Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online
Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online
Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nachfolgende Ausführungen erläutern und begründen die organisatorischen<br />
Maßnahmen:<br />
4.3 Exkurs Begründung der Neuorganisation<br />
Begründung des Personal- und Organisationsamtes der<br />
Stadt <strong>Münster</strong> vom 01.09.2003<br />
Maßnahme 1: Die Hilfeplanverantwortung für die erzieherischen<br />
stationären Hilfen wird aus den Fachdiensten <strong>in</strong> den<br />
KSD verlagert.<br />
Die fachliche und organisatorische S<strong>in</strong>nhaftigkeit dieser Maßnahme ergibt sich<br />
aus folgendem:<br />
Jeder Fall hat se<strong>in</strong>e Erstzuständigkeit im KSD. In der Regel gehen ambulante<br />
erzieherische Hilfen den stationären erzieherischen Hilfen voraus, so<br />
dass die betroffene Familie <strong>in</strong> der Regel bereits durch die Bezirkssozialarbeit<br />
betreut wurde. Auch nach Beendigung e<strong>in</strong>er Heimerziehung - e<strong>in</strong>e<br />
Heimerziehung dauert durchschnittlich 2 1/2 Jahre - wechselt die Fallverantwortung<br />
nach e<strong>in</strong>er Übergangszeit wieder <strong>in</strong> den KSD.<br />
Jeder Wechsel und „Rück“-Wechsel der Zuständigkeit b<strong>in</strong>det erhebliche<br />
Ressourcen durch die Sicherstellung e<strong>in</strong>er geordneten Übergabe unter E<strong>in</strong>schluss<br />
der Informationen aus der <strong>in</strong> der Regel langwierigen Historie. Dies<br />
kann durch die Verlagerung der Fallverantwortung <strong>in</strong> den KSD vermieden<br />
werden.<br />
In den Fällen, <strong>in</strong> denen das Personensorgerecht entzogen werden soll,<br />
laufen die familiengerichtlichen Verfahren und die Hilfegewährung im KSD<br />
und Fachdienst parallel.<br />
Über den E<strong>in</strong>zelfall h<strong>in</strong>aus kann durch diese Maßnahme die Weiterentwicklung<br />
der Hilfeplanung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Abteilung des Jugendamtes aufbereitet werden.<br />
Im organisatorischen Ist Zustand können neben dem KSD <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Familie<br />
darüber h<strong>in</strong>aus sowohl der Fachdienst Pflegek<strong>in</strong>der als auch der Fachdienst<br />
Heimerziehung zuständig se<strong>in</strong>, so dass e<strong>in</strong>e Herkunftsfamilie parallel 3 oder<br />
mehr Ansprechpartner haben kann, die wiederum zeitlich unterschiedlich<br />
wechseln können. Aus Bürgersicht/Herkunftsfamilie ist daher die Verortung<br />
der Fallverantwortung <strong>in</strong> allen Hilfen beim Bezirkssozialarbeiter nicht nur<br />
wünschenswert, sondern geboten.<br />
Die vom Ausschuss für K<strong>in</strong>der, Jugendliche und Familien anerkannten und<br />
damit für die Verwaltung verb<strong>in</strong>dlichen Leitsätze zur Weiterentwicklung der<br />
<strong>Pflegek<strong>in</strong>derarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong> be<strong>in</strong>halten verschiedene Zielsetzungen, die<br />
durch diese organisatorische Maßnahme <strong>in</strong> die gewollte Richtung befördert<br />
werden. Hier s<strong>in</strong>d u. a. zu nennen:<br />
- Berücksichtigung des familiären Umfeldes der K<strong>in</strong>der<br />
- Vorrang der Unterbr<strong>in</strong>gung im sozialen Umfeld<br />
- Berücksichtigung der Bedürfnisse der Herkunftsfamilie<br />
75