für Kommunikation, Training<br />

und Beratung aus Mainz unterstützt.<br />

Mitte Februar <strong>20</strong>11 wurde das neue<br />

Corporate Design (CD) erstmals der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. Seither<br />

wird das neue CD schrittweise eingeführt,<br />

das heißt von neuen Briefbögen,<br />

über die Beschilderung bis hin<br />

zu einem neuen Internetauftritt wird<br />

alles neu gestaltet.<br />

Die neue Marke und ihr Leitsatz<br />

„Im Leben leben“<br />

Einfach und doch prägnant lautet<br />

der neue Claim der <strong>Stiftung</strong>: „Im<br />

Leben leben“. Er besagt, dass Menschen<br />

mit Behinderung, psychischer<br />

Erkrankung oder erworbener Hirnverletzung<br />

dabei sind und als Teil der<br />

Gesellschaft akzeptiert bzw. wertgeschätzt<br />

sind. Durch den Leitsatz<br />

werden die christlichen Werte noch<br />

weiter untermauert, denn sie sind<br />

die Grundlage des Handelns und<br />

Helfens.<br />

Durch dieses Signet zeigt die <strong>Stiftung</strong>,<br />

dass sie ein modernes, diakonisches<br />

Unternehmen ist und als solches<br />

wahrgenommen werden will.<br />

Das neue Zeichen steht für soziale<br />

Kompetenz im christlichen Kontext.<br />

Das Evangelium ist leitend. Wer so<br />

auf das neue Zeichen blickt, wird<br />

sofort das dreidimensionale Kreuz<br />

erkennen. Es symbolisiert aber auch<br />

eine aufgeklappte Bibel. In dem<br />

Zeichen ist vieles zu lesen: Lebendigkeit<br />

und Vielfalt, Entwicklung<br />

und Wachstum etwa im Sinne eines<br />

Schmetterlings oder vergleichbar<br />

mit den Blättern einer Pflanze. Für<br />

andere Betrachter sind es Hände,<br />

die eine starke Gemeinschaft bilden,<br />

„Im Leben leben“ greift treffend die<br />

Gedanken von Inklusion und Dezentralisierung<br />

auf, das ist wesentlich<br />

beim Aufbau gemeindeintegrierter<br />

Wohnverbünde auf der Grundlage<br />

des Wunsch- und Wahlrechtes, die<br />

die <strong>Stiftung</strong> in den nächsten zehn<br />

Jahren vorantreiben wird.<br />

„Im Leben leben“ vermittelt eine<br />

positive Grundhaltung gegenüber<br />

Menschen, die andere Bedürfnisse<br />

haben.<br />

Hilfe geben oder empfangen. Nicht<br />

zuletzt versinnbildlicht das dreidimensionale<br />

gesehene Zeichen noch<br />

etwas ganz wichtiges: Die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> bietet Menschen eine<br />

Heimat, ein Zuhause, einen Platz<br />

zum Leben in einem schützenden<br />

Rahmen.<br />

Für die Mitarbeitenden der <strong>Stiftung</strong><br />

ist das Signet Orientierung und Ausdruck<br />

ihrer Identität. Es steht für eine<br />

zukunftsfähige <strong>Stiftung</strong>, die sich mit<br />

neuen Herausforderungen auseinandersetzt,<br />

Gesellschaft mitgestaltet,<br />

entsprechend zeitgemäß und<br />

kompetent kommuniziert.<br />

Die „<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>“ ist mit ihrem<br />

neuen Namen, dem neuen Zeichen<br />

und dem neuen Leitsatz „Im Leben<br />

leben“ hervorragend aufgestellt.<br />

Mit einem innovativen, flexiblen<br />

Erscheinungsbild wird der Weg in die<br />

Zukunft leichter und es macht viel<br />

mehr Freude.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 5


Qualität im Fokus<br />

Führungskräfte der <strong>Stiftung</strong> trafen sich zum Workshop.<br />

von Thorsten Müller<br />

Ende März lud die <strong>Stiftung</strong>sleitung<br />

im Rahmen der Einführung des Qualitätsmanagementsystems<br />

(QMS) zu<br />

einem Führungskräfte-Workshop ein.<br />

Viele Teilnehmer waren an der<br />

Erstellung von Geschäftsprozessen<br />

beteiligt und haben durch ihre engagierte<br />

Mitarbeit das Qualitätsmanagementhandbuch<br />

mitgestaltet.<br />

Dies war Anlass, das Buch den Führungskräften<br />

als Zusammenfassung<br />

vorzustellen.<br />

Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

Thorsten Müller trägt Zahlen, Daten<br />

und Fakten vor.<br />

Müller berichtet über die umfangreiche<br />

Arbeit der Geschäftsprozessanalyse<br />

des vergangenen Jahres und<br />

dankt allen Mitwirkendenden.<br />

Neben der Vorstellung der Struktur<br />

des Qualitätsmanagementsystems<br />

und -handbuches ging es insbesondere<br />

um die Vermittlung der Qualitätspolitik<br />

der <strong>Stiftung</strong>. Diese ist für<br />

ein einheitliches Qualitätsverständ-<br />

6 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

nis und Bildung von Qualitätszielen<br />

in der gesamten <strong>Stiftung</strong> wichtig. Die<br />

Qualitätspolitik gibt Orientierung bei<br />

der Ausrichtung und Realisierung der<br />

Arbeit in einer zunehmend wettbewerbsorientierten<br />

Behindertenhilfe.<br />

Mitarbeiter diskutieren über die Workshop-Ergebnisse<br />

der Qualitätspolitik.<br />

Die Teilnehmer beschäftigten sich mit<br />

der Qualitätspolitik, die aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven jeweils<br />

spezifi sche Anforderungen aufweist.<br />

Die Betrachtung erfolgte zum Beispiel<br />

aus Sicht der Kunden und der<br />

Mitarbeiter sowie vor dem Hintergrund<br />

der Wirtschaftlichkeit und der<br />

kontinuierlichen Weiterentwicklung<br />

der <strong>Stiftung</strong>. Die Teilnehmer formulierten<br />

Leitsätze, die bei der Erreichung<br />

der Qualitätsziele behilfl ich<br />

sein sollen.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems<br />

ist die kontinuierliche<br />

Verbesserung, mit der sich<br />

die Führungskräfte in der täglichen<br />

Arbeit beschäftigten werden. Dieser<br />

Verbesserungsprozess besteht aus vier<br />

Elementen: Das Machbare ausloten<br />

und Verbesserungen planen, Verbesserungsmaßnahmen<br />

umsetzen, Wirksamkeit<br />

der Maßnahmen überprüfen<br />

und optimierte Abläufe einführen. Die<br />

<strong>Stiftung</strong>sleitung fördert die Weitergabe<br />

von Verbesserungshinweisen.<br />

Jeder Vorschlag ist wertvoll und damit<br />

die Grundlage einer modernen Kultur<br />

zum Umgang mit konstruktiver Kritik,<br />

die als Chance zur Weiterentwicklung<br />

verstanden wird.<br />

Eine Gruppe bearbeitet ihr Wunschthema zur Qualitätspolitik. Insgesamt gab es acht Themenblöcke<br />

zu denen sich die Mitarbeiter austauschten.


Stadtteilentwicklung in <strong>Scheuern</strong> beginnt<br />

Unter der Federführung von Architekt Helmut Normann entwickeln sich neue Lebensräume.<br />

Die Projektgruppe „Gemeinwesenentwicklung“ bei der Besichtigung des Geländes der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>. Architekt Elfers vom<br />

Darmstädter Büro Planquadrat erläutert den Teilnehmern, welchen Eindruck das Gelände der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> auf einen<br />

Außenstehenden macht. Die ersten Eindrücke und Ideen wurden anschließend in einem Workshop besprochen.<br />

von Helmut Normann<br />

Im Rahmen der Teildezentralisierung<br />

schafft die <strong>Stiftung</strong> neue gemeinwesenintegrierte<br />

Wohnangebote<br />

und richtet ihren Blick auch auf den<br />

Lebensraum im jetzigen „Zentralbereich“.<br />

<strong>Scheuern</strong> soll noch offener<br />

und ein attraktiver Ort zum Leben für<br />

viele Menschen werden.<br />

Um zielgerichtet die vorhandenen<br />

Angebote zu analysieren, auf Ihre<br />

Zukunftsfähigkeit hin zu untersu-<br />

chen und die Weiterentwicklung<br />

planen zu können, hat im März <strong>20</strong>11<br />

das Projekt „Stadtteilentwicklung“<br />

begonnen. Die Aktion Mensch unterstützt<br />

dieses Projekt. Dieses ist Teil<br />

der gesamten Weiterentwicklung<br />

der <strong>Stiftung</strong>. Das Architektur- und<br />

Stadtplanungsbüro Planquadrat aus<br />

Darmstadt wird hierbei unterstützen.<br />

Planquadrat betreut beispielsweise<br />

auch die Entwicklung des zentralen<br />

Geländes der Nieder-Ramstäder-Diakonie.<br />

Weitreichende Erfahrungen<br />

mit sozialräumlicher Entwicklung<br />

und die freie Herangehensweise<br />

machen Planquadrat zu einem idealen<br />

Partner.<br />

Die erste Aufgabe von Planquadrat<br />

wird eine Analyse des vorhandenen<br />

Gebäudebestandes und der Flächen<br />

sein, die bis Mitte des Jahres terminiert<br />

ist. Die weitere Vorgehensweise<br />

wird dann Schritt für Schritt abgestimmt.<br />

Über die Entwicklung dieses<br />

spannenden Projektes werden Sie<br />

weiter informiert.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 7


Stolperschwelle erinnert an Opfer des Nationalsozialismus<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> gedenkt mit einer Schwelle im Gehweg der über 1000 Opfer der<br />

ehemaligen Zwischenanstalt <strong>Scheuern</strong>.<br />

von Manuela Nörtershäuser<br />

Im Rahmen einer Gedenkstunde am<br />

26. Januar <strong>20</strong>11 wurde durch den<br />

Kölner Bildhauer Gunter Demnig in<br />

den Bürgersteig vor der Zufahrt der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> eine ein Meter<br />

breite „Stolperschwelle“ gesetzt.<br />

Gedenkstunde für die Opfer in der Zeit der Zwischenanstalt am Mahnmal der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>..<br />

Im Kontext des Gedenktages der<br />

Opfer des Nationalsozialismus und<br />

der europaweiten Aktion Stolpersteine<br />

erinnert die sogenannte Stolperschwelle<br />

an die Opfer der nationalsozialistischen<br />

Gewaltherrschaft<br />

aus der damaligen Zwischenanstalt<br />

8 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

<strong>Scheuern</strong>. Die Inschrift lautet: „Mehr<br />

als 1000 Menschen wurden von den<br />

Nationalsozialisten zwischen 1941<br />

und 1945 aus der zur Zwischenanstalt<br />

umfunktionierten Landesanstalt<br />

<strong>Scheuern</strong> in andere ‚Heilanstalten’<br />

überwiesen und dort ermordet.<br />

Die meisten in Hadamar.“<br />

In seiner Ansprache am Mahnmal im<br />

Hof der <strong>Stiftung</strong> sprach der Direktor,<br />

Pfarrer Eckhard Bahlmann, ein klares<br />

Bekenntnis zum Leben aus, damit<br />

die Einrichtung nie wieder so missbraucht<br />

werden könne wie damals<br />

vor 70 Jahren: „Die <strong>Stiftung</strong> Scheu-<br />

ern will ein Ort des Lebens sein, so<br />

steht es auch in der Satzung der<br />

Einrichtung mit über 160-jähriger<br />

Geschichte.“ Vor dem Hintergrund<br />

nationalsozialistischer Gräueltaten<br />

in der Zeit der Zwischenanstalt sei<br />

es umso wichtiger, die Erinnerung<br />

zu bewahren und sich an der Aktion<br />

Stolpersteine zu beteiligen. Bahlmann<br />

bedankte sich bei Apotheker<br />

Christian Wuth aus Diez, bei der<br />

Stadt Nassau und der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde der Heime <strong>Scheuern</strong><br />

für die Spenden, die die Schwellenverlegung<br />

ermöglicht haben.


Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig verlegt die Stolperschwelle.<br />

Zur Gedenkstunde mit der anschließenden<br />

Schwellenverlegung an<br />

der Ecke Brückenstraße/Burgberg<br />

waren viele Menschen gekommen.<br />

Bewohner der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>,<br />

Bürgermeister der benachbarten<br />

Gemeinden, Vertreter der jüdischen<br />

Gemeinde Koblenz und Interessierte<br />

verfolgten mit, wie Gunter Demnig<br />

die dritte von ihm geschaffene Stolperschwelle<br />

in Deutschland verlegte.<br />

Dass nach zwei Großstädten nun<br />

auch in einer kleinen Stadt eine derartige<br />

Gedenkmöglichkeit wahrgenommen<br />

wird, freute ihn besonders:<br />

„Wenn wir den Ermordeten schon<br />

keine Grabsteine setzen können, so<br />

halten wir wenigstens die Erinnerung<br />

wach und verbeugen uns beim<br />

Lesen der Inschrift vor den Opfern.“<br />

In ihren kurzen Ansprachen zogen<br />

die Kreisbeigeordnete Gisela Bertram<br />

und Berny Abt, Stadtbürgermeister<br />

von Bad Ems, Bezüge zur Gegenwart<br />

auf. Angesichts brennender Asylbewerberheime<br />

und der Errichtung<br />

von Konzentrationslagern im ehemaligen<br />

Jugoslawien vor noch nicht<br />

einmal zwei Jahrzehnten müsse die<br />

Erinnerung an das Menschen verachtende<br />

System der Nationalsozialisten<br />

wach gehalten werden, damit wir<br />

aus der Geschichte lernen: „Unsere<br />

Kinder müssen wissen, worüber sie<br />

stolpern.“<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 9


„Wer hier wieder weg geht, ist selbst dran schuld!“<br />

Menschen mit Behinderungen wohnen seit sechs Jahren in Nastätten. Das gemeindeintegrierte<br />

Wohnprojekt mit Pilotcharakter hat sich schon lange vor dem eigentlichen<br />

Dezentralisierungsprozess der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> zum Selbstläufer entwickelt.<br />

Bewohner und Mitarbeiter erinnern sich an den Start.<br />

von Sabrina Diel<br />

Bewohner und Mitarbeiter haben<br />

Pionierarbeit geleistet. Seither hat<br />

sich viel getan. Es sind auch nicht<br />

mehr alle von „früher“ da. Dennoch<br />

blickt das Team gemeinsam auf<br />

die Anfänge zurück und auch die<br />

Bewohner lassen Erlebnisse Revue<br />

passieren.<br />

Das neue Team vom Nastättener Wohnhaus. Von links nach rechts: Nadine Müller,<br />

Sabrina Diel, Gabriele Bindczek, Simone Knochenhauer, Annette Krämer.<br />

Im <strong>Sommer</strong> <strong>20</strong>05 war es soweit. Das<br />

Wohnprojekt Nastätten öffnete für<br />

neun Bewohner seine Türen zu den<br />

frisch renovierten Einzel- und Paarwohnungen.<br />

Im Rahmen des Konzeptes<br />

für dezentrale Wohnplatzangebote<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> wurde<br />

hier (Wohn)Raum geschaffen, um<br />

auf ganz individuelle Vorstellungen<br />

von Lebens- und Alltagsgestaltung<br />

eingehen zu können.<br />

10 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Zu Beginn galt es seitens der Mitarbeiter<br />

einiges zu organisieren: Wie<br />

kommen die Werkstatt-Beschäftigten<br />

morgens zur Arbeit? Essen wir<br />

alle gemeinsam oder „kocht jeder<br />

sein eigenes Süppchen“? Können<br />

und wollen die Bewohner sich von<br />

gewohnten stationären Strukturen<br />

lösen? Wie können die Mitarbeiter<br />

sie am besten unterstützen?<br />

Das Wohnhaus in Nastätten. Hier fühlen<br />

sich die Menschen wohl.<br />

Und die Neuankömmlinge sahen sich<br />

vor der Aufgabe, in eine neue Wohngemeinschaft<br />

hineinzuwachsen und<br />

sich in einer für fast alle fremden<br />

Gemeinde Nastätten zurecht zu finden.<br />

Sieben Personen zogen aus<br />

ganz unterschiedlichen Wohnformen<br />

des Zentralbereichs der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> nach Nastätten. Zwei Menschen<br />

kamen aus dem Elternhaus<br />

in das Wohnprojekt. Auch in Alter,<br />

Geschlecht und dem Grad der geistigen<br />

Behinderung unterschieden sich<br />

die einziehenden Menschen, so dass<br />

eine Wohngemeinschaft aus neun<br />

sehr verschiedenen Persönlichkeiten<br />

entstehen konnte.<br />

Im Laufe der Eingewöhnungszeit<br />

zeigte sich schnell, dass die Planung<br />

und Umsetzung einer Tages- und<br />

Wochenstruktur am besten gemeinsam<br />

mit Mitarbeitern und Hausbewohnern<br />

entsteht, so dass ein Hausgespräch<br />

ins Leben gerufen wurde,<br />

das man wie einen WG-Rat verstehen<br />

kann.


