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Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online

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3.6.3 Beratung und fachliche Unterstützung von Verwandtenpflegen<br />

58<br />

Adressaten der fachlichen Beratung und sozialpädagogischen Begleitung durch<br />

die Verwandtenpflege s<strong>in</strong>d:<br />

M<strong>in</strong>derjährige im Haushalt naher Verwandter<br />

Pflegepersonen<br />

K<strong>in</strong>deseltern und ggf.<br />

Personen aus der erweiterten Verwandtschaft des K<strong>in</strong>des.<br />

Beratungswünsche werden <strong>in</strong>sbesondere dann an die Fachstelle des Adoptions-<br />

und Pflegek<strong>in</strong>derdienstes herangetragen, wenn Krisen oder Probleme<br />

wirtschaftlicher, rechtlicher, psycho-sozialer und schulischer Art auftreten oder<br />

Schwierigkeiten im Umgang zwischen K<strong>in</strong>deseltern und Pflegepersonen im familiären<br />

System nicht mehr aus eigenen Kräften gelöst werden können.<br />

Es bestehen für den Beratungsprozess bei Verwandtenpflegen oftmals jedoch<br />

andere Ausgangsvoraussetzungen als bei Unterbr<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Fremdpflege, bei<br />

denen das Jugendamt den Prozess von Anfang an <strong>in</strong>itiiert und begleitet und über<br />

die Biographie des K<strong>in</strong>des Kenntnisse besitzt.<br />

Bei der E<strong>in</strong>richtung der Stelle Verwandtenpflege wurde se<strong>in</strong>erzeit e<strong>in</strong>e systematische<br />

Auswertung von Aktenunterlagen vorgenommen, um die spezifischen<br />

Beratungsbedürfnisse von Verwandtenpflegefamilien zielgerichtet und problembezogen<br />

aufgreifen zu können.<br />

Spezifische Merkmale und Ausgangssituationen für den Beratungsprozess<br />

Verwandtenpflegeverhältnisse weisen nach den gewonnenen Erfahrungen häufig<br />

vergleichbare Merkmale auf:<br />

die Aufnahme des K<strong>in</strong>des erfolgt meist ohne Vorbereitung aus e<strong>in</strong>er Notsituation<br />

heraus<br />

die „erste Hilfe” wird oft und „schleichend” zu e<strong>in</strong>er „Hilfe auf Dauer”<br />

die tatsächliche Belastung der Inpflegenahme ist den Verwandten oft nicht<br />

bewusst<br />

die Def<strong>in</strong>ition des Pflegeverhältnisses ist zu Beg<strong>in</strong>n der Inpflegenahme unklar<br />

die Pflegepersonen werden zu Beg<strong>in</strong>n der Inpflegenahme selten von den<br />

K<strong>in</strong>deseltern <strong>in</strong> die Lage versetzt, Pflichten und Rechte für das K<strong>in</strong>d als „Ersatzeltern”<br />

auszuüben (gesetzliche Vertretung des K<strong>in</strong>des)<br />

Gründe der Inpflegegabe<br />

Gründe, die zur Versorgung und Betreuung von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Verwandtenpflege<br />

führen, ähneln oftmals denen anderer Formen der Fremdunterbr<strong>in</strong>gung:<br />

Erziehungsunfähigkeit der K<strong>in</strong>deseltern<br />

familiäre Krisen<br />

Überforderung alle<strong>in</strong>erziehender junger Mütter bei der Versorgung und Erziehung<br />

Drogen- und Alkoholabhängigkeit der K<strong>in</strong>deseltern<br />

psychische Erkrankung der K<strong>in</strong>deseltern<br />

Tod der Eltern

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