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DIE GEMEINDE

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TISENS<br />

Ein „Bus“ mit vielen,<br />

kleinen Füßen<br />

Mehr Sicherheit am Schulweg und weniger Verkehr vor Schulbeginn bzw. nach<br />

Schulende: Das Projekt „Walking Bus“ hat seine erklärten ziele erreicht – und<br />

ist in Tisens mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Tag für Tag machen sich die<br />

Grundschüler gemeinsam auf den Schulweg.<br />

Ulrich Mayer<br />

Tisens scheint heute zu den Stoßzeiten<br />

kurz vor Schulbeginn und<br />

kurz nach Schulende verkehrsberuhigt.<br />

Das war nicht immer so: „Fast alle Eltern<br />

brachten ihre Kinder gleichzeitig zur<br />

Schule“, erinnert sich Bürgermeister<br />

Thomas Knoll an die recht chaotischen<br />

Zustände vor wenigen Jahren. Aber was<br />

noch viel schlimmer war: „Die wenigen<br />

Fußgänger waren durch den vielen hektischen<br />

Verkehr – schließlich mussten<br />

die Eltern ja auch noch zur Arbeit – arg<br />

gefährdet.“ Ein TV-Bericht über ein in<br />

Paderborn umgesetztes Projekt hat dann<br />

alles verändert: „Ich war begeistert. Und<br />

habe einige Eltern angesprochen, die<br />

ebenfalls angetan waren.“ Dann galt<br />

es, bei einer Informationsveranstaltung<br />

auch die anderen Eltern der Grundschüler<br />

zu gewinnen. Dies gelang.<br />

Haltestellen, Fahrscheine und<br />

-pläne – wie im richtigen Leben<br />

„Voraussetzung für das Gelingen der<br />

Initiative war aber eine fast professionelle<br />

Vorbereitung“, erinnern sich<br />

Thomas Knoll, Renate Schwärzer und<br />

Sepp Weis, die mit Martina Hafner,<br />

Ulrike Pichler und Joachim Mair die<br />

entsprechende Arbeitsgruppe bildeten.<br />

Zum einen wurden die Eckpunkte des<br />

„Walking Bus“ kommuniziert:<br />

a) Die Kinder sollten den Schulweg<br />

in Gemeinschaft mit Kameraden<br />

bestreiten;<br />

AUS DEN <strong>GEMEINDE</strong>N<br />

Foto: Sepp Weis<br />

Im Gleichschritt marschieren die Buben<br />

und Mädchen in Tisens diszipliniert,<br />

aber nicht ohne sich dabei angeregt zu<br />

unterhalten, sicher bis zur Grundschule,<br />

begleitet von Dekan Alexander Raich.<br />

Im kleinen Bild: das Logo des<br />

„Walking Bus“.<br />

b) jeder sollte Verantwortung übernehmen,<br />

damit sich der „Bus“ fortbewegen<br />

kann;<br />

c) schwierige Situationen am Schulweg<br />

sollten bewusster wahrgenommen<br />

werden;<br />

d) die Autofahrer sollten den „Bus“<br />

schneller und deutlicher erkennen,<br />

als einzelne Kinder;<br />

e) die körperliche Bewegung sollte zu<br />

einer Leistungssteigerung bei den<br />

Schülern führen.<br />

Es sollte fast ein richtiger „Bus“ sein: So<br />

brauchte man eigene Haltestellen und<br />

auch Fahrausweise. Und auch ein detaillierter<br />

Fahrplan mit genauen Abfahrts-<br />

zeiten und Ankunftszeiten war nötig.<br />

Für die Ausschilderung der Ein- und<br />

Aussteigemöglichkeiten wurden eigene<br />

Kartonkärtchen am Wegrand angebracht<br />

– und das auf beiden Linien: „Prissian<br />

– Grundschule – Prissian“ und „Tisens –<br />

Grundschule – Tisens“ (mittlerweile sind<br />

daraus professionelle Schilder geworden).<br />

Selbstverständlich brauchte es hierfür<br />

ein eigenes Logo – und wer hätte ein<br />

solches besser entwerfen können, als die<br />

Grundschüler selbst. Im Rahmen eines<br />

Wettbewerbes wurde so ein lustiges und<br />

treffendes Erkennungszeichen für das<br />

Projekt gefunden. Sicherheitswesten<br />

ergänzten die Ausstattung.

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