Tipps für die Mahlzeitenzubereitung, denn Kochen will gelernt sein.<br />

Die größte Herausforderung bestand<br />

in der erfolgreichen Integration der<br />

Bewohner in das Gemeindeleben<br />

der Stadt Nastätten. Im Rückblick<br />

lassen sich hier viele Fortschritte und<br />

Gegessen wird auch mal im Restaurant, wenn der Sinn nach<br />

internationalen Speisen steht.<br />

Erfolge festhalten. Ob sie nun aktives<br />

Chormitglied in der evangelischen<br />

Gemeinde oder Mitglied bei den<br />

Modelleisenbahnfreunden sind, ob<br />

sie sich zum Fußballgucken in der<br />

In der Gemeinschaft schmeckt es besser.<br />

Kneipe treffen oder den Busfahrplan<br />

nach Miehlen auswendig lernen,<br />

„weil mir das Angebot der Bücherei<br />

dort eher zusagt“. Vieles funktioniert<br />

nach anfänglichem Training bei den<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 11


aktuell acht Bewohner des Wohnprojekts<br />

mittlerweile in Eigenregie.<br />

Unterstützung ist immer wieder im<br />

Bereich der alltäglichen kleinen „Fallen“<br />

und Notwendigkeiten gefragt.<br />

Sei es, dass man nach dem Bankgang<br />

den Kontoauszug nicht vergisst<br />

oder die Mülltonnen rechtzeitig vor<br />

die Türe stellt. Ob man den Stress<br />

mit Arbeitskollegen mal loswerden<br />

muss oder mal am Aquarobiskurs<br />

teilnehmen möchte, aber Hilfe bei<br />

der Anmeldung benötigt, dann steht<br />

Den Alltag einüben, dazu gehört auch einen Fahrplan öffentlicher Verkehrsmittel lesen zu können.<br />

geschultes und ausgebildetes Personal<br />

jederzeit zur Verfügung, um den<br />

weiteren Weg in die größtmögliche<br />

Eigenständigkeit zu begleiten.<br />

„Wer hier wieder weggeht, ist selbst<br />

dran schuld“, sagte ein Bewohner<br />

am runden Tisch, als der Heimbeirat<br />

gastierte und der Wohngemeinschaft<br />

die wichtigsten Neuigkeiten<br />

aus dem Zentralbereich mitbrachte.<br />

Aber einer ist doch weggegangen.<br />

Er zog in das Wohnprojekt der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> nach Bad Ems, seinem<br />

Geburtsort..<br />

12 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Bewohner vom Wohnprojekt singt im Ev. Kirchenchor in Nastätten.<br />

Begegnungen im Ort. Bei einer Rast auf einer Bank, entstehen schnell<br />

Kontakte.


Schüler engagieren sich in ihrer Freizeit<br />

Projekt „Soziale Schule“ fördert das Gemeinschaftsgefühl. Schüler besuchen behinderte<br />

Menschen auf Schloss Laurenburg.<br />

von Karl-Heinz Enderich<br />

Am Sophie-Hedwig-Gymnasium in<br />

Diez geschehen seltsame Dinge:<br />

Schülerinnen und Schüler verzichten<br />

freiwillig auf Freizeit, engagieren sich<br />

Schüler des Sophie-Hedwig-Gymnasiums Diez beim gemeinsamen Malen mit Bewohnern auf Schloss Laurenburg. Die Schüler interessierten<br />

sich für die Arbeit der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>.<br />

sozial, ohne dass sie dazu gedrängt<br />

oder gar verurteilt wurden. Sie tun<br />

es „einfach so, weil es Spaß macht“,<br />

wie es eine der Schülerinnen formulierte,<br />

die Anfang Mai mit neun weiteren<br />

Schülerinnen und Schülern im<br />

Wohnverbund der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>,<br />

Schloss Laurenburg, eine Begegnung<br />

mit behinderten Menschen hatten.<br />

Am Diezer Gymnasium finden derzeit<br />

mehrere Projekte unter dem<br />

Motto „Soziale Schule“ statt, die von<br />

ca. 10 Klassen geplant und durchge-<br />

führt werden. Außerhalb der regulären<br />

Schulzeit organisierten die Schülerinnen<br />

und Schüler beispielsweise<br />

bereits einen Spiele-Nachmittag für<br />

ein Altenheim, räumten am Hertha-<br />

See die Landschaft auf, sammelten<br />

Geld für japanische Tsunamie-Opfer<br />

oder stellten sich bei Festen als Helfer<br />

zur Verfügung.<br />

Eigentlich findet „Soziale Schule“ in<br />

Form eines Wettbewerbes statt. Das<br />

beste Projekt soll mit einer 2-tägigen<br />

Klassenfahrt belohnt werden.<br />

Doch schon jetzt steht fest: Wichtiger<br />

als der Gewinn der Klassenfahrt<br />

sind die gemeinsamen Aktivitäten<br />

geworden. Carolin Eckstein, Lehrerin<br />

der Klasse 9E, erläuterte, dass<br />

das Gemeinschaftsgefühl der Schüler<br />

deutlich stärker geworden sei, seit<br />

diese entdeckt haben, dass gemeinsam<br />

vieles erreicht werden kann.<br />

Die Idee der Schülervertretung eine<br />

solche Aktion ins Leben zu rufen,<br />

hat also auch Auswirkungen auf das<br />

Innenleben der Schule. Und Spaß<br />

hat es auch in Laurenburg gemacht:<br />

Schüler und Bewohner übten sich<br />

gemeinsam im bildnerischen Gestalten.<br />

Gemeinsames Malen, sich unterhalten<br />

und auch miteinander Kaffetrinken<br />

waren eine Bereicherung für<br />

alle.<br />

Die entstandenen Kunstwerke werden<br />

zukünftig die Räumlichkeiten<br />

in Laurenburg schmücken und auch<br />

dadurch an den gelungenen Projekttag<br />

erinnern.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 13


Bewohnervertretung arbeitet an Gesetzesrevision mit<br />

Detlef Kress nimmt in Arbeitsgruppen teil um Verordnungen des Ministeriums unter dem<br />

Blickwinkel der Betroffenen zu bearbeiten.<br />

von Detlef Kress<br />

Im Dezember <strong>20</strong>09 verabschiedete<br />

die Landesregierung das Landesgesetz<br />

über Wohnformen und Teilhabe<br />

(LWTG). Nun ist eine nachgeordnete<br />

Revision der Heimmitwirkungsverordnung,<br />

der Heimmindestbauverordnung<br />

sowie der Heimpersonalverordnung<br />

nötig geworden. Das<br />

Ministerium für Arbeit, Soziales,<br />

Gesundheit, Familie und Frauen<br />

(MASGFF) lud Träger, Verbände,<br />

Selbsthilfegruppen, Betroffene und<br />

Interessierte ein, ihre Vorschläge<br />

in Arbeitsgruppen einzubringen.<br />

Die Vorschläge der Arbeitsgruppen<br />

haben zwar keine bindende Wirkung,<br />

werden aber gerne angenommen,<br />

gerade weil sie von Betroffenen<br />

selbst kommen.<br />

Für die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> ist Detlef<br />

Kress, Vorsitzender der Bewohnervertretung,<br />

in den Gremien aktiv. Er<br />

nimmt an den genannten Arbeitsgruppen<br />

teil und trifft sich seit Februar<br />

<strong>20</strong>10 in regelmäßigen Abständen<br />

mit den anderen geladenen<br />

Vertretern. Ziel ist es, die neuen Verordnungen<br />

bis August <strong>20</strong>11 fertig zu<br />

stellen.<br />

14 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Detlef Kress im Gespräch mit dem Beauftragten für Belange behinderter Menschen des<br />

Landes Rheinland-Pfalz, Ottmar Miles-Paul.<br />

Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

ist die Heimmitwirkungsverordnung<br />

soweit überarbeitet, dass der Entwurf<br />

dem Ministerium vorgelegt<br />

werden konnte. Die Bauverordnung<br />

und die Heimpersonalverordnung<br />

sind noch in Arbeit. Für die Bearbeitung<br />

der Bauverordnung holt sich<br />

Detlef Kress Unterstützung von<br />

Helmut Normann, Leiter Facility<br />

Management, und von Projektmanager<br />

Dezentralisierung, Michael Seibert.<br />

In Fragen des Personalwesens<br />

steht ihm Tanja Maus zur Verfügung.


Politische Bildung zum Anfassen<br />

Berlinreise der Bewohnervertretungen<br />

von Detlef Kress und<br />

Knut Hennemann<br />

Der Beauftragte für die Belange behinderter<br />

Menschen, Ottmar Miles-<br />

Paul, hatte im Winter zu einer politischen<br />

Bildungsreise nach Berlin eingeladen.<br />

Aus der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

nahmen die Bewohnervertreter Detlef<br />

Kress und Markus Breibach an der<br />

Reise teil.<br />

Am ersten Tag standen der Besuch<br />

des Bundestages und ein Gespräch<br />

mit Dr. Jürgen Schneider, dem Behindertenbeauftragten<br />

der Stadt Berlin,<br />

auf dem Programm. Abgeschlossen<br />

wurde der Tag durch eine Stadtrundfahrt<br />

mit einem Spaziergang über<br />

die Museumsinsel und mit einem<br />

gemeinsamen Abendessen.<br />

Die Gruppe der Berlinreisenden.<br />

Der zweite Tag in Berlin war ebenfalls<br />

durch persönliche Gespräche<br />

mit Personen des politischen Lebens<br />

ausgefüllt. Los ging es mit einem<br />

Termin beim Bundesbehindertenbe-<br />

Detlef Kress und Markus Breibach über den Dächern von Berlin.<br />

auftragten Hubert Hüppe. Er stellte<br />

sein Aufgabengebiet vor und interessierte<br />

sich dafür, wie zufrieden<br />

die Menschen mit seiner Arbeit sind.<br />

Anschließend ging es zu einem Tref-<br />

fen bei einem Vertreter der Antidiskriminierungsstelle<br />

des Bundes und<br />

zum Besuch in der Landesvertretung<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

Ein eindrucksvolles Erlebnis war der<br />

Besuch im Plenarsaal des Bundesrates.<br />

„Wir durften uns selbst mal an die<br />

Tische setzen und uns als Bundesratsmitglied<br />

fühlen“.<br />

Der letzte Abend in Berlin stand für<br />

einen ausgiebigen aber unpolitischen<br />

Stadtbummel zur Verfügung.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 15


GBM-Anwendertreff en in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

Deutschlandweit und aus der Schweiz trafen sich Fachleute zum Austausch über die<br />

Gestaltung der Betreuung für Menschen mit Behinderung.<br />

von Karl-Wilhelm Bauer<br />

Im Mai <strong>20</strong>11 fand in der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> das 15. internationale<br />

POB & A / GBM Anwendertreffen<br />

statt.<br />

Seit 1996 arbeitet die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> im Bereich Wohnen mit<br />

dem Verfahren zur EDV-gestützten<br />

Gestaltung der Betreuung für Menschen<br />

mit Behinderung, dem GBM-<br />

Verfahren, heute unter dem Begriff<br />

16 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Professor Werner Haisch über den Vergleich der Leistungsbereiche des GBM und der<br />

Domänen in der ICF (ICF - Internationale Klassifi kation der Funktionsfähigkeit, Behinderung<br />

und Gesundheit). Haisch referierte am letzten Tag des Treff ens zum Thema Inklusion und<br />

legte den Fokus auf den Bedarf von Menschen mit hohen Assistenzanforderungen.<br />

Insgesamt wurden fünf Workshops angeboten. Silke Frietsch, Leiterin des Qualitätsmanagements, von der Nieder-Ramstädter Diakonie<br />

diskutierte im Workshop über Chancen und Stolpersteine bei der Umwandlung von großen Einrichtungen der Behindertenhilfe hin zu<br />

regional ansässigen, kleineren Einheiten.


