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Vom Führerheer zur Wehrmacht Hitler-Stalin-Pakt ... - MGFA

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digital<br />

1. August wird die Stadt dazu in das<br />

programm findet der historisch interessierte<br />

Besucher unter www.schlachtbei-minden.de.<br />

Ein Highlight im Programm<br />

ist die Nachstellung der<br />

Schlacht. Bereits in der Woche vor dem<br />

Jahr 1759 <strong>zur</strong>ückversetzt: Bürger, Bauern,<br />

Bettler, Händler und Soldaten bevölkern<br />

die Straßen und machen Minden<br />

so <strong>zur</strong> historischen Bühne, bevor<br />

am Tag der Schlacht Kampf- und Lazarettszenen<br />

den Besuchern einen Eindruck<br />

vom Schrecken des Krieges vermitteln.<br />

Die Festwoche steht unter dem<br />

Motto »Von Pulverdampf zu Rosenduft«<br />

– doch was hat Pulverdampf mit<br />

Rosenduft zu tun?<br />

Hintergrund ist die Legende, dass<br />

britische Soldaten auf dem Weg in die<br />

Schlacht Rosen pflückten und als<br />

Schmuck an ihren Hüten befestigt haben<br />

sollen. Bis heute werden in der Britischen<br />

Armee am Jahrestag der<br />

Schlacht bei Minden, dem sogenannten<br />

Minden Day, an die Soldaten der<br />

Truppenteile, die in der Tradition der<br />

bei Minden kämpfenden britischen Regimenter<br />

stehen, Rosen verteilt. Erinnert<br />

werden soll mit dieser Tradition<br />

der außergewöhnlichen Tapferkeit der<br />

britischen Infanteristen im Kampf gegen<br />

die französische Kavallerie und<br />

Artillerie.<br />

Wer nach einem Besuch der Internetseite<br />

mehr über die Schlacht bei Minden<br />

erfahren möchte, dem sei der von<br />

Martin Steffen herausgegebene und<br />

im Verlag J.C.C. Bruns erschienene<br />

Sammelband »Die Schlacht bei Minden«<br />

(2. Aufl. 2008) empfohlen. Neben<br />

einer Darstellung des Schlachtenverlaufes<br />

finden sich darin u.a. Hintergrundinformationen<br />

<strong>zur</strong> Kriegführung<br />

im 18. Jahrhundert, <strong>zur</strong> Lage der Bevölkerung,<br />

biografische Skizzen und<br />

ein Beitrag <strong>zur</strong> Traditionspflege in den<br />

britischen Streitkräften.<br />

mn<br />

<strong>Hitler</strong> vor Gericht<br />

<strong>Hitler</strong> vor Gericht. Regie: Bernd Fischerauer.<br />

Eine Produktion der Tellux-Film GmbH im Auftrag von<br />

BR-alpha, 60 Minuten, 2009; 14,95 Euro, zu beziehen<br />

über www.brshop.de<br />

April 1924. Unter lautstarken Jubelrufen<br />

der Prozessbeobachter erging eines<br />

der folgenschwersten Gerichtsurteile<br />

in der deutschen Geschichte. Wegen<br />

des Putschversuchs vom November<br />

1923 wurde Adolf <strong>Hitler</strong> zu fünf Jahren<br />

Festungshaft verurteilt.<br />

Zum 85. Jahrestag des Urteilsspruchs<br />

produzierte der Bayerische Rundfunk<br />

ein Dokumentarspiel. An den Originalschauplätzen<br />

in München und Landsberg<br />

am Lech gedreht, dokumentiert<br />

der Film den Prozess gegen <strong>Hitler</strong>, General<br />

Erich Ludendorff, Ernst Röhm<br />

und andere.<br />

»<strong>Hitler</strong> vor Gericht« stützt sich ausschließlich<br />

auf ausgewählte Originalprotokolle<br />

der 24 Prozesstage und ist<br />

somit aufgrund seiner Authentizität<br />

für die politisch-historische Bildung<br />

gut geeignet. Die im Februar 1924 in<br />

der Münchner Infanterieschule begonnene,<br />

damals noch »<strong>Hitler</strong>-Ludendorff-<br />

Prozess« genannte Verhandlung geriet<br />

mehr und mehr <strong>zur</strong> juristischen Farce.<br />

Die nachgesprochenen Dialoge und<br />

Reden zeigen deutlich die Umkehrung<br />

der Rollen: <strong>Hitler</strong> scheint nicht Angeklagter<br />

zu sein, sondern tritt als Ankläger<br />

auf. Der Vorsitzende Richter Georg<br />

Neithardt ließ <strong>Hitler</strong>, Ludendorff und<br />

den Mitangeklagten breiten Raum <strong>zur</strong><br />

Selbstdarstellung und machte aus sei-<br />

4 Gruppenbild der<br />

Angeklagten nach<br />

dem Ende des<br />

<strong>Hitler</strong>-Ludendorff-<br />

Prozesses, München,<br />

April 1924.<br />

Telepool GmbH<br />

ner politischen Sympathie für die Sache<br />

der Angeklagten keinen Hehl. Der<br />

Prozess wegen Hochverrats war von<br />

Anfang an darauf angelegt, die Verstrickung<br />

der Spitzen der bayerischen<br />

Landesregierung, der Landespolizei<br />

und der dortigen Reichswehr in den<br />

Novemberputsch zu verschleiern und,<br />

wie es hieß, dem »nationalen Gedanken<br />

nicht zu schaden«. Primäres Ziel<br />

und wohl auch politische Vorgabe an<br />

den Richter war es, Gustav Ritter von<br />

Kahr, seit September 1923 als Generalstaatskommissar<br />

Inhaber der vollziehenden<br />

Gewalt in Bayern mit diktatorischen<br />

Vollmachten, General Otto<br />

Hermann von Lossow und Hans Ritter<br />

von Seißer, Chef der bayerischen Landespolizei,<br />

aus dem Prozess gegen die<br />

Putschisten herauszuhalten. Die Sympathien<br />

des Staatsanwalts, des Richters<br />

und nahezu aller Prozessbeobachter<br />

für <strong>Hitler</strong>, Ludendorff und die Mitangeklagten<br />

treten in den Dialogen und<br />

Zeugenvernehmungen deutlich zu<br />

Tage. Das Schlusswort des Staatsanwalts<br />

und noch mehr die Urteilsbegründung<br />

des Richters waren eher ein<br />

Lobgesang auf die Angeklagten denn<br />

eine Auseinandersetzung mit dem Vorwurf<br />

des Hochverrats.<br />

Ludendorff protestierte unter dem<br />

Beifall des Publikums im Gerichtssaal<br />

lautstark gegen seinen Freispruch – er<br />

empfinde dies als »Schande«.<br />

Der zu fünf Jahren Festungshaft verurteilte<br />

<strong>Hitler</strong> musste lediglich etwa<br />

acht Monate davon verbüßen. Auch<br />

über den weiteren Werdegang der Prozessbeteiligten<br />

gibt der Film Auskunft.<br />

Richter Neithardt wurde 1933 Präsident<br />

des Oberlandesgerichts München<br />

– später Lohn für eines der folgenschwersten<br />

Fehlurteile in der deutschen<br />

Geschichte.<br />

ks<br />

Militärgeschichte · Zeitschrift für historische Bildung · Ausgabe 2/2009<br />

2<br />

Bundesarchiv

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