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Umweltmanagement für ED-Gruppe - Energiedienst AG

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über früher. Wurden 2005 noch keine Schnei-<br />

der im Fischpass registriert, waren es nun ins-<br />

gesamt 2.400 Exemplare. Die Verbesserung<br />

am Fischpass selbst wirkt sich auch maßgeb-<br />

lich auf die Bewertung der gesamten Staustufe<br />

aus. Mit dem neuen Fischpass dürfte die Stau-<br />

stufe gemäß den Beurteilungskriterien des<br />

Bundesamtes <strong>für</strong> Umwelt in Bern fast durch-<br />

gängig die Bewertung „sehr gut“ erhalten und<br />

ist damit nach heutigem Stand eine der am<br />

besten bewerteten Staustufen am Hochrhein.<br />

Zählbecken auf dem Prüfstand<br />

Mit der neuen Anlage in Wyhlen wurde erstmals<br />

am Hochrhein ein Zählbecken zur Überprüfung<br />

der Funktionstüchtigkeit der Anlage eingebaut.<br />

Das Zählbecken liegt parallel zum normalen<br />

Fischpass und funktioniert folgendermaßen: Die<br />

Fische werden über eine Öffnung in das Zähl-<br />

becken umgeleitet. Gleichzeitig wird der Durch-<br />

gang zum Fischpass mit einem Schieber ge-<br />

schlossen. Der Wasserabfluss des Fischpasses<br />

wird dann über eine Schwelle in das Zählbecken<br />

umgeleitet. Das bedeutet, dass alle aufstei-<br />

genden Fische letztendlich in das Zählbecken in<br />

eine Sackgasse geleitet werden. Zur Zählung<br />

wird die Öffnung in das Zählbecken wieder ge-<br />

schlossen und somit verbleiben alle Fische im<br />

wassergefüllten Zählbecken und können dort<br />

einfach mit Kescher gefangen, bestimmt und<br />

gezählt werden. Das Zählbecken bietet gegen-<br />

über der früheren Reusenzählung viele Vorteile,<br />

Das erste Zähl-<br />

becken am Hochrhein<br />

ist in Betrieb.<br />

Im linken Teil sieht<br />

man die Schwelle,<br />

die von einzelnen<br />

Fischen überwunden<br />

werden konnte.<br />

Seltener Gast<br />

im Fischpass:<br />

eine 38 Zentimeter<br />

lange Karausche.<br />

unter anderem Stressreduktion <strong>für</strong> die Fische<br />

und die Vermeidung von Verletzungen, da sich<br />

die Fische nirgends einklemmen oder anstoßen<br />

können. Zudem können Kleinfische besser re-<br />

gistriert und die Zählintervalle verlängert wer-<br />

den. Zur allgemeinen Verwunderung zeigten<br />

Beobachtungen allerdings, dass die Schwelle<br />

am Zulauf des Zählbeckens, die ein Durch-<br />

schwimmen eigentlich verhindern soll, von eini-<br />

gen wenigen Fischen durchschwommen oder<br />

übersprungen wurde. Vergleichbare Beobach-<br />

tungen wurden an den anderen bislang realisier-<br />

ten Anlagen nicht gemacht. Um die Einzelbeob-<br />

achtungen zu überprüfen, führte <strong>Energiedienst</strong><br />

gemeinsam mit dem Planungsbüro verschie-<br />

dene Tests durch. Diese zeigten, dass tatsäch-<br />

lich etwa zwei bis drei Prozent der Fische das<br />

Zählbecken passieren können, was bislang von<br />

Fischexperten nicht <strong>für</strong> möglich gehalten wurde.<br />

Da es sich um einen sehr geringen Prozentsatz<br />

handelt, wurde von baulichen Veränderungen<br />

zunächst Abstand genommen. Allerdings wird<br />

künftig eine kleine Barriere das Überspringen der<br />

Schwelle verhindern und bei anderen geplanten<br />

Anlagen wird die Planung nochmals überarbei-<br />

tet, um ein Durchschwimmen dort grundsätzlich<br />

auszuschließen.<br />

Weg frei <strong>für</strong> behördliche Abnahme<br />

Neben der Optimierung des Beckenfischpasses<br />

am Kraftwerk Wyhlen wurden bereits in den Jah-<br />

ren 2004 und 2005 auch der Neubau des Fisch-<br />

passes am Kraftwerk Augst als Vertical-Slot-<br />

Fischpass sowie der Ersatz des alten<br />

Denilfischpasses am Stauwehr durch einen<br />

Fischlift durchgeführt. Damit sind alle vereinbar-<br />

ten Maßnahmen zur Erfüllung der noch offenen<br />

Pendenz aus der Konzession umgesetzt. Die<br />

Bewertungen aus der Fischzählung 2005/2006<br />

und der Fischzählung am Beckenpass in<br />

Wyhlen 2008/2009 zeigen außerdem, dass die<br />

Anlagen sehr gut funktionieren. Damit ist nun der<br />

Weg frei <strong>für</strong> die Abnahme der neuen Fischpass-<br />

anlagen an der Staustufe Augst-Wyhlen durch<br />

die Behörden.<br />

UMWELT | 07<br />

Die Barbe ist Leitfisch<br />

am Hochrhein. Innerhalb<br />

eines Jahres durchquerten<br />

2.300 Barben den neuen<br />

Fischpass in Wyhlen.

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