„Was können, was wollen wir erhaischen?“ Mit diesen Worten amüsierte Pfarrer und Direktor<br />

Eckhard Bahlmann bei der Eröff nungsrede. Im Mittelpunkt seiner Rede stand diese<br />

wichtige Frage, mit der sich die Teilnehmer vor 14 Jahren beschäftigten. Bahlmann ging<br />

auch auf die Historie des Verfahrens in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> ein.<br />

Historie des GBM-Verfahrens in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>:<br />

1995: <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> beschäftigt sich mit verschiedenen Instrumenten<br />

zur Betreuungsplanung, Qualitätsentwicklung und -sicherung und entscheidet<br />

sich aus Qualitätsgründen für das GBM-Verfahren.<br />

1996: Schaffung organisatorischer Voraussetzungen für die Einführung<br />

des GBM-Verfahrens, Schulung der Erheber und Abschluss von Bedarfserhebungen<br />

für 650 Bewohner.<br />

1999: Start der Erarbeitung der Betreuungsplanung auf Basis der<br />

Erfahrungen aus den Modellgruppen<br />

<strong>20</strong>00: 75 Prozent der Bewohner verfügen über eine vollständige<br />

GBM-Betreuungsplanung in Papierform.<br />

<strong>20</strong>04: Die „Individuelle Teilhabeplanung“ wird vom Land Rheinland-Pfalz<br />

verpflichtend eingeführt. Einrichtungsübergreifende Gruppen arbeiten<br />

an der Verknüpfung von „Individueller Teilhabeplanung“ und GBM-Verfahren,<br />

aber beide Verfahren sind strukturell nicht miteinander vereinbar.<br />

<strong>20</strong>06: Nach Vernetzung der Wohngruppen, Einführung des<br />

GBM-Behindertenhilfe-Assistenten.<br />

Fazit:<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> hat sich entschieden, das GBM-Verfahren als internes<br />

Verfahren zur Qualitätsentwicklung bzw. -sicherung zu verwenden<br />

und die Teilhabeplanung Rheinland-Pfalz auf der Grundlage der GBM-<br />

Betreuungsplanung zu erarbeiten.<br />

Das GBM-Verfahren schafft Orientierung, ermöglicht bedarfs- und<br />

ressourcenorientierte Planungssicherheit, gewährleistet Fachlichkeit<br />

und Individualität und verändert Sichtweisen und Haltungen.<br />

Behindertenhilfe-Assistent bekannt.<br />

Das von Professor Werner Haisch<br />

entwickelte Verfahren ermöglicht<br />

die Entwicklung und Sicherung der<br />

Qualität pädagogischer Arbeit für<br />

Menschen mit Behinderungen.<br />

Vor 15 Jahren versammelten sich<br />

zum ersten Mal die GBM-Anwender<br />

bundesweit zu einem Austausch in<br />

<strong>Scheuern</strong>, auch um die Weiterentwicklung<br />

des Verfahrens anhand<br />

praktischer Erfahrungen zu unterstützen.<br />

<strong>20</strong>11 war die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

nun zum zweiten Mal Ausrichter<br />

dieser Veranstaltung.<br />

Die GBM-Anwendertreffen finden<br />

jährlich statt. Sie werden im Wechsel<br />

von den Einrichtungen ausgerichtet,<br />

die mit dem GBM-Verfahren<br />

arbeiten.<br />

Im Vordergrund der Veranstaltungen<br />

stehen jeweils der Erfahrungsaustausch,<br />

Informationen über die<br />

Weiterentwicklung des Verfahrens<br />

sowie fachliche Referate, Diskussionen<br />

und Workshops zu aktuellen<br />

Themen der Behindertenarbeit<br />

sowie der soziokulturellen und politischen<br />

Entwicklung.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 17


Betreuerrat gut aufgestellt<br />

Ein zukunftsorientiertes Gremium ist Ansprechpartner für Betreuer und Angehörige und<br />

nimmt Vorschläge entgegen.<br />

Der neue Betreuerrat der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> stellt sich vor..<br />

von Karlheinz Knöll<br />

Seit dem Fachtag für Betreuer Anfang<br />

September des letzten Jahres<br />

hat der dort neu gewählte Betreuerrat<br />

in insgesamt acht Vorstands- und<br />

Betreuerratsitzungen die Weichen<br />

für eine erfolgreiche Arbeit gestellt.<br />

Zunächst galt es, sich bei den Eltern,<br />

Betreuerinnen und Betreuer, die in<br />

der <strong>Stiftung</strong> tätig sind, aber auch bei<br />

den behinderten Menschen selbst<br />

sowie beim Personal bekannt zu<br />

machen. Eine Arbeitsgruppe gestaltete<br />

einen neuen Flyer, der mittlerweile<br />

allen Beteiligten zugegangen<br />

ist. Für die Neugestaltung der Web-<br />

Seite lässt sich der Betreuerrat noch<br />

etwas Zeit, aber man arbeitet bereits<br />

daran.<br />

Den ersten öffentlichen Auftritt plant<br />

der Betreuerrat im Juni anlässlich<br />

des Jahresfestes. Es wurden Arbeitsgruppen<br />

gegründet, die sich mit den<br />

Themen „Öffentlichkeitsarbeit“ und<br />

18 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

„Feste und Feiern“ beschäftigen. Eine<br />

weitere Arbeitsgruppe hat sich mit<br />

der Novellierung der Geschäftsordnung<br />

beschäftigt.<br />

Auf Anregung einiger Angehöriger<br />

wurde ein „Beschwerdemanagement“<br />

eingerichtet. Alle dort eingehenden<br />

Vorschläge und Ideen<br />

gesetzlicher Betreuer und Angehöriger,<br />

aber auch Anliegen, die zur Verbesserung<br />

der Situation behinderter<br />

Menschen führen, werden mit der<br />

<strong>Stiftung</strong>sleitung und den zuständigenWohngruppenverantwortlichen<br />

besprochen, um auf Lösungen<br />

hinzuwirken.<br />

In einer Klausurtagung im Juni hat<br />

sich der Betreuerrat über die bereits<br />

genannten Schwerpunkte seiner<br />

Arbeit beraten. An dieser Tagung<br />

nahm auch der Landrat des Rhein-<br />

Lahn-Kreises, Günter Kern, teil.<br />

Der Prozess der Dezentralisierung<br />

wird vom Betreuerrat kritisch beglei-<br />

tet. Er zeigt Verständnis für Ängste<br />

und Sorgen, die bei den Angehörigen<br />

entstehen, klärt auf und macht Mut.<br />

Die konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Stiftung</strong>sleitung, der Bewohnervertretung<br />

und dem Werkstattrat<br />

liegen den Mitgliedern des Betreuerrates<br />

sehr am Herzen. Gemeinsamkeit<br />

ist der Schlüssel des Erfolges.<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Rufen Sie uns an – teilen Sie sich mit –<br />

es lohnt sich!<br />

Kontakt:<br />

Betreuerrat der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong><br />

Karlheinz Knöll<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Protokollführung<br />

Telefon: 02621/4770<br />

Handy: 0171 40 43 721<br />

Email:<br />

karlheinzknoell@hotmail.de


Andrea Beiner löst Kurt Oster im Vorsitz ab<br />

Führungswechsel beim Förder- und Freundeskreis der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

von Manuela Nörtershäuser<br />

Die Mitgliederversammlung des Förder-<br />

und Freundeskreises der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> wählte im März <strong>20</strong>11<br />

eine neue Führungsriege. Im neuen<br />

Vorstand sind die Aufgaben wie<br />

folgt verteilt: Pfarrerin Andrea Beiner<br />

übernimmt den Vorsitz, Lothar Werner<br />

bleibt stellvertretender Vorsitzender<br />

und ist künftig auch Schriftführer.<br />

Christel Meinecke als Kassenwartin<br />

kümmert sich auch weiterhin<br />

um die Finanzen. Monika und Berthold<br />

Schlaadt übernehmen das Amt<br />

der Beisitzer. Außerdem gehört weiterhin<br />

Pfarrer und Direktor Eckhard<br />

Bahlmann als geborenes Mitglied<br />

der Leitung des Fördervereins an.<br />

Pfarrer Eckhard Bahlmann dankte<br />

dem scheidenden Vorsitzenden Kurt<br />

Oster für seine zwölfjährige Tätigkeit.<br />

1998 regte er die Vereinsgründung<br />

an und wurde im November<br />

<strong>20</strong>00 zum Vorsitzenden gewählt.<br />

Sein Engagement für den Verein und<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> haben sehr<br />

viel bewegt. Bewohnern, Werkstattbeschäftigten<br />

und Besuchern der<br />

Tagesförderstätte kam Osters Einsatz<br />

zu Gute. Besonders gern erinnert er<br />

sich an die Renovierung der Orgelpfeife,<br />

an deren Finanzierung sich<br />

der Förderverein mit 43.000 Euro<br />

beteiligt hat.<br />

Zuvor gedachten die Versammelten<br />

in einer Schweigeminute des<br />

verstorbenen Vorstandsmitgliedes<br />

Christa Noffke, die ebenfalls zu den<br />

Gründungsmitgliedern des Vereins<br />

gehörte. Sie organisierte mit viel Elan<br />

den jährlichen Flohmarkt auf dem<br />

Jahresfest der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>,<br />

dessen Gewinn unmittelbar in Spendenprojekte<br />

zugunsten der Bewohner<br />

und Beschäftigten floss.<br />

Der neue Vorstand hat sich für seine<br />

zweijährige Amtszeit schon Ziele<br />

gesteckt: „Wir wollen den Umbau im<br />

Wichernhaus fördern. Dort entstehen<br />

weitere Einzel- und Paar-Appartements.<br />

„Außerdem bezuschusst<br />

der Verein die Ausstattungen der<br />

Tagesförderstätte“, so Beiner.<br />

Der neue Vorstand des Förder- und Freundeskreis. Von links: Pfarrer und Direktor Eckhard Bahlmann, Berthold Schlaadt, Andrea Beiner,<br />

Lothar Werner, Monika Schlaadt und Christel Meinecke.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 19


Behinderte Menschen sind fit für das Berufsleben<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> eröffnet ein Bildungszentrum für Menschen mit Behinderungen in<br />

Bad Ems und sucht Partner in der Wirtschaft für Integration.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> eröffnete im<br />

April <strong>20</strong>11 ein Schulungszentrum<br />

für Menschen mit Behinderungen im<br />

Zentrum von Bad Ems und sucht nun<br />

Partner in der Wirtschaft für Bildung<br />

und Integration.<br />

Das Team vom Berufsbildungs- und Integrationsservice. Vordere Reihe von links nach rechts: Alexandra Sniehotta, Andrea Lenor, Bildungskoordinatorin<br />

Melanie Willuweit, Christina Mai, Andreas Bärtges. Hinten von links nach rechts: BIS-Leiter Ralph Wick und Thorsten May.<br />

„Es sind die Talente, die in uns schlummern,<br />

die entdeckt und gefördert sein<br />

wollen.“ Mit diesen Worten beschrieb<br />

Pfarrer und Direktor Eckhard Bahlmann<br />

in seiner Begrüßungsrede<br />

die Aufgaben und Qualitäten vom<br />

Berufsbildungs- und Integrationsservice<br />

anlässlich der Eröffnung.<br />

<strong>20</strong> mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Direktor Bahlmann bedankte sich bei<br />

allen, die bei der Weiterentwicklung<br />

vom „Berufsbildungs- und Integrationsservice“<br />

(BIS) beteiligt waren.<br />

Er dankte insbesondere dem Rhein-<br />

Lahn-Kreis und dem Land Rheinland-<br />

Pfalz aber auch dem Team, welches<br />

durch seine hervorragende Arbeit<br />

diesen Dienst an die Spitze dieser<br />

Angebote von Rheinland-Pfalz<br />

brachte.<br />

Ziel ist es, Menschen mit Behinderungen<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt,<br />

orientiert an den Ausbildungsinhalten<br />

allgemeiner Berufsbilder, zu<br />

„vermitteln“ und Unternehmen für<br />

eine Zusammenarbeit zu gewinnen.<br />

Für diesen Zweck stehen moderne<br />

Schulungs- und Werkräume auf der<br />

Wipsch in Bad Ems zur Verfügung. Die<br />

fünf Bildungsbegleiter aus dem Team<br />

sind, um sie mit Bahlmanns Worten<br />

weiter zu beschreiben, „Talententde-<br />

cker“, die beispielsweise handwerklich-motorische<br />

Stärken oder kognitive<br />

Fähigkeiten feststellen.<br />

Sie unterstützen Menschen mit<br />

Behinderungen bei der Berufswahl<br />

und begleiten sie während ihrer<br />

beruflichen Qualifizierung. Diese Bil-


Frauen üben gerne Handwerk aus. Bildungsbegleiter Andreas Bärtges beim handwerklich-motorischen Eignungstest einer Teilnehmerin.<br />

dungsbegleiter sind Vertrauenspersonen.<br />

Sie sind ebenfalls Ansprechpartner<br />

für Unternehmen, wenn nach<br />

erfolgreich abgeschlossener Qualifizierung<br />

der Absolventen die Suche<br />

nach einem Arbeitsplatz ansteht.<br />

„Das Angebot von BIS ist zwingend<br />

notwendig, weil derzeit die Teilhabemöglichkeiten<br />

behinderter Menschen<br />

in der Arbeitswelt sehr dürftig<br />

sind“, so Bernd Feix, Leiter Arbeit. Die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> ist mit dem Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice<br />

angetreten, damit sich dies ändert.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> steht vor der<br />

Aufgabe, möglichst viele Unternehmen<br />

für diese Idee zu gewinnen.<br />

Gemeint ist eine enge Kooperation<br />

mit Unternehmen, die bereit sind,<br />

sich auf Neues einzulassen und sozia-<br />

Kursteilnehmer lernen richtig tragen und heben am Beispiel des menschlichen Skelettes.<br />

les Engagement zu zeigen. Letztlich<br />

– so zeigt es die Erfahrung – schätzen<br />

diese Unternehmen die Leistungsbereitschaft<br />

und Zuverlässigkeit der<br />

BIS-Absolventen. Unternehmen wie<br />

Eaton-Moeller in Dausenau, Ridder<br />

in Singhofen oder Rewe in Nassau<br />

gehen beispielhaft voran. Aktuell<br />

sind vier Arbeitskräfte auf der Bundesgartenschau<br />

beschäftigt.<br />

Von dem Berufsbildungs- und Integrationsservice<br />

profitiert auch die<br />

Agentur für Arbeit. Thomas Becker,<br />

von der Agentur für Arbeit aus Montabaur,<br />

beurteilt die Entwicklungen<br />

des Berufsbildungs- und Integrationsservice<br />

positiv: „Der Grundgedanke<br />

von BIS steht in völligem Einklang<br />

mit dem von der Agentur für<br />

Arbeit. Eingliederung und Integration<br />

sind ein gemeinsamer Auftrag.<br />

Menschen zu befähigen, damit sie<br />

auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

einen Arbeitsplatz finden können,<br />

das kommt auch den Kostenträgern<br />

und Kommunen zugute.“<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 21


Gäste anlässlich der Eröffnung aus Politik, Wirtschaft, sowie Vertreter der Werkstattbeschäftigten<br />

und der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>.<br />

Damit die Wege für Menschen mit<br />

Behinderung auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt geebnet werden können,<br />

verfügt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

bereits über vielfältige eigene Lernfelder<br />

beispielsweise in der Gastronomie,<br />

Textilreinigung, Metall- oder<br />

Holzverarbeitung und im Garten-<br />

und Landschaftsbau. Dennoch ist es<br />

das wichtigste Ziel in den kommenden<br />

Jahren, dass große und kleine<br />

Unternehmen, Gemeinden, Kindergärten<br />

und Altenheime usw. Arbeitsplätze<br />

für diese Personengruppe<br />

zur Verfügung stellen und dadurch<br />

erfahren, wie bereichernd dies für<br />

die eigene Arbeit sein kann.<br />

22 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Vorreiter im Unternehmen Eaton-Moeller.<br />

