Bericht Gesamtkonzept Pflegekinderarbeit in Münster - Moses Online
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Den Informationsvorsprung und die „Nähe zum K<strong>in</strong>d“ der Verwandten als „Expertenschaft“<br />
akzeptierend und als Zugang nutzend, wird ihnen besonderer Respekt<br />
der privaten Entscheidung entgegengebracht und e<strong>in</strong> tragfähiges Arbeitsbündnis<br />
im Interesse am K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