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Gemeinsam gehts anders
Inzwischen ist die Zahl der schnellen
Biker, die grundsätzlich mit
Expresszuschlag durch Stadt und
Land brettern, stetig zurück gegangen.
Ob es an der beginnenden
Vernunft liegt, wage ich zu bezweifeln.
Wohl eher an den Vergrämungsmaßnahmen
der Exekutive, die mit inzwischen immer perfekteren
Methoden an ungeahnten Stellen auf die Tiefflieger
wartet.
Was immer wieder zu schweren Unfällen führt, sind
Gruppenausfahrten. Da müssen es gar nicht die Formationsflieger
durch die Fränkische sein, die ab Ortsschild
Nürnberg bis zur Kathibräu den Tacho nie unter
den 100er Wert sinken lassen, komme da an Ortschaften,
Überholverboten und Sonntagsverkehr, was wolle.
Wenn es hier einen oder mehrere von ihnen zerlegt:
Okay, sie sind erwachsen und haben schließlich gewusst,
auf welches Risiko sie sich einlassen.
Viel bedenklicher scheinen inzwischen jene Unfälle, in
die ganz normale Tourenfahrer verwickelt werden. Da
verabredet sich eine Gruppe von knapp 10 Leuten zum
gemeinsamen Ausflug, ein paar Bekannte vom Bekannten
sind auch dabei, ihr Fahrkönnen kennt eigentlich
keiner.
Der mit dem Navi oder der Karte im Kopf fährt voraus,
die anderen hinterher. Nichts ist vorher besprochen
worden. Jeder geht davon aus, dass der andere
auch alles weiß in punkto Verhalten in der Gruppe.
Und jeder geht davon aus, dass die anderen über ausreichendes
Fahrkönnen verfügen.
Tun sie aber oft nicht. Und nun Schwäche zeigen? Ausscheren,
um eine Pause bitten? Nie, als Weichei wird
sich nicht geoutet, sondern lieber die Zähne zusammen
„Zur schönen Aussicht“
Cloppenburg
Rudolf-Diesel-Straße 2
91522 Ansbach-Brodswinden
Tel. 0981/970010
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Anlasser 3
gebissen und weiter jenseits von Kondition und Fahrkönnen
auf Biegen und Brechen mitgehalten. Zuerst siegt das
Ego, dann oft die Schwer- oder Fliehkraft.
Das soll die große Freiheit sein, die wir als echte Biker immer
so fest auf unsere Fahnen schreiben? Born to be wild
ist ja ganz okay; aber den Sonntagsausflug im gelben
oder rotweißen Hubschrauber beenden, das war eigentlich
so nicht geplant.
Einige Unfallakten in diesem Heft haben Ereignisse geschildert,
die innerhalb einer Gruppe passiert sind. Und
diese Gruppen waren fast alle keine Tiefflugverbände.
Warum werden vor dem Start zu einer Tour nicht einfach
in einem Briefing die wichtigsten Dinge abgecheckt? Wird
ausgemacht, wann Pause gemacht und wie die Reihenfolge
eingehalten wird. Wer den Langsamen und Ungeübten
am Ende fahren lässt, „damit er uns nicht stört“, kann
sicher sein, dass er verloren geht oder stürzt. Das hat nix
mehr mit Freiheit zu tun, sondern ist asozial.
Und noch eins muss klar sein: Ein gemeinsamer Motorradausflug
ist keine Play-off-Veranstaltung, bei deren Ende
nur die Besten (oder Mutigsten) übrigbleiben. Wer sportlich
fahren will, soll das allein oder mit einem Partner
tun, der die gleichen Fähigkeiten und Erfahrung besitzt.
Wer sich dagegen in einer Tourengruppe gut aufgehoben
fühlt, die Geselligkeit bei Pausen und die Sicherheit bei
Unvorhergesehenem schätzt, der muss sich auch im Klaren
darüber sein, dass jetzt Geschwindigkeit und Ausdauer
nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Alles auf einmal geht halt nicht.
Egal, auf welchem BMW-Modell Sie auch
sitzen: Sie haben immer die beste Aussicht!
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Freude am Fahren