Menschen mit und ohne Behinderung<br />

arbeiten in der Montage zusammen.<br />

Ulrich Pebler, der Inhaber des REWE-Marktes (im Bild links) in Nassau ist engagiert und<br />

schult seinen Nachwuchs, zu denen auch Menschen mit Behinderung gehören. Nachhaltigkeit<br />

und Teilhabe sind Prinzipien des Unternehmens.<br />

Werden Sie ein Unternehmen<br />

mit BIS!<br />

Machen Sie mit!<br />

Haben Sie schon einmal darüber<br />

nachgedacht, ob es in Ihrem<br />

Unternehmen Tätigkeiten gibt,<br />

die Menschen mit Behinderung<br />

gut ausfüllen könnten?<br />

Der Berufsbildungs- und Integrationsservice<br />

(BIS) der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> sucht Partner aus<br />

der regionalen Wirtschaft, die<br />

offen für eine Beschäftigung<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

sind.<br />

Ein Praktikum ist oftmals ein<br />

Einstieg ins Unternehmen.<br />

Sie haben die Chance, einen<br />

Mitarbeiter zu finden, dessen<br />

Leistungsbereitschaft und<br />

Zuverlässigkeit überzeugt.<br />

Gehören auch Sie zu den Unternehmen,<br />

die sich gerne sozial<br />

engagieren?<br />

Dann lassen Sie sich doch von<br />

der Idee, Arbeitsplätze für<br />

Menschen mit Behinderung auf<br />

dem allgemeinen Arbeitsmarkt<br />

zu schaffen, inspirieren.<br />

Lernen Sie BIS und die Vielfalt<br />

der Möglichkeiten kennen.<br />

Kontakt:<br />

Ralph Wick<br />

Berufsbildungs- und<br />

Integrationsservice<br />

Wipsch 1<br />

56130 Bad Ems<br />

T. 02603/93187-10<br />

r.wick@stiftung-scheuern.de<br />

www.bis.stiftung-scheuern.de<br />

Nicht zuletzt hat auch Bad Ems<br />

erkannt, dass der Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice ein Gewinn<br />

für die Stadt ist. Bürgermeister Berny<br />

Abt sicherte auf ganzer Linie seine<br />

Unterstützung zu: „Kommen Sie<br />

ein fach ins Rathaus, wenn Sie Hilfe<br />

brauchen!“


Neue Köpfe für die <strong>Stiftung</strong><br />

Für Judith Zins-Bechstedt als Regionalleiterin vom Kompetenzzentrum und Werkstattleiter<br />

Jörg Bremser stehen die Menschen mit Mittelpunkt. Sie nutzen die neuen Strukturen für<br />

verantwortungsvolles Handeln.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Judith Zins-Bechstedt und Jörg Bremser<br />

wurden im April <strong>20</strong>11 in ihre<br />

neuen Leitungsaufgaben als Regio-<br />

Leiterin Wohnen Birgit Klaiber, Leiter Arbeit Bernd und Direktor Eckhard Bahlmann freuen<br />

sich über die Verstärkung durch Regionalleiterin Judith Zins-Bechstedt (1. von links) und<br />

Werkstattleiter Jörg Bremser (3. von links).<br />

nalleiterin und Werkstattleiter eingeführt.<br />

In der Andacht zu diesem<br />

Anlass betonte Pfarrer und Direktor<br />

Bahlmann: „Wir müssen uns im Alltag<br />

immer wieder auf die Aufgaben<br />

und Ziele unserer Arbeit im Sinne des<br />

Evangeliums besinnen. Wir dürfen<br />

die Menschen mit ihren individuellen<br />

Bedürfnissen nie aus den Augen verlieren.“<br />

Nach der Andacht ging es zu<br />

einem Empfang in die Orgelpfeife.<br />

Viele Gäste gratulierten den beiden<br />

zu ihren neuen Ämtern.<br />

Judith Zins-Bechstedt und Jörg Bremser<br />

übernehmen neue Verantwortungsbereiche,<br />

die auf eine dezentralere<br />

Zukunft der <strong>Stiftung</strong> ausgerichtet<br />

sind. Zins-Bechstedt begann<br />

im August <strong>20</strong>10 ihre Tätigkeit in der<br />

<strong>Stiftung</strong> als Wohngruppenleitung<br />

im Schlösschen E. Im März <strong>20</strong>11 trat<br />

sie als neue Regionalleitung vom<br />

Kompetenzzentrum an. Sie trägt die<br />

Verantwortung für die Wohnhäuser<br />

Rosengarten, Wichernhaus, Horny<br />

Haus, Altes Haus, Weißes Haus,<br />

Schlösschen und Haus am Bach.<br />

Einer ihrer Aufgabenschwerpunkte<br />

ist der Aufbau zukünftiger Wohnverbünde.<br />

In enger Zusammenarbeit<br />

mit den Verbundleitern entwickelt<br />

Judith Zins-Bechstedt neue Strukturen<br />

für den Bereich Wohnen.<br />

Bremser gehört seit 18 Jahren zum<br />

Unternehmen und trägt seit April<br />

<strong>20</strong>11 die Verantwortung des Werkstattleiters<br />

für Montage und Verpackung,<br />

Metall, Recycling und die<br />

Fördergruppen. Bremser hat sich<br />

auf seine neue Rolle gut vorbereitet.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>08 übernahm er als<br />

Werkstattbereichsleiter das Montage-<br />

und Dienstleistungszentrum,<br />

welches auch heute noch zu seinem<br />

Zuständigkeitsbereich gehört.<br />

Als engagierter Qualitätsbeauftragter<br />

für den Bereich Arbeit kennt er<br />

die Geschäftsprozesse fast schon in<br />

und auswendig. Jörg Bremser setzt<br />

sich stark für berufliche Bildung im<br />

Arbeitsleben behinderter Menschen<br />

ein. Er hat die Projektleitung für die<br />

Erstellung eines einheitlichen Konzeptes<br />

für die berufliche Bildung im<br />

Arbeitsbereich und das Integrationsmanagement<br />

inne.<br />

Bremsers Heimat ist der Rhein-Lahn-<br />

Kreis. Er lebt mit seiner Familie in<br />

Berg. Gemeinsam mit seiner Frau<br />

und den zwei Kindern verbringt er<br />

gerne seine Freizeit beim Wandern<br />

oder genießt Ausfahrten mit dem<br />

Motorrad.<br />

Judith Zins-Bechstedt, Regionalleiterin<br />

für das Kompetenzzentrum und Werkstattleiter<br />

Jörg Bremser haben gut lachen,<br />

denn ihre neue Arbeit bereitet ihnen viel<br />

Freude. Die neuen Strukturen der <strong>Stiftung</strong><br />

betrachten beide als Chance, an der Weiterentwicklung<br />

der <strong>Stiftung</strong> mitzuwirken.<br />

Eine reizvolle Herausforderung!<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 23


Umstrukturierungen in der Werkstatt<br />

Neue Bereichsleiter stellen sich vor<br />

von Beate Kretschmann<br />

Im April <strong>20</strong>11 haben vier langjährige<br />

Mitarbeitende der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

neue Verantwortungsbereiche im<br />

Bereich Arbeit übernommen.<br />

Matthias Behnke, gelernter Werkzeugmacher<br />

und Heilerziehungspfleger,<br />

zuletzt im Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice (BIS) tätig.<br />

Nun ist er Mitarbeiter zur Arbeits-<br />

und Berufsförderung speziell im<br />

Werkstattbereich Montage und Verpackung<br />

in der Werkstatt im Mühlbachtal.<br />

Dazu gehören die Koordination<br />

und Sicherstellung von Produktionsprozessen<br />

und arbeitsvorbereitenden<br />

Maßnahmen. Außerdem<br />

begleitet er die Einführung des<br />

Qualitätsmanagement-Systems und<br />

möchte das Bildungs- und Qualifizierungsmanagement<br />

für Werkstattbeschäftigte<br />

ausbauen.<br />

Matthias Behnke<br />

24 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

In gleicher Funktion übernimmt<br />

Matthias Ehl diese Aufgaben für die<br />

Werkstattstandorte Singhofen und<br />

Hofgut Mauch. Er ist gelernter Zentralheizungs-<br />

und Lüftungsbauer mit<br />

der sonderpädagogischen Zusatzqualifikation<br />

„Fachkraft zur Arbeits-<br />

und Berufsförderung“. Er hat zuletzt<br />

die Montage- und Verpackungsgruppe<br />

auf Hof Mauch aufgebaut<br />

und geleitet.<br />

Matthias Ehl<br />

Im Zuge der Strukturveränderungen<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> hat Klaus<br />

Eisenbarth zum 1. April <strong>20</strong>11 die<br />

Stelle des Werkstattbereichsleiters<br />

Garten- und Landschaftsbau übernommen.<br />

Der gelernte Gärtnermeister<br />

und staatlich geprüfte Wirtschafter<br />

im Bereich Gartenbau hat seinen<br />

Dienst im Garten- und Landschaftsbau<br />

der Werkstätten im Jahr 1994<br />

als Gruppenleiter begonnen und war<br />

hier zuletzt als Arbeitsvorbereiter<br />

tätig.<br />

Klaus Eisenbarth<br />

Andrea Mäurer, gelernte Schreinermeisterin<br />

mit sonderpädagogischer<br />

Zusatzqualifikation, seit zehn Jahren<br />

in der <strong>Stiftung</strong> beschäftigt, übernahm<br />

zum 01. April <strong>20</strong>11 die Leitung<br />

des Montage- und Dienstleistungszentrums<br />

in Bad Ems.<br />

Andrea Mäurer


Zwei Urgesteine der <strong>Stiftung</strong> gehen in Rente<br />

Nach einem langen Berufsleben gehen die Werkstattleiter Willi Debusmann und<br />

Werner Pfaff in den Ruhestand. Zum Abschied wurden sie in einer Feier geehrt.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Der Saal zum Abschiedsfest war<br />

voll. Die beiden Werkstattleiter Willi<br />

Debusmann und Werner Pfaff freuten<br />

sich. Gemeinsam mit den vielen<br />

Gästen ehrte die <strong>Stiftung</strong>sleitung<br />

die ausscheidenden Werkstattleiter.<br />

Werner Pfaff ging im Mai <strong>20</strong>11 in<br />

den Freizeitblock der Altersteilzeit<br />

und Willi Debusmann folgte im Juni<br />

<strong>20</strong>11.<br />

Willi Debusmann war der <strong>Stiftung</strong><br />

37 Jahre lang verbunden. Er begann<br />

seine berufliche Karriere 1974 als<br />

Betreuer auf einer Wohngruppe.<br />

Damals hieß die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

noch „Heilerziehungs- und Pflegeanstalt<br />

<strong>Scheuern</strong>“. Bernd Feix, Leiter<br />

Arbeit, bezeichnete Debusmann als<br />

„Zeitzeugen, der eine ganze Epoche<br />

erlebt hat“.<br />

Werner Pfaff, seit 1987 in der <strong>Stiftung</strong><br />

tätig und von Hause aus<br />

Metaller, lernte zunächst einmal die<br />

Wäscherei in- und auswendig kennen,<br />

bevor er sich nach einer Zeit<br />

Das offizielle Abschlussfoto. Um es mit Debusmanns Worten zu sagen: „Wir haben fertig!“<br />

Von links nach rechts: Werner Pfaff, Leiter Arbeit Bernd Feix, Willi Debusmann und Direktor<br />

Eckhard Bahlmann.<br />

des Überlegens für die Gesamtleitung<br />

der Werkstatt Singhofen entschied.<br />

Pfaff, als technikbegeisterter<br />

Mensch, liebt es mit Maschinen zu<br />

arbeiten, sie perfekt einzusetzen und<br />

verlangte dabei immer selbst viel von<br />

sich ab. Das war ein Schlüssel zum<br />

Erfolg der Werkstatt am Standort<br />

Singhofen.<br />

Zu Beginn der Feierstunde brachten<br />

Direktor Eckhard Bahlmann und<br />

Bernd Feix ihren herzlichen Dank für<br />

die geleistete Arbeit zum Ausdruck,<br />

überreichten Blumensträuße und<br />

Geschenke.<br />

Willi Debusmann und Werner Pfaff<br />

haben sich enorm für die Werkstatt<br />

eingesetzt und die Weiterentwicklung<br />

vorbildlich unterstützt. Sie<br />

haben ihre Führungsrolle genutzt,<br />

um den Wandel in der Werkstatt von<br />

der Beschäftigung von Menschen<br />

mit Behinderung hin zur qualifizierten<br />

Arbeit und Teilhabe zu vollziehen.<br />

Bei ihren Aufgaben waren Willi<br />

Debusmann und Werner Pfaff stets<br />

den Menschen zugewandt.<br />

Direktor Bahlmann beschrieb das<br />

Miteinander mit passenden Worten:<br />

„Verlässlich, motiviert, kompetent<br />

und aufgeschlossen für Neues“. Die<br />

Freude an ihrer Arbeit war ihnen<br />

dabei immer anzumerken. Auch<br />

Mark Solomeyer, der Vorsitzende des<br />

Werkstattrates, war beim Abschied<br />

sichtlich bewegt. Er dankte im Namen<br />

der Werkstatt-Beschäftigten für<br />

die hervorragende Zusammenarbeit<br />

und die „offenen Ohren“.<br />

Grußworte zum Dank für hervorragende<br />

Zusammenarbeit sprachen<br />

auch Antje Koch-Gellermann, Leiterin<br />

Personal- und Organisationsentwicklung/Personalwesen,<br />

MAV-<br />

Vorsitzender Norbert Hartmann<br />

und Werkstattbereichsleiter Willi<br />

Bausch-Weis.<br />

Ein buntes Programm rundete die<br />

Feier ab. Die Kollegen aus der Werkstatt<br />

hatten sich allerlei Amüsantes<br />

einfallen lassen.<br />

Beispielsweise stellte Jörg Bremser,<br />

der Nachfolger von Debusmann,<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 25


einen lustigen Qualitätsmanagement-Prozess<br />

zum Tagesablauf der<br />

künftigen Rentner vor, in dem die<br />

Angehörigen der beiden Verabschiedeten<br />

die Rolle eines als „Wächter<br />

des Prozessablaufes“ zugedacht<br />

wurde. Von Ralph Wick gab es einen<br />

ebenso witzigen „Bildungsplan für<br />

Rentner“. Die Moderatorin und Leiterin<br />

des Begleitenden Dienstes, Birgitt<br />

Roos, setzte noch eines drauf. Sie<br />

führte den „Rentner-Teilhabeplan“<br />

aus.<br />

Fröhlichkeit, aber auch Wehmut<br />

wurde bei der feierlichen Verabschiedung<br />

von Debusmann und Pfaff<br />

spürbar.<br />

Das gelbe „Rentner-Shirt“, ein Geschenk<br />

der Kollegen aus der Werkstatt im Mühlbachtal,<br />

zog Debusmann gleich an. Er<br />

freute sich auch über das Erinnerungsbuch,<br />

in dem sich Beschäftigte und<br />

Mitarbeiter verewigt haben.<br />

26 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Die guten Zwerge aus der Werkstatt Singhofen verabschieden sich vom „Chefzwerg“ mit<br />

einem Apfelbäumchen in der Schubkarre. Werner Pfaff und seine „Zwergen-Mannschaft“,<br />

die u. a. aus einem Wäschezwerg, Eisenzwerg, Stollenzwerg, Verwaltungszwerg, Beratungszwerg,<br />

Ausgleichszwerg, Küchenzwerg und einem Juniorzwerg besteht.<br />

Eine kulinarische Reise für den Weltenbummler Willi Debusmann: Zum Abschied schenkten<br />

ihm Gabriele Saemann und Andrea Mäurer stellvertretend für das Montage- und<br />

Dienstleistungszentrum aus Bad Ems Köstlichkeiten aus aller Welt.<br />

Zu jeder Leckerei gab es Gereimtes.


