Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online
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3.7 Wochenpflege/Patenfamilie<br />
64<br />
Zur Zielgruppe gehören K<strong>in</strong>der jugendlicher und/oder psychisch kranker Mütter,<br />
die bereits stationär oder ambulant an e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung (Psychiatrie, Jugendhilfe)<br />
gebunden s<strong>in</strong>d, beziehungsweise sich im Übergang von e<strong>in</strong>er stationären<br />
zu e<strong>in</strong>er ambulanten Maßnahme bef<strong>in</strong>den. Diese Frauen nehmen ihre Mutterrolle<br />
an, aber nur mit entsprechender Unterstützung gel<strong>in</strong>gt es ihnen, ihr K<strong>in</strong>d<br />
überwiegend selbstständig zu versorgen. Gerade deshalb ist es <strong>in</strong>diziert, ihnen<br />
für e<strong>in</strong>en vorübergehenden Zeitraum e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche, zuverlässige Begleitung<br />
und punktuelle Entlastung von ihrer Mutterrolle anzubieten.<br />
Die (Re)Integration <strong>in</strong> soziale Bezüge durch e<strong>in</strong>e Patenfamilie, die sozialräumlich<br />
angesiedelt se<strong>in</strong> sollte, stärkt das Potenzial der Mütter und sichert den K<strong>in</strong>dern<br />
gleichermaßen e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Beziehungsstützpunkt im aktuellen<br />
Krisenfall. E<strong>in</strong>e dauerhafte Fremdplatzierung des K<strong>in</strong>des kann <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelfällen<br />
durch die Begleitung durch e<strong>in</strong>e Patenfamilie abgewendet werden. Damit wird<br />
e<strong>in</strong>e Hilfe zur Erziehung nicht notwendig.<br />
E<strong>in</strong>e Konzeptentwicklung für die Wochenpflege/Patenfamilie soll erst <strong>in</strong> 2004 <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Freien Trägern erfolgen. Zuvor soll geprüft werden,<br />
wie e<strong>in</strong>e Bedarfsermittlung, Zielgruppenbeschreibung sowie e<strong>in</strong>e Klärung der<br />
Schnittstellen (z. B. zur Kurzzeitpflege) erfolgen kann.<br />
3.8 Gew<strong>in</strong>nung und Schulung von Pflegeeltern<br />
Pflegeeltern benötigen <strong>in</strong>tensive Begleitung und Schulung zur Wahrnehmung<br />
ihrer Aufgaben.<br />
Mit der Erstellung der neuen Konzeptbauste<strong>in</strong>e „Befristete Vollzeitpflege" und<br />
„Kurzzeitpflege" entstehen neue Bedarfe für die Gew<strong>in</strong>nung geeigneter Pflegeeltern<br />
für die neuen Angebotsformen. Die Konzepte zur Gew<strong>in</strong>nung und Schulung<br />
von Pflegeltern, die dauerhaft e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d aufnehmen möchten, s<strong>in</strong>d nicht geeignet<br />
für die Angebotsformen, bei denen von e<strong>in</strong>er kürzeren Verbleibensperspektive<br />
ausgegangen wird.<br />
Es werden Pflegeltern gebraucht, die bereit s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d vorübergehend aufzunehmen,<br />
dass nach e<strong>in</strong>er bestimmten Zeit zu se<strong>in</strong>en Eltern zurückkehren<br />
wird.<br />
Es wird jedoch auch K<strong>in</strong>der geben, bei denen sich erst im Lauf e<strong>in</strong>er festgelegten<br />
Zeit erweisen wird, ob Mutter und Vater wieder für sie sorgen können<br />
oder ob e<strong>in</strong>e andere, auf Dauer angelegte Perspektive für die K<strong>in</strong>der erarbeitet<br />
werden muss.<br />
In arbeitsteiliger Zusammenarbeit mit den Freien Trägern, sollen Pflegeltern für<br />
die neuen Angebotsformen geworben und geschult werden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus muss das derzeitige Schulungskonzept für Pflegeeltern (Unbefristete<br />
Vollzeitpflege) den neuen Leitsätzen der <strong>Pflegek<strong>in</strong>derarbeit</strong> angepasst<br />
werden (I. Quartal 2004).