Technik News - ITwelzel.biz
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muß doppelt angenommene Pakete<br />
aussortieren und vieles mehr. Wenn<br />
wir auf unseren Postboten aus Schilda<br />
zurückkommen, handelt es sich hierbei<br />
um Einschreibebriefe mit Rückschein.<br />
TCP löst diese Aufgaben folgendermaßen.<br />
Es nimmt die Daten, die es<br />
von den oberen Schichten erhält, erst<br />
einmal als kontinuierliche Datenströme<br />
an. Diese Ströme dürfen eine<br />
beliebige Länge haben, so daß die<br />
oberen Schichten durch TCP unabhängig<br />
von der jeweiligen Paketgröße<br />
der angeschlossenen Netzwerke werden.<br />
TCP zerlegt den Datenstrom in<br />
kleine Päckchen bis 64 KB und kennzeichnet<br />
sie so, daß das empfangende<br />
TCP-System die Daten wieder sicher<br />
zu einem kontinuierlichen Strom<br />
zusammensetzen kann. Da diese Segmente<br />
auch in falscher Reihenfolge<br />
ankommen können, muß TCP sie<br />
wieder richtig sortieren und verlorengegangene<br />
Stücke neu übertragen.<br />
Zusammengefaßt heißt das: TCP bietet<br />
einen Vollduplex-Datenfluß zwischen<br />
den oberen Ebenen. Die Daten<br />
kommen exakt in der gleichen Reihenfolge<br />
an, in der sie abgeschickt<br />
wurden. Es liefert durch ein ausgefeiltes<br />
Checksummensystem die Daten<br />
völlig fehlerfrei an. TCP agiert als<br />
Vermittler eines Kommunikationskanals<br />
zwischen den Prozessen der<br />
oberen Ebenen der beteiligten Computer.<br />
Dadurch ‘glauben’ die beiden<br />
Prozesse, sie seien direkt gekoppelt.<br />
Der TCP-Protokollkopf enthält alle<br />
notwendigen Informationen. (vgl.<br />
Tab. 2)<br />
Ausgabe 12/97<br />
User Datagramm<br />
Protocol<br />
Das User Datagramm Protocol<br />
(UDP), das zweite auf der Transportschicht,<br />
sendet Daten ohne Aufbau<br />
einer Verbindung einfach ab und ist<br />
lediglich eine Erweiterung des<br />
verbindungslosen Datagramm-Dienstes<br />
von IP für Anwendungen, für die<br />
Zuverlässigkeit keine Rolle spielt.<br />
Tab. 2: Der Header des Transmission Control Protocols<br />
Absender-Port: Port-Nummer des Dienstes der Anwendungsschicht<br />
Empfänger-Port: Port-Nummer des Dienstes, für den das Segment bestimmt<br />
ist.<br />
Sequenznummer: Position, an der sich das erste Oktett des Segments<br />
im Datenstrom befindet<br />
Bestätigungsnummer: korrekter Empfang aller Oktette wird bis zur<br />
Bestätigungsnummer -1 quittiert.<br />
Daten-Offset: in 32-Bit Wörtern die Angabe der Entfernung bis zum<br />
Beginn des Felds „Anwendungsdaten“<br />
Flags: Anzeige der Gültigkeit anderer Feldwerte (URG, ACK)<br />
Fenster: Größe des Puffers, der von einem Endknoten für diese<br />
Verbindung reserviert wurde.<br />
Prüfsumme: Überprüfung des Kopfes und der Daten.<br />
Dringlichkeitsanzeiger: zeigt auf das Ende der Daten des Feldes, das als dring<br />
lich gilt (nur mit URG).<br />
Optionen: normalerweise nur Maximum Segment Size.<br />
Füllzeichen wie bei IP.<br />
Also ein ganz normaler Brief in<br />
Schilda, bei dem es keine Rolle spielt,<br />
ob er ankommt oder nicht, weil ihn<br />
entweder keiner liest, weil er an Alle<br />
geschickt wurde und in Schilda niemand<br />
Alle heißt oder weil z.B. die<br />
Frau des Bürgermeisters dafür sorgen<br />
muß, daß ihr Mann den Brief auch<br />
liest und nicht der Postbote. Man kann<br />
UDP auch vereinfacht als Benutzerschnittstelle<br />
zu IP betrachten. Es wird<br />
verwendet, wenn ein Knoten relativ<br />
kleine Informationseinheiten, die<br />
nach wenigen Sekunden schon aktualisiert<br />
werden müssen, wie Uhrzeit,<br />
Börsenindex, Liste der Benutzer und<br />
25<br />
25<br />
12<br />
dergleichen, an eine große Zahl von<br />
Adressaten geschickt werden.<br />
Anwendungsschicht<br />
In der nächsten und obersten Schicht<br />
bewegt sich der TCP/IP-Anwender.<br />
Alles, was über der Transportschicht<br />
liegt, ist Sache der Anwendungsprogramme.<br />
Sie haben nicht nur das Interface<br />
zum Benutzer zu bilden, sondern<br />
auch Aufbau, Abwicklung und<br />
Abbau der Sitzungen mit der entfernten<br />
Station. Auf der Anwendungsebene<br />
existieren eigene Befehle und Protokolle.<br />
(vgl. Tab. 3)<br />
Tab. 3: Befehle und Protokolle auf Anwendungsebene<br />
Telnet/ Programme, die es erlauben, in einer IP-Umgebung eine<br />
rlogin: Terminalsitzung zu entfernten Rechnern aufzubauen.<br />
FTP: File Transfer Protocol ist eine TCP-Variante zum interaktiven<br />
Transfer von ASCII-und Binärdateien.<br />
r-Befehle: einfacher Mechanismus für die Einrichtung von Verbindungen<br />
zwischen Computern gleichen Typs (UNIX) in einem Netz.<br />
rcp: Remote Procedure Call, ist ein Protokoll, um synchron auf entfernten<br />
Rechnern Prozeduren aufzurufen.<br />
rlogin: erlaubt wie Telnet die Verbindung mit einem Remote-Computer.<br />
rsh, rexc: erlaubt Ausführung eines Befehls.<br />
SMTP: Simple Mail Transfer Protocol, ermöglicht Kommunikation zwischen<br />
Mail-Anwendungen auf unterschiedlichen Computern.<br />
TFTP: Trivial Transfer Protocol: einfaches, grundlegendes Protokoll, das über<br />
UDP arbeitet.<br />
BOOTP: das Boot-Protokoll wurde ursprünglich zum Starten von Computern<br />
entworfen, die nicht über Disketten oder Festplatten verfügen. Es soll<br />
in der Lage sein, alle für den Computer benötigten Informationen ab<br />
zurufen, damit dieser in einem TCP/IP-Netz eingesetzt werden kann.