Koblenz verwandelt!<br />

Menschen mit Behinderungen arbeiten für die Bundesgartenschau auf der<br />

Festung Ehrenbreitstein.<br />

von Matthias Behnke und<br />

Manuela Nörtershäuser<br />

„Wir haben dazu beigetragen, dass<br />

auf der Bundesgartenschau im<br />

Verantwortungsbereich des Landes<br />

Rheinland-Pfalz alles glatt lief.“ So<br />

oder so ähnlich könnte das Resümee<br />

sein, das Steffen Born, Markus Breibach,<br />

Patrick Kreer und Patrick Müller<br />

im Oktober ziehen werden. Die<br />

Vier haben dann nämlich ein halbes<br />

Jahr intensiver Berufserfahrung auf<br />

einem Außenarbeitsplatz hinter sich.<br />

Matthias Behnke, Mitarbeiter der<br />

Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

erläutert wie es dazu kam: „Das BUGA-<br />

Büro Rheinland-Pfalz hat auf Initiative<br />

Schon mal Üben: Die Beschäftigten fahren<br />

testweise mit Golf-Caddys. Wenn die BUGA<br />

läuft, werden sie auf Transport-Caddys umsteigen,<br />

wie man sie auch von Flughäfen<br />

her kennt.<br />

von Staatsekretär Roger Lewentz vom<br />

Ministerium des Inneren und für Sport<br />

angefragt, ob Beschäftigte aus den<br />

Werkstätten einen zeitlich befristeten<br />

Außenarbeitsplatz beim Auftritt des<br />

Daumen hoch! Die Vier machen sich gut in ihrer neuen BUGA-Dienstkleidung.<br />

Landes auf der Bundesgartenschau<br />

wahrnehmen wollen.“ Diese Chance<br />

nutzten die Werkstätten und starteten<br />

das Bewerbungsverfahren unter<br />

den Werkstattbeschäftigten.<br />

Am Ende wurden Born, Breibach,<br />

Kreer und Müller unter Vertrag<br />

genommen. Die Anforderungen an<br />

die Vier beinhalten Auf- und Umbaumaßnahmen,Transporterledigungen,<br />

Reinigungs- und Kontrollarbeiten<br />

und die Betreuung der Künstler-<br />

und Bühnengruppen an der Rheinland-Pfalz<br />

Bühne, im Rheinland-Pfalz<br />

Haus und im Innenhof „Lange Linie“<br />

des BUGA-Geländes auf der Festung<br />

Ehrenbreitstein. Diese Arbeit wird<br />

eine neue Erfahrung sein.<br />

Selbstverständlich bereiteten die<br />

Kollegen vom Berufs- und Integrationsservice<br />

und der Werkstatt die<br />

zukünftigen „BUGA-Mitarbeiter“ auf<br />

ihre Arbeit vor. Zugute kam ihnen<br />

dabei die mehrjährige Erfahrung mit<br />

Außenarbeitsplätzen. Im Team und<br />

in Absprache mit dem BUGA-Büro<br />

Rheinland-Pfalz besprachen sie die<br />

anstehenden Aufgaben und entwickelten<br />

Dienstpläne.<br />

In Vorbereitung auf den neuen<br />

Arbeitsplatz wurde das Team exklusiv<br />

über das Gelände geführt. Außerdem<br />

beteiligten sie sich an einer<br />

Schulung der BUGA im größten Hörsaal<br />

der Universität Koblenz. Spätestens<br />

bei der Anprobe der Dienstkleidung<br />

der Bundesgartenschau war es<br />

klar: „Wir gehören dazu!“<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 27


„Außen rot, innen grün und dient der Inklusion“<br />

Kooperation zwischen den Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> und der Firma Noatec auf<br />

dem Gebiet druckgasfreier Feuerlöscher.<br />

von Manuela Nörtershäuser<br />

Im April <strong>20</strong>11 besuchte die Saarburger<br />

Firma Noatec die Werkstätten<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>, um die künftige<br />

Zusammenarbeit zu besiegeln.<br />

In den nächsten Wochen fertigen<br />

die Beschäftigten der Werkstätten<br />

die Montage-Kits zum Aufhängen<br />

der innovativen Feuerlöscher, die die<br />

Firma Noatec herstellt.<br />

„Außen rot, innen grün und dient<br />

der Inklusion,“ so fasste Direktor<br />

Eckhard Bahlmann zusammen, was<br />

ihm Geschäftsführer Claude Valerius<br />

und Projektmanagerin Juliane<br />

Petermann vorstellten: Ein druckgasfreies<br />

Verfahren für Feuerlöscher, das<br />

innovativ und umweltschonend ist<br />

und dabei auch die soziale Komponente<br />

nicht vergisst. So lässt Noatec<br />

das Set für die Wandmontage in den<br />

Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

konfektionieren.<br />

„Eine hervorragende Verbindung<br />

von Ökologie, Ökonomie und sozialem<br />

Einsatz,“ attestiert auch Landtagsabgeordneter<br />

Frank Puchtler<br />

(SPD, Finanzausschussmitglied der<br />

Investitions- und Strukturbank, die<br />

das Unternehmen fördert) dem<br />

gemeinsamem Vorhaben der <strong>Stiftung</strong><br />

und des Saarburger Unternehmens.<br />

„Wir sind ein sozial orientiertes<br />

Unternehmen, das an Nachhaltigkeit<br />

sehr interessiert ist,“ so Valerius. Aus<br />

diesem Grund habe er sich auch<br />

entschieden, mit einer Einrichtung<br />

für Menschen mit Behinderungen<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Werkstattleiter Jörg Bremser zeigte<br />

den Gästen die Fertigungsräume<br />

und erläuterte die verschiedenen<br />

28 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Vertreter der Firma Noatec, Hersteller druckgasfreier Feuerlöscher, besuchen die Werkstätten<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>. Modernste Technik ist der „Aufhänger“ für die Auftragsvergabe.<br />

Von links nach rechts: Juliane Petermann von Noatec, MdL Frank Puchtler (SPD),<br />

Direktor der <strong>Stiftung</strong> Eckhard Bahlmann, Werkstattleiter Jörg Bremser und Claude Valerius,<br />

Geschäftsführer von Noatec.<br />

Arbeitsmöglichkeiten für Menschen<br />

mit Behinderung. In auf die Person<br />

abgestimmten zergliederten Arbeitsschritten<br />

ist es ihnen möglich, sehr<br />

präzise und zuverlässig Teile der Produktionskette<br />

zu übernehmen, mit<br />

denen derzeit keine Automatenstrecke<br />

konkurrieren kann. Davon konnten<br />

sich die Gäste auf dem Rundgang<br />

überzeugen. Bremser und seine Kollegen<br />

hatten eine Musterstraße zur<br />

Konfektionierung des Montage-Kits<br />

aufgebaut und zeigten daran, wie<br />

später Noatecs Auftrag ausgeführt<br />

wird.<br />

Valerius und Petermann stellten fest,<br />

dass zu einem späteren Zeitpunkt<br />

noch mehr Arbeits- und Beteiligungsmöglichkeiten<br />

für Menschen<br />

mit Behinderung bei der Produktion<br />

des Feuerlöschers vorstellbar<br />

sind. Bahlmann und Bremser dankten<br />

Noatec für das Vertrauen in die<br />

Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> und freuten<br />

sich, dass ein Unternehmen Innovation<br />

und gesellschaftliche Verantwortung<br />

miteinander verbindet.


Gesunde Küche für Kinder<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> kocht für Nassauer Ganztagsschüler<br />

von Manuela Nörtershäuser<br />

Seit der Umwandlung der Freiherrvom-Stein-Grundschule<br />

zur Ganztagsschule<br />

im <strong>Sommer</strong> <strong>20</strong>10 liefert die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> 60 Portionen gesundes<br />

und abwechslungsreichen Essens, das<br />

bei den Kindern bestens ankommt.<br />

Der Erfolg hat mit guter Planung und<br />

regelmäßigen Absprachen zu tun.<br />

Mit drei Wochen Vorlaufzeit besprechen<br />

Gastronomie und Grundschule<br />

gemeinsam den Speiseplan für den<br />

kommenden Monat. Dabei können<br />

Gerichte, die im Regelfall gar nicht<br />

bei Kindern ankommen, auf Wunsch<br />

„Mittagessen“: Gemeinsam mit der Betreuerin Helena Schneider verteilen die Kinder die Schüsseln auf den Tischen und portionieren ihre<br />

Mahlzeiten selbstständig.<br />

Kai Holzhäuser, Koch der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> und Dzeneta Gerstner von der<br />

Freiherr-vom-Stein-Grundschule.<br />

ersetzt werden: „Ab und an darf es<br />

auch mal eine Portion Pommes sein.“<br />

Außerdem gibt es die Möglichkeit,<br />

Sonderkostformen anzubieten. „Wir<br />

haben diätetisch geschulte Köche,<br />

die diese Portionen dann zubereiten“,<br />

ergänzt Holzhäuser.<br />

Nicht nur an der Freiherr-vom-Stein-<br />

Grundschule schmeckt das Mittagessen<br />

aus <strong>Scheuern</strong>. Über 450 Portionen<br />

verlassen derzeit die Küche an<br />

externe Kunden. Insgesamt beliefert<br />

die Küche der <strong>Stiftung</strong> vier Kindergärten<br />

und drei Schulen. Die Tendenz<br />

ist steigend. Auch die Kreisverwaltung<br />

des Rhein-Lahn-Kreises und<br />

das Statistische Landesamt nutzen<br />

den Menüservice aus <strong>Scheuern</strong>.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 29


Gemeinsam mit Gewinn nachgedacht<br />

Gedanken von Werkstatt-Beschäftigten und Mitarbeitern fließen in Konzeptionsentwicklung<br />

zur beruflichen Bildung ein. Neue Form der Mitwirkung soll Maßstäbe setzen.<br />

Werkstatt-Beschäftigte diskutieren über Anforderungen.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Unter der Leitung von Jörg Bremser,<br />

dem neuen Werkstattleiter Verpackung<br />

und Montage, fand im März<br />

der Workshop zum Thema „Wertvolle<br />

Arbeit“ statt.<br />

Das Besondere an dieser Veranstaltung<br />

war es, dass Werkstatt-Beschäftigte<br />

und Werkstatt-Mitarbeiter<br />

gemeinsam über berufliche Bildung<br />

im Arbeitsleben diskutierten.<br />

Bremsers Anliegen war es, beide<br />

Gruppen nach ihren Wünschen und<br />

Bedürfnissen zu befragen, damit die<br />

Ergebnisse in die zukünftige Konzeption<br />

zur beruflichen Bildung einfließen<br />

können. Das Ziel ist es, beste<br />

Rahmenbedingungen für Bildung<br />

aufzustellen, von denen Beschäftigte<br />

und Mitarbeiter gleichsam<br />

profitieren.<br />

30 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Alle Bereiche der Werkstätten<br />

haben Vertreter entsandt, damit die<br />

Anforderungen aus den verschiedenen<br />

Arbeitsfeldern unter die Lupe<br />

genommen werden konnten.<br />

Zunächst stellte Bremser das Durchführungskonzept<br />

des Berufsbildungs-<br />

und Integrationsservice in<br />

leichter Sprache vor. Anschließend<br />

arbeiteten Beschäftigte und Mitarbeiter<br />

in moderierten Kleingruppen<br />

zu den Fragestellungen: „Wie<br />

wollen wir Bildungsarbeit in unserer<br />

Werkstatt gestalten?“ beziehungsweise<br />

„Was benötigen wir für eine<br />

gute berufsbegleitende Bildungsarbeit<br />

behinderter Menschen?“<br />

Auch in der Arbeitsgruppe der Mitarbeitenden fand ein reger Austausch statt.


Die Bedingungen für Bildungsarbeit<br />

wurden von Beschäftigten und<br />

Mitarbeitern ähnlich beurteilt. Die<br />

Beschäftigten wünschen sich zum<br />

Beispiel Mitsprache bei der Erstellung<br />

des Bildungsangebotes und<br />

darüber hinaus Mitsprache bei der<br />

Gestaltung von Arbeitsabläufen.<br />

Außerdem ist es für sie wichtig, dass<br />

Ansprechpartner tatsächlich erreichbar<br />

sind.<br />

Die Mitarbeiter betonten, dass Sie<br />

für eine gute Bildungsarbeit, neben<br />

dem Produktions- und Dienstleistungsauftrag<br />

genügend Raum und<br />

Zeit für Beziehungsarbeit benötigen.<br />

Marion Ackermann in ihrer Funktion als<br />

„Schreiberin“. Sie notierte Ideen im Brainstorming<br />

auf Karten für die Pin-Wand.<br />

Bremsers Fazit: „Dieser Tag hat<br />

gezeigt, wie wichtig das gemeinsame<br />

Suchen nach Lösungen ist.“<br />

Auch Bernd Feix, Leiter Arbeit, war<br />

beeindruckt als die Beschäftigten<br />

und Mitarbeiter ihre Vorstellungen<br />

in der Abschlussrunde vortrugen und<br />

Wege für die Zukunft aufzeigten.<br />

Nachdem die Anregungen und Wünsche<br />

in die Konzeption eingearbeitet<br />

sind, gibt es eine Folgeveranstaltung,<br />

in der die Teilnehmer über die<br />

Umsetzung ihrer Arbeitsergebnisse<br />

informiert werden.<br />

Diskussionsergebnisse der Werkstatt-Beschäftigten.<br />

Ergebnisse der Arbeitsgruppe der Mitarbeitenden.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 31


„Ich möchte Bibliothekarin werden...“<br />

Das Projekt „Kultur Pur“ legte den Grundstein für den Aufbau einer Leihbücherei in den<br />

Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>.<br />

von Tina Ortseifen und Birgitt Roos<br />

„Ich möchte Bibliothekarin werden!“,<br />

aus diesem Berufswunsch einer Fördergruppenbeschäftigtenentwickelte<br />

sich in den letzten zwei Jahren eine<br />

Leihbücherei in den Werkstätten der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> im Mühlbachtal.<br />

Im Rahmen der Teilhabeplanung für<br />

die Beschäftigte sammelten die Mitarbeiter<br />

des Begleitenden Dienstes<br />

Ideen und entwickelten Unterstützungsleistungen<br />

für sie. Dennoch<br />

sollte das Projekt allen Werkstattbeschäftigten<br />

offen stehen. So startete<br />

schon <strong>20</strong>09 das arbeitsbegleitende<br />

Bildungsangebot „Kultur Pur“.<br />

Birgitt Roos, Leiterin Begleitende<br />

Dienste, nahm Kontakt zur Stadtbücherei<br />

Nassau auf und der Sozialdienst<br />

bot im Mai <strong>20</strong>09 einen Kennenlerntag<br />

in der Stadtbibliothek<br />

Nassau für alle interessierten Werkstattbeschäftigten<br />

an. Die „Kultur<br />

Pur“-Teilnehmer erlebten einen informativen<br />

und ereignisreichen Tag in<br />

der Stadtbücherei. Dazu gehörte<br />

eine Einführung mit Bibliothe karin<br />

Schröder, die ihren Arbeitsbereich<br />

vorstellte und die Wege des Ausleihens<br />

von Medien erklärte.<br />

Das arbeitsbegleitende Bildungsangebot<br />

„Kultur Pur“ fand zunächst<br />

in einer Kleingruppe vierzehntägig<br />

jeweils donnerstags vormittags in<br />

der Stadtbibliothek Nassau statt.<br />

Während der Aufenthalte in der<br />

Stadtbibliothek erhielt besonders<br />

die Beschäftigte mit dem Wunschberuf<br />

„Bibliothekarin“ einen tiefen<br />

Einblick in die Thematik. Auf dem<br />

Weg zu ihrem Traumberuf wurde<br />

sie geschult, erhielt Einzelunter-<br />

32 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

richt in ausgewählten Berufsfeldern<br />

einer Bibliothekarin, wie z.B. im<br />

Buchbinden.<br />

Anfang Juli <strong>20</strong>10 fand das arbeitsbegleitende<br />

Angebot „Kultur Pur“<br />

seinen vorläufigen Abschluss. Da das<br />

Angebot nicht nur das besondere<br />

Interesse und die Begeisterung einer<br />

„Bücherwurm“ Detlef Kress sortierte die Bücher der Leihbücherei, deren Regale sich Stück<br />

für Stück füllen.<br />

Werkstattbeschäftigten gefunden<br />

hatte, entstand schon in der Endphase<br />

der „Kultur Pur“-Aktion die<br />

Idee eine Leihbücherei in den Werkstätten<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> aufzu-<br />

bauen. Dies eröffnete die Möglichkeit,<br />

weitere Beschäftigte beruflich<br />

zu qualifizieren und persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Die Installierung<br />

einer Leihbücherei in der Werkstatt<br />

stand nun als Folgeprojekt im Focus<br />

der gemeinsamen Planung und<br />

Umsetzung.<br />

Im Spätsommer <strong>20</strong>09 begannen<br />

erste Renovierungsarbeiten in<br />

einem ehemaligen Lagerraum vor<br />

der Turnhalle der Langauer Mühle.<br />

Die Spachtel- und Lackierarbeiten,


sowie der Anstrich der Decke und<br />

Wände übernahmen Mitarbeitende,<br />

zwei gelernte Maler und Lackierer,<br />

aus dem Fördergruppenbereich. Sie<br />

renovierten den Raum gemeinsam<br />

mit Beschäftigten aus der Fördergruppe,<br />

welchen sie dadurch gleichzeitig<br />

eine Qualifizierung in den<br />

Grundlagen des Maler- und Lackiererhandwerkes<br />

anboten.<br />

Als der Raum fertig und möbliert<br />

war, wurde Detlef Kress für die Archivierung<br />

von Büchern qualifiziert.<br />

Großes Interesse fand er auch an der<br />

PC-Arbeit. Seine Aufgabe bestand<br />

darin, sämtliche Bücher, die gespendet<br />

wurden oder aus dem Bestand<br />

der Werkstatt stammten, in die vorgesehenen<br />

Regale nach der allgemeinen<br />

Systematik für öffentliche<br />

Bibliotheken zu sortieren. Anschließend<br />

registrierte und katalogisierte<br />

Detlef Kress die Werke im PC.<br />

Das Spektrum der Leihbücherei<br />

umfasst Sach- und Fachliteratur,<br />

Kinder- und Jugendlektüre, Unterhaltungsliteratur<br />

und weitere<br />

Medien, wie etwa DVDs. Die zukünftige<br />

Arbeit in der Leihbücherei<br />

beinhaltet den Kundenkontakt, wie<br />

etwa Ansprechpartner für Bibliotheksbenutzer<br />

zu sein, die Ausleihe<br />

von Medien, Benutzerberatung, die<br />

Analyse der Benutzerbedürfnisse<br />

Berufliche Interessen und Psyche entscheiden über<br />

Eingliederung<br />

und Recherchen durchzuführen,<br />

Medien zu bestellen und Neuzugänge<br />

zu katalogisieren, Einbinden<br />

von Büchern und vorhandene<br />

Bestände in regelmäßigen Abständen<br />

auf Aktualität und Vollständigkeit<br />

zu überprüfen.<br />

Was anfangs als arbeitsbegleitendes<br />

Bildungsangebot der Fördergruppe<br />

startete, entwickelte sich zu einem<br />

neuen Aufgabenfeld innerhalb der<br />

Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>.<br />

Die Eröffnung der Leihbücherei ist für<br />

<strong>Sommer</strong> <strong>20</strong>11 vorgesehen. Sie wird<br />

mit viel Spannung und Vorfreude<br />

von allen Beschäftigten erwartet.<br />

Angehörige psychisch kranker Menschen informieren sich über die Möglichkeiten<br />

des Werkstattbereichs in Bad Ems.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Die Angehörigen psychisch kranker<br />

Menschen im Rhein-Lahn-Kreis<br />

besuchten das Montage- und Dienstleistungszentrum<br />

(MDZ) in Bad Ems.<br />

Werkstattleiter Jörg Bremser stellte<br />

den Besuchern das MDZ vor und<br />

sprach mit den Angehörigen über<br />

die vielfältigen, individuell zugeschnittenenRehabilitationsleistungen.<br />

Grundlagen für eine Wiedereingliederung<br />

sind die beruflichen<br />

Interessen der Menschen und die<br />

jeweilige psychische Stabilität.<br />

Bremser erklärte, wie psychisch<br />

kranke Menschen „in die Werkstatt<br />

kommen“. Bei der Aufnahme arbeitet<br />

er mit einem ganzen Team für<br />

berufliche Bildung und Rehabilitation<br />

zusammen, welches sich um den<br />

Werkstattleiter Jörg Bremser im Gespräch mit Angehörigen psychisch kranker Menschen<br />

über die Vielfalt der Arbeitsangebote.<br />

Einstieg kümmert. Das Aufnahmeverfahren<br />

läuft in Abstimmung mit<br />

Kostenträgern, zum Beispiel mit der<br />

Arbeitsagentur oder der Deutschen<br />

Rentenversicherung. Während der<br />

Werkstatt-Tätigkeit sind Beschäftigte<br />

auch kranken- und rentenversichert.<br />

Die Angehörigengruppe interessierte<br />

sich auch sehr für die Kooperationen<br />

des Montage- und Dienst-<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 33


leistungszentrums mit Partnern in<br />

der Region. Beispielsweise kann in<br />

der Bad Emser Werkstatt zukünftig<br />

Druck- und Papierverarbeitung ausgeführt<br />

werden. Bremser informierte<br />

zudem über Praktika, Ausbildungs-<br />

oder integrierte Arbeitsplätze bis hin<br />

zu Vermittlungen auf den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Die Landmaschinen wurden verkauft und vom neuen Eigentümer abgeholt.<br />

34 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Elke Friedrich, Sozialberaterin, ist<br />

zuständig für berufliche Rehabilitation<br />

im MDZ. Sie informierte die<br />

Angehörigen über die Angebote der<br />

neuen Kontakt- und Beratungsstelle<br />

für psychisch kranke Menschen, die<br />

in Bad Ems in der Römerstraße 72 zu<br />

finden ist.<br />

Im Anschluss an die Führung gab es<br />

einen Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

über die Aktivitäten der<br />

Angehörigengruppe bei Kaffee und<br />

Kuchen.<br />

Obstbau profitiert von der Aufgabe der Landwirtschaft<br />

Nach 140 Jahren <strong>Stiftung</strong>sgeschichte werden landwirtschaftliche Flächen verpachtet.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Die maschinelle Erleichterung im<br />

Ackerbau ist für viele Landwirte ein<br />

Segen.<br />

Auch auf Hof Mauch hatte diese<br />

Entwicklung zu einer Veränderung<br />

im Einsatz geführt. Ackerbau wurde<br />

zur Maschinenarbeit. Früher fanden<br />

viele Menschen Beschäftigung auf<br />

dem Feld und halfen bei der Ernte.<br />

Heute erledigt das beispielsweise<br />

nur noch der große Traktor oder der<br />

Mähdrescher. Außerdem dient die<br />

Landwirtschaft der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

auch schon lange nicht mehr der<br />

Eigenversorgung. Aus diesem Grund<br />

hat sich die Leitung der <strong>Stiftung</strong><br />

Obstbaumeiser Eck erklärt einer Werkstatt-Beschäftigten die Handhabung mit dem Freischneider.<br />

Der richtige Baumschnitt ist entscheidend für einen guten Ertrag.<br />

entschlossen die Landwirtschaft<br />

einzustellen und das Ackerland zu<br />

verpachten.<br />

Von der Aufgabe der Landwirtschaft<br />

profitiert der Obstbau, denn dieser<br />

wird weiter ausgebaut. Die Pflege<br />

der Bäume, die Ernte und Weiterverarbeitung<br />

der Früchte ist arbeitsintensiv<br />

und erfordert in hohem<br />

Maße sorgfältige Handarbeit vieler<br />

Menschen.


Nassauer Bürgermeister Wenzel bedankt sich<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> wieder beim Umwelttag <strong>20</strong>11 aktiv<br />

Das Obst wird nach den Landesrichtlinien<br />

des integriert-kontrollierten<br />

Anbaus erzeugt, umweltschonend<br />

angebaut und gelagert. Der Verkauf<br />

erfolgt in den stiftungseigenen<br />

Geschäften oder durch Partner im<br />

Direktvertrieb. Regional und fair.<br />

Äpfel werden sorgfältig gepflückt und gut<br />

gelagert. In der Ernte sind viele Menschen<br />

in den Obstanlagen tätig.<br />

Müll sammeln für eine saubere Umgebung. Stadtbürgermeister Armin Wenzel bedankt sich bei den tatkräftigen Helfern der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> unter Leitung von Günther Mesloh: „Ich bin sehr froh, dass sich die Bewohner so zahlreich beteiligt haben. Sie waren uns eine<br />

große Hilfe.“<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 35


„Sport verbindet“<br />

Inklusives Sportfest beschert unvergesslichen Tag<br />

von Günther Mesloh<br />

Unter dem Motto „Sport verbindet“<br />

organisierte der SV Urmitz ein<br />

Sportfest mit inklusivem Charakter.<br />

Behinderte und nicht behinderte<br />

Menschen erleben Sport in großer<br />

36 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Vielfalt. Egal ob beim Sportparcour,<br />

beim Tischtennis, Handball, Fußball,<br />

in der Leichtathletik, beim Judo<br />

oder Cheerleading, überall stand die<br />

gemeinsam geförderte Fitness im<br />

Vordergrund. Für die 21 Teilnehmer<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> wurde der Tag<br />

mit dem bunten Sportprogramm zu<br />

einem unvergesslichen Erlebnis.


Blockheizkraftwerk in Betrieb gegangen<br />

Strombedarf in <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> zu einem Drittel aus eigener Kraft gedeckt<br />

von Helmut Normann<br />

Mitte Januar <strong>20</strong>11 ist im zentralen<br />

Heizhaus der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

unser Blockheizkraftwerk (BHKW) in<br />

Betrieb gegangen.<br />

Ein Blockheizkraftwerk ist eine<br />

Anlage zur Gewinnung elektrischer<br />

Energie und Wärme. Diese „doppelte“<br />

Nutzung der eingesetzten<br />

Energie ergibt einen sehr hohen<br />

Wirkungsgrad.<br />

Mehr als Heime.<br />

Die Anlage hat eine elektrische<br />

Leistung von 50 kW. Hiermit soll<br />

ca. ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs<br />

im Zentralbereich der<br />

<strong>Stiftung</strong> (immerhin ca. 1 Mio kWh<br />

pro Jahr) produziert werden. Die<br />

Abwärme wird vollständig in den<br />

Heizkreislauf eingespeist.<br />

Hiermit ist ein weiterer Baustein<br />

unseres Energiekonzeptes umgesetzt<br />

worden, um den Primärenergiebedarf<br />

und somit auch die Energiekosten<br />

zu senken.<br />

„Im Leben leben“ lautet der Leitsatz der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

für die Betreuung von Menschen mit Behinderung.<br />

Qualifizierte Dienstleistungen für Wohnen, Bildung, Arbeit, Be‑<br />

treuung und Beratung werden hier auf den Bedarf des Einzel‑<br />

nen individuell und partnerschaftlich in Hinblick auf persönliche<br />

Perspektiven und Chancen zur gesellschaftlichen Integration<br />

abgestimmt.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> hat Ihren Sitz in Nassau und wirkt im Verbund<br />

der Diakonie an verschiedenen Standorten im Rhein‑Lahn‑Kreis.<br />

Kontakt: Am Burgberg 16, 56377 Nassau<br />

Tel.: 02604/979‑0, info@stiftung‑scheuern.de<br />

www.stiftung‑scheuern.de<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 37


Musikalische Ader trifft blaues Blut<br />

Der Chor der Evangelischen Kirchengemeinde der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> tritt auf der Bundesgartenschau<br />

in Koblenz auf und wird von Prinzessin Heide von Hohenzollern interviewt.<br />

Der Chor vor der Abfahrt zum Auftritt auf der Bundesgartenschau.<br />

von Beate Kretschmann<br />

Die Bundesgartenschau ist gerade<br />

angelaufen und schon war auch der<br />

Chor der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> mit von<br />

der Partie. Auf der Rheinland-Pfalz-<br />

Bühne in der Festung Ehrenbreitstein<br />

traten 33 Sänger unter Leitung<br />

Gisela Schönrock auf. Hier trafen<br />

die Chormitglieder auf die adelige<br />

Moderatorin Prinzessin Heide von<br />

Hohenzollern. Sie moderierte den<br />

Auftritt des Chores und interviewte<br />

die Sänger.<br />

„Schon auf dem Weg zur Festung<br />

Ehrenbreitstein fielen wir mit unseren<br />

neuen lilafarbenen Chor-Shirts<br />

auf, die wir eigens für diesen Auftritt<br />

bekommen haben. Die Leute fragten<br />

uns neugierig, woher wir denn kommen<br />

und was wir machen. Da sagten<br />

wir, wir werden gleich auf der Rheinland-Pfalz-Bühne<br />

auftreten und singen,“<br />

so beschrieben die Chormitglieder<br />

stolz ihre Erlebnisse.<br />

38 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Zum Erstaunen der Zuschauer auf<br />

der BUGA sangen alle Chormitglieder<br />

auswendig ohne Text- und Notenunterlagen.<br />

Bei dem einstündigen<br />

Auftritt des Ev. Kirchenchores stellte<br />

v. l. Chorleiterin Gisela Schönrock im Interview<br />

mit Moderatorin Prinzessin Heide von<br />

Hohenzollern.<br />

Prinzessin von Hohenzollern immer<br />

wieder Fragen zum Leben der Menschen<br />

in <strong>Scheuern</strong> oder über die<br />

Chorarbeit. Die <strong>20</strong>0 Zuschauer erlebten<br />

einen Ohrenschmaus. Das Programm<br />

umfasste geistliche und weltliche<br />

Chorsätze und Lieder verschiedener<br />

Jahrhunderte. Chorleiterin<br />

Schönrock gelang es auf humorvolle<br />

Weise auch unter Einsatz von Akkordeon<br />

und Gitarre bei verschiedenen<br />

Darbietungen das Publikum mit einzubeziehen.<br />

Das Publikum dankte<br />

mit einem großen Applaus.<br />

Informationen zum<br />

Ev. Kirchenchor der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>:<br />

Der Chor der Ev. Kirchengemeinde<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

gehört zum Landesverband der<br />

evangelischen Kirchenchöre in<br />

Hessen-Nassau. Menschen mit<br />

geistiger Behinderung singen im<br />

„gemischten Chor“, der große<br />

Anerkennung aufgrund seines<br />

reichen Liederschatzes und wegen<br />

anspruchsvoller Chorsätze<br />

erfährt.<br />

Das Repertoire umfasst geistliche<br />

Chorsätze aus vergangenen<br />

Jahrhunderten bis zur Neuzeit,<br />

mehrstimmige Kanons, viele<br />

ein- bis vierstimmige Lieder aus<br />

vielen Bereichen und alte Volkslieder.<br />

Zu Auftritten reist er weit<br />

über die Region hinaus.<br />

Der Chor mit 35 Sängerinnen<br />

und Sängern hat schon in über<br />

60 Städten Gottesdienste bereichert,<br />

wirkt in <strong>Scheuern</strong> bei<br />

Gottesdiensten an allen Festtagen<br />

mit und singt auch in der<br />

Gemeinde.


Der Gottesdienst – hier bin ich willkommen!<br />

Inklusive Gottesdienste in der <strong>Stiftung</strong>: Wenn nicht hier, wo dann?<br />

von Andrea Beiner<br />

„Ich habe gehört, Frau... soll nicht<br />

mehr in den Gottesdienst kommen.“<br />

„Das war aber heute unruhig im<br />

Gottesdienst, stört Sie das nicht?“<br />

„Pscht.“<br />

Die Kirchengemeinde der Heime<br />

<strong>Scheuern</strong> feiert sonntäglich Gottesdienst<br />

und bietet damit den Menschen,<br />

die es möchten, die Möglichkeit,<br />

sich in der Gegenwart Gottes<br />

seiner Zuwendung und Liebe zu vergewissern.<br />

Gemeinsam Gottesdienst<br />

feiern heißt aber auch Gemeinschaft<br />

zu erleben und Anregungen für das<br />

Leben im Alltag zu bekommen.<br />

Jesus selbst musste seine Freunde<br />

bisweilen daran erinnern, dass jeder<br />

Mensch zu ihm kommen darf, auch<br />

der Blinde und sogar das Kind. Und<br />

auf den ersten Seiten unserer Bibel<br />

erfahren wir, dass der Mensch zum<br />

Bilde Gottes geschaffen wurde. Die<br />

Gemeinde Jesu Christi ist eine für<br />

jedermann und jede Frau offene. Mir<br />

als Pfarrerin der Kirchengemeinde<br />

ist es eine große Freude mit dieser<br />

lebendigen Gemeinde Gottesdienste<br />

zu feiern. Ob sich Menschen<br />

durch Gesang, durch Lesung oder im<br />

Gespräch mit beteiligen, oder aber<br />

einfach mal in die Hände klatschen,<br />

30 Jahre Partnerschaft mit Mabira in Tansania<br />

Das Evangelische Dekanat Nassau lädt ein, dies mit Gästen aus Afrika in der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> zu feiern.<br />

von Berthold Krebs<br />

Das Dekanat Nassau bekommt<br />

Besuch aus dem Distrikt Mabira und<br />

lädt alle Interessierten ein, mit dabei<br />

zu sein, wenn vom 1. bis 24. September<br />

<strong>20</strong>11 Partner aus dem Nordwesten<br />

Tansanias im Dekanat zu Gast<br />

sein werden.<br />

Der diesjährige Besuch steht im Zeichen<br />

eines besonderen Jubiläums.<br />

Die Partnerschaft des Dekanats<br />

mit dem Mabira-Distrikt besteht<br />

seit 30 Jahren! Deshalb feiern wir<br />

am 11. September in der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Scheuern</strong> ein großes Jubiläumsfest<br />

zu dem alle Christen im Dekanat<br />

eingeladen sind. Um 11:00 Uhr findet<br />

ein Gottesdienst statt. Danach<br />

wird gemeinsam zu Mittag gegessen<br />

und anschließend das Jubiläum<br />

mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm gefeiert. Für Fahrdienste<br />

wird gesorgt.<br />

ein Lied dirigieren, ein „Amen“ rein<br />

rufen oder anders ihre Freude ausdrücken<br />

– es bereichert die gottesdienstliche<br />

Feier. Und so können wir<br />

beschenkt, vielleicht auch nachdenklich,<br />

auf jeden Fall gesegnet wieder<br />

hinauszuziehen in unseren Alltag.<br />

Herzliche Einladung an alle, mitzufeiern!<br />

Der Gottesdienst am Sonntagmorgen<br />

um 10.00 Uhr im Versammlungsraum<br />

ist ein öffentlicher!<br />

Informationen:<br />

Berthold Krebs<br />

Vorsitzender des<br />

Arbeitskreises Mabira<br />

Tel.: 06776/9<strong>20</strong>1 oder<br />

Dekanatsbüro<br />

Tel.: 02621/187-4332<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 39


Nassau trinkt Mineralwasser<br />

Spendenaktion für Trinkwassertanks in Mabira<br />

von Bernd-Christoph Matern<br />

Mit „Wasser für Mabira“ ist eine<br />

Aktion überschrieben, die das Ehepaar<br />

Ernst am 1. Mai im Nassauer<br />

Stadthallen-Restaurant startet. Damit<br />

soll in den kommenden mindestens<br />

sechs Wochen der Bau eines Wassertanks<br />

im afrikanischen Partner-<br />

Distrikt des evangelischen Dekanats<br />

Nassau finanziert werden.<br />

„Durch unseren Sohn, der Meeresbiologie<br />

studiert, sind wir für die<br />

Bedeutung von Trinkwaser sensibilisiert<br />

worden“, erklärt Susanne<br />

Ernst, die deshalb schon länger<br />

über eine entsprechende Hilfsaktion<br />

nachdachte. „Als uns Dietmar<br />

Menze erzählte, dass der Arbeitskreis<br />

Mabira des Dekanats Nassau die<br />

afrikanischen Partner bei der Wasserversorgung<br />

unterstützt, kam uns<br />

die Idee für die Aktion.“ Ein sehr ehr-<br />

40 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

geiziges Projekt, denn der Bau eines<br />

Wassertanks kostet rund 5000 Euro.<br />

Doch Ernsts sind optimistisch, ihr Ziel<br />

zu erreichen. Ihre Mineralwasserlieferanten<br />

Teinacher und Fachinger<br />

erklärten sich spontan bereit, die<br />

Aktion zu unterstützen und spenden<br />

für die Aktionszeit das erfrischende<br />

Gut; Familie Ernst verzichtet auf ihren<br />

Aufschlag auf den Einkaufspreis. So<br />

können die 2 Euro für ein Mineralwasser<br />

im Stadthallen-Restaurant<br />

komplett in das Projekt fließen. „Und<br />

natürlich sind auch zusätzliche Spenden<br />

möglich und willkommen“, so<br />

Ernst. Spendenquittungen können<br />

ebenfalls ausgestellt werden. Ein<br />

Spendenbarometer zeigt die Fortschritte<br />

der Aktion an.<br />

„Eine großartige Aktion“, freut sich<br />

der Vorsitzende des Arbeitskreises<br />

Mabira des Dekanats, Berthold<br />

Krebs, dem die Versorgung mit<br />

Wassertanks im Partner-Distrikt ein<br />

sehr wichtiges Anliegen ist. „Viele<br />

Wasserstellen dienen dort teilweise<br />

gleichzeitig noch als Viehtränke und<br />

Waschplatz, vom mühsamen Transport<br />

von den Wasserstellen zu den<br />

Hütten einmal ganz zu schweigen“,<br />

so Krebs. Die aus Beton gebauten<br />

Wassertanks, die Regenwasser etwa<br />

über Kirchendächer sammeln, können<br />

da Abhilfe schaffen. Geplant sei<br />

für dieses Jahr deshalb der Bau von<br />

insgesamt vier Wassertanks.<br />

Wer sich für die Trinkwasserproblematik<br />

in Mabira interessiert, erhält<br />

dazu sowohl im Stadthallen-Restaurant<br />

als auch beim Arbeitskreis<br />

Mabira und im Dekanatsbüro umfassende<br />

Informationen.<br />

In der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> Ehrenamtsakademie eröffnet<br />

Kirchenvorstände möchten Infos zu neuen Gottesdienstformen<br />

von Bernd-Christoph Matern<br />

In Nassau wurde Anfang Mai eine<br />

regionale Ehrenamtsakademie (EAA)<br />

für die drei evangelischen Dekanate<br />

Diez, Nassau und St. Goarshausen<br />

ins Leben gerufen. Über sie können<br />

sich künftig die Kirchenvorstände zu<br />

von ihnen gewählten Themen kostenlos<br />

fortbilden lassen. Alternative<br />

Gottesdienstformen, Gemeindeaufbau<br />

sowie Aufgaben und Macht des<br />

Kirchenvorstandes sind die drei Themen,<br />

in denen sich die meisten Kirchenvorsteherinnen<br />

und Kirchenvorsteher<br />

Informationen und Austausch<br />

von dem neuen Angebot wünschen.<br />

Das ergab eine Umfrage von Claire<br />

Metzmacher. Die Bildungsreferentin<br />

der evangelischen Kirche Rhein-Lahn<br />

ist Ansprechpartnerin des neuen<br />

Bildungsangebots, das die Evangelische<br />

Kirche in Hessen und Nassau<br />

(EKHN) mittlerweile in 40 Dekanaten<br />

anbietet. Das kirchliche Haushaltswesen,<br />

gelingende Öffentlichkeitsarbeit<br />

und die Frage, wie sich der<br />

Glaube im Alltag anderen Menschen<br />

vermitteln lässt, waren weitere Bereiche<br />

in der Hitliste der Themenwünsche.<br />

Vorgesehen ist, in jedem der<br />

drei Dekanate etwa eine Fortbildung<br />

pro Jahr anzubieten.


Mitarbeitendenversammlung <strong>20</strong>11<br />

MAV legt Tätigkeitsbericht vor<br />

von Irmgard Müller<br />

Die Mitarbeitervertretung (MAV)<br />

hatte im März <strong>20</strong>11 zur jährlichen<br />

Versammlung aller Mitarbeitenden<br />

eingeladen. Um allen Kolleginnen<br />

und Kollegen die Teilnahme zu<br />

ermöglichen, wurden zwei Veranstaltungen<br />

(vor- und nachmittags) durchgeführt.<br />

Die MAV-Mitglieder und die<br />

Jugendlichen- und Auszubildenden-<br />

Vertreter stellten sich persönlich vor.<br />

Volles Haus bei der Mitarbeiterversammlung: MAV-Vorsitzender Norbert Hartmann legt den Tätigkeitsbericht vor (rechts, stehend).<br />

Der MAV-Vorsitzende Norbert Hartmann<br />

berichtete über Aufgaben und<br />

Schwerpunkte in den elf Sitzungen<br />

der MAV im vergangenen Jahr. Aufgrund<br />

der in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

gut umgesetzten Mitbestimmungsrechte<br />

der MAV, sind deren Mitglieder<br />

immer wieder in neuen Arbeitsgruppen<br />

aktiv und werden an der<br />

direkten Umsetzung von Projekten<br />

beteiligt. So z.B. am Prozess der<br />

Dezentralisierung und allen damit<br />

verbundenen Themen wie Strukturänderungen<br />

in verschiedenen Bereichen<br />

der <strong>Stiftung</strong>, der Arbeitsgruppe<br />

Personalentwicklungskonzept und<br />

den Zukunftskonferenzen.<br />

Auch bei den Zuteilungen aus dem<br />

Familienbudget für die Kinderbetreuung,<br />

den Gesprächen nach<br />

dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement,<br />

der Ausarbeitung<br />

von Dienstvereinbarungen und<br />

bei dem für alle Beteiligten immer<br />

noch spannenden wie zeit- und<br />

arbeitsaufwendigen Prozess der<br />

Einführung des Qualitätsmanagement-Systems<br />

ist die MAV involviert.<br />

Sie beschäftigt sich aber auch mit Fragen<br />

und Problemen der Mitarbeitenden,<br />

gibt Tipps zum Verhalten, Unterstützung<br />

in Gesprächen mit Vorgesetzten,<br />

Hilfe bei der Formulierung<br />

von Anträgen und Stellungnahmen.<br />

Dem guten Miteinander dient nicht<br />

zuletzt auch das Mitarbeiterfest in<br />

zweijährigem Rhythmus. <strong>20</strong>10 lockte<br />

eine Wanderung mit gemeinsamem<br />

Grillabend nach Schloss Laurenburg.<br />

Zu den Aufgaben der MAV gehört<br />

es auch, die über die KDAVO hinausgehenden<br />

Regelungen in Absprache<br />

mit der Leitung zu formulieren und<br />

zu veröffentlichen. Seit Januar <strong>20</strong>11<br />

können die Dienstvereinbarungen<br />

im Intranet abgerufen werden. Im<br />

Anschluss an den Tätigkeitsbericht<br />

des Vorsitzenden stellten Volker<br />

Schmidt und Ralph Wick verschiedene<br />

Dienstvereinbarungen zu den<br />

Themen Dienstfahrten im Privat-<br />

PKW, Nutzung von Internet und<br />

E-Mail am Arbeitsplatz, Urlaubs- und<br />

Reha-Regelungen sowie Zeitmanagement<br />

und andere Fortbildungsmaßnahmen<br />

vor.<br />

Birgit Klaiber, Leiterin Wohnen, und<br />

stellvertretend für den Leiter Arbeit,<br />

Antje Koch-Gellermann, informierten<br />

über die derzeitigen Strukturänderungen.<br />

Bevor der Direktor der<br />

<strong>Stiftung</strong>, Pfarrer Eckhard Bahlmann,<br />

über die Gesamtsituation der Einrichtung<br />

berichtete, gedachten alle<br />

Anwesenden in einer Schweigeminute<br />

der verstorbenen Kolleginnen<br />

und Kollegen.<br />

Der Vorsitzende Norbert Hartmann<br />

bedankte sich bei den Teilnehmern<br />

sowie bei den Referenten für die<br />

informative Darstellung der Gesamtsituation<br />

der <strong>Stiftung</strong>.<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 41


Neues aus dem Therapiezentrum<br />

Ergotherapie ergänzt das Angebot der <strong>Stiftung</strong><br />

von Manuela Nörtershäuser<br />

Seit Dezember <strong>20</strong>10 arbeitet Dorothee<br />

Rometsch als Ergotherapeutin<br />

in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>.<br />

Ihre Aufgabe ist es, als fachliche Leitung<br />

die neu gegründete Ergotherapiepraxis<br />

im Therapiezentrum der<br />

<strong>Stiftung</strong> aufzubauen.<br />

Dorothee Rometsch ist eine erfahrene<br />

Ergotherapeutin im Bereich der<br />

Behindertenhilfe. Sie war zuletzt 13<br />

Jahre in einer Lebenshilfeeinrichtung<br />

in Niedersachsen beschäftigt. Außerdem<br />

übernimmt sie kommissarisch<br />

die Leitung des Therapiezentrums.<br />

Herr der Zahlen<br />

Jörg Geenen ist neuer<br />

Leiter des Finanz- und<br />

Rechnungswesens<br />

von Beate Kretschmann<br />

Jörg Geenen ist Nachfolger von<br />

Kurt Müthing. Seit dem 1. Juni <strong>20</strong>11<br />

verantwortet der neue Leiter das<br />

Finanz- und Rechnungswesen.<br />

Im Untergeschoss der Verwaltung<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> bezieht er sein<br />

Büro in der ehemaligen Metzgerei.<br />

Wo früher geschlachtet wurde, „filetiert“<br />

Geenen heute Zahlen.<br />

Der 37-jährige wohnt in Neuwied,<br />

ist verheiratet und Vater eines acht<br />

Monate alten Sohnes. Nach einer<br />

Ausbildung zum Physiotherapeu-<br />

42 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong><br />

Das Team: Ralf Maas und Lena Henkes (1. v. links und 3. von links) sind die neu gewonnenen<br />

Physiotherapeuten. Dorothee Rometsch (Mitte) verantwortet die Ergotherapie und<br />

kommisarisch das gesamte Therapiezentrum. Außerdem gehört Annette Hahn-Biebricher<br />

seit Jahren dazu. Sie ist medizinische Bademeisterin und Masseurin.<br />

Zahlen kommen bei ihm wie aus der Pistole geschossen: Jörg Geenen übernimmt die<br />

Leitung des Referats Finanz- und Rechnungswesens. Nachdem sein Büro im Untergeschoss<br />

der Verwaltung hergerichtet ist, wird er dort mit modernster Ausstattung arbeiten.<br />

ten und anschließender Tätigkeit in<br />

einer Physiotherapiepraxis absolvierte<br />

Geenen an der Fachhochschule<br />

Koblenz ein Studium der<br />

Betriebswirtschaft. Nach fünf Jahren<br />

in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

freut er sich auf seine Aufgabe<br />

in der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>, vor<br />

allem auf die Begegnungen und<br />

Gespräche mit Bewohnern und den<br />

neuen Kollegen. Erfahrungen in der<br />

Arbeit mit behinderten Menschen<br />

sammelte er während seines Zivildienstes<br />

und auch in einem Auslandsaufenthalt<br />

in Kanada, wo er in<br />

der Freizeitbetreuung behinderter<br />

Menschen tätig war. In seiner Freizeit<br />

ist Jörg Geenen sportlich aktiv,<br />

entweder beim Handball oder beim<br />

Waldlauf.


Nur der Wandel ist beständig<br />

Jubilare blicken auf ein bewegtes Arbeitsleben zurück<br />

von Beate Kretschmann<br />

Es waren die Ersten, die unter dem<br />

neuen Namen <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong> ihr<br />

zehn-, zwanzig- oder dreißigjähriges<br />

Jubiläum feierten. Dabei raunte<br />

es durch die Runde. Wer hätte das<br />

gedacht, dass sich im Laufe der<br />

Zeit so viel verändert und sich doch<br />

immer wieder neue Perspektiven für<br />

Mitarbeitende eröffnen.<br />

Direktor Eckhard Bahlmann gratulierte<br />

allen und überreichte ihnen<br />

zum Dank für die Verbundenheit<br />

eine Urkunde und ein Los der Aktion<br />

Mensch. Bei der feierlichen Ehrung<br />

und dem Rückblick auf 3<strong>20</strong> Dienstjahre<br />

lobte Bahlmann das Streben<br />

nach Weiterentwicklung, so wie<br />

es auch das Jesuswort besagt „wer<br />

seine Hand an den Pflug lege, der<br />

müsse seinen Blick nach vorne richten,<br />

um gerade Furchen mit Sinn<br />

und Verstand ziehen zu können.“ Die<br />

Jubilare schauten auf viele gemein-<br />

Mitarbeiterjubiläen<br />

Wir gratulieren zum 10-jährigen Jubiläum<br />

same Erlebnisse zurück, unterhielten<br />

sich über ihr bewegtes Leben,<br />

Arbeitsfelder veränderten sich, denn<br />

„es gibt nichts Beständigeres als den<br />

Wandel“, so Bahlmann.<br />

Auch die ehemaligen Auszubildenden,<br />

die zur Feier kamen, freuten<br />

sich über die Glückwünsche zum<br />

Abschluss und über die Weiterbeschäftigung<br />

in der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Unter den Gratulanten waren auch<br />

Birgit Klaiber, Leiterin Wohnen, der<br />

MAV-Vorsitzende Norbert Hartmann<br />

und Antje Koch-Gellermann, Personal-<br />

und Organisationsentwicklung/<br />

Personalwesen.<br />

Maria Adam Casino<br />

Natascha Nadine Inguilla Tagesförderstätte<br />

Andrea Mäurer Montage- und Dienstleistungszentrum<br />

Heike Siller Wäscherei<br />

Axel Vollmark Metall<br />

Steffen Willmann Montage<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 43


Wir gratulieren zum <strong>20</strong>-jährigen Jubiläum<br />

Christina Dauer Schlösschen E<br />

Jenö Demetriades Wichernhaus<br />

Martin Eck Obstbau<br />

Pius Heidt Altes Haus 2 Rechts<br />

Margit Hertzke Finanz- und Rechnungswesen<br />

Markus Hiller Finanz- und Rechnungswesen<br />

Angelika Kah Horny-Haus 1 E / 2 E<br />

Birgit Klenner Horny-Haus 1 E / 2 E<br />

Karl Magel Montage<br />

Wir gratulieren zum 30-jährigen Jubiläum<br />

Bärbel Christ Haus am Bach E<br />

Karl-Heinz Enderich Psychologisch-heilpädagogischer Fachdienst<br />

Michael Tesdorpf Tagesförderstätte<br />

Wir gratulieren zum 40-jährigen Jubiläum<br />

Ilse Himmighofen Gastronomie<br />

Werner Himmighofen Karl-Todt-Haus<br />

Werkstattjubiläen<br />

Jubiläen der Beschäftigten der Werkstätten der <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

Wir gratulieren zum 10-jährigen Jubiläum<br />

Axel Edgar Berthold Fördergruppen<br />

Thomas Bieniek Fördergruppen<br />

Andreas Blum Fördergruppen<br />

Jörg Volker Conzen Montage- und Dienstleistungszentrum<br />

Andre Dillenberger Holz und Eigenprodukte<br />

Sandra Eckel Montage- und Dienstleistungszentrum<br />

Djurdja Ernst Obstbau<br />

Tina Hackenbruch Orthopädieschuhtechnik<br />

Ralf-Peter Kalinowski Außenarbeitsplatz<br />

Ute Kautz Fördergruppen<br />

44 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong>


Patrick Lutz Fördergruppen<br />

Emilie Erika Sandel Fördergruppen<br />

Ingmar Tobias Schade Garten- und Landschaftsbau<br />

Thomas Eckhard Weckerle Obstbau<br />

Paul-Gerhard Wesenberg Montage<br />

Thorsten Hans Herbert Wolf Fördergruppen<br />

Wir gratulieren zum <strong>20</strong>-jährigen Jubiläum<br />

Peter Held Montage<br />

Wir gratulieren zum 30-jährigen Jubiläum<br />

Arthur Georg Bock Montage<br />

Helmut Josef Fein Außenarbeitsplatz<br />

Wolfgang Krömmelbein Montage<br />

Wulf Saltenberger Montage<br />

Maig Christoph Woitok Montage<br />

Wir begrüßen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Name Einsatzort Eintrittsdatum<br />

Alexandra Bach Haus am Bach 2 Links 09. Februar <strong>20</strong>11<br />

Yvonne Bach Gastronomie 15. Dezember <strong>20</strong>10<br />

Rashida Bakieva Altes Haus E 01. Mai <strong>20</strong>11<br />

Lydia Bauer Schimmerich 1 01. Mai <strong>20</strong>11<br />

Rosemarie Beck Kleinwohngruppen 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Jens Beisel Wohnverbund Bad Ems 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Oliver Bendel Horny Haus 1 E / 2 E 15. April <strong>20</strong>11<br />

Jasmin Bendler Wohnverbund Bad Ems 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Grazyna Bijak Wohnverbund Bad Ems 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Irena Buchmann Schimmerich 3 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Claudia Clos Wäscherei 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Jessica Dietze Haus am Bach 1 Links 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Melanie Frost Horny Haus 1 1 / 2 1 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Martin Gellermann Werner-Stöhr-Haus 01. Mai <strong>20</strong>11<br />

Heike Gemmer Schloss Laurenburg 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 45


Name Einsatzort Eintrittsdatum<br />

Stefan Gilles Orthopädieschuhtechnik 01. April <strong>20</strong>11<br />

Renate Göttert Ernst-Runkel-Haus 14. März <strong>20</strong>11<br />

Sascha Groß Holz und Eigenprodukte 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Philip Haupt Tagesförderstätte 04. April <strong>20</strong>11<br />

Lena Henkes Therapiezentrum 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Melanie Herold Horny Haus 1 3 / 2 3 23. Mai <strong>20</strong>11<br />

Aggi Vera Hilpüsch Horny Haus 1 1 / 2 1 01. Mai <strong>20</strong>11<br />

Michaela Hirte Tagesförderstätte 28. März <strong>20</strong>11<br />

Ingo Isenberg Haus Rosengarten 1 / 2 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Nico König Schlösschen E 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Anita Lakotta Schlösschen E 15. April <strong>20</strong>11<br />

Bianka Löwenstein Haus am Bach 1 Links 23. Mai <strong>20</strong>11<br />

Ralf Maas Therapiezentrum 15. Dezember <strong>20</strong>10<br />

Isabelle Meier Schloss Laurenburg 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Michael Möller Gastronomie 15. Dezember <strong>20</strong>10<br />

Erzesebet Nemeth-Leber Garten- und Landschaftsbau 01. April <strong>20</strong>11<br />

Duc-Cuong Nguyen Wäscherei 04. April <strong>20</strong>11<br />

Sandra Peic-Gavran Gastronomie 15. April <strong>20</strong>11<br />

Valeri Raab Gastronomie 15. April <strong>20</strong>11<br />

Christiane Rücker Haus am Bach 1 Links 01. März <strong>20</strong>11<br />

Gerlinde Schade Haus am Bach 1 Rechts 01. März <strong>20</strong>11<br />

Jennifer Schütze Schloss Laurenburg 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Petra Sonntag Altes Haus E 01. Januar <strong>20</strong>11<br />

Marzena Stawicka-Lotz Karl-Nink-Haus 01. Mai <strong>20</strong>11<br />

Martina Thome Werner-Stöhr-Haus 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Sabine Wagner Haus am Bach 1 Rechts 15. Mai <strong>20</strong>11<br />

Albert Wahl Gastronomie 15. März <strong>20</strong>11<br />

Stefanie Weinhoff Horny Haus 1 3 / 2 3 01. Februar <strong>20</strong>11<br />

Wir verabschieden uns von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

Name Einsatzort Austrittsdatum<br />

Roswitha Bingel Haus am Bach 1 Rechts 30. April <strong>20</strong>11<br />

Peter Brinkmann Schloss Laurenburg 31. März <strong>20</strong>11<br />

Imke Hassemann Horny Haus 1 2 31. Januar <strong>20</strong>11<br />

Ulrike Hausen Team Hauswirtschaft 14. Mai <strong>20</strong>11<br />

Wilfried Kah Horny Haus 1 E / 2 E 28. Februar <strong>20</strong>11<br />

Alexander Küll Service Wohnen 31. Dezember <strong>20</strong>10<br />

Elgin Laux Altes Haus 1 Rechts 31. März <strong>20</strong>11<br />

Kurt Mangold Montage 31. Mai <strong>20</strong>11<br />

Stephan Minor Orthopädieschuhtechnik 31. Dezember <strong>20</strong>10<br />

Ursula Nold Haus am Bach 1 Links 28. Februar <strong>20</strong>11<br />

Ursula Schneider Weißes Haus 30. April <strong>20</strong>11<br />

Marion Wiederhold-Khan Haus Rosengarten 1 / 2 30. April <strong>20</strong>11<br />

46 mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong>


†Gedenken unserer verstorbenen Bewohner<br />

Christel Kiyek 58 Jahre verstorben am 11.11.<strong>20</strong>10 Ernst Runkel Haus<br />

Bernd Specht 47 Jahre verstorben am 29.12.<strong>20</strong>10 Horny Haus 2 1<br />

Karl-Ludwig Kuhn 66 Jahre verstorben am 04.02.<strong>20</strong>11 Horny Haus 1 3 / 2 3<br />

Gerhard Manfred Preikschas 63 Jahre verstorben am 10.03.<strong>20</strong>11 Schloss Laurenburg<br />

Anne-Carin Dittmann 24 Jahre verstorben am 18.03.<strong>20</strong>11 Haus Rosengarten 1<br />

Lübbertus Ludwig Gerhard de Vries 58 Jahre verstorben am 19.03.<strong>20</strong>11 Horny Haus 2 3<br />

Wolfgang Fetsch 50 Jahre verstorben am 23.03.<strong>20</strong>11 Horny Haus 2 / 1<br />

Günter Thomas 60 Jahre verstorben am 01.05.<strong>20</strong>11 Schloss Laurenburg<br />

Termine <strong>20</strong>11<br />

27.06. – 02.07.<strong>20</strong>11 Kinderferienbetreuung <strong>Sommer</strong><br />

02.07.<strong>20</strong>11 Spaßolympiade<br />

04.10. – 07.10.11 Kinderferienbetreuung Herbst<br />

12.10.<strong>20</strong>11 <strong>Stiftung</strong>sfest<br />

29.10.<strong>20</strong>11 Fachtag für Betreuer und Angehörige<br />

29.10 – 30.10.<strong>20</strong>11 Apfelprobiertage<br />

11.11.<strong>20</strong>11 3. Zukunftskonferenz<br />

12.11.<strong>20</strong>11 Gedenken der Opfer der Euthanasie<br />

27.11.<strong>20</strong>11 Adventsfeier<br />

mittendrin <strong>20</strong>11 ausgabe <strong>20</strong> 47


Impressum:<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong><br />

Am Burgberg 16<br />

56377 Nassau<br />

www.stiftung-scheuern.de<br />

Jahreslosung <strong>20</strong>11:<br />

Lass dich nicht vom Bösen überwinden,<br />

sondern überwinde das Böse mit Gutem.<br />

(L) Römer 12,21<br />

Herausgeber:<br />

Eckhard Bahlmann,<br />

Pfarrer und Direktor (V.i.S.d.P.)<br />

<strong>20</strong>. <strong>Ausgabe</strong>, Copyright <strong>20</strong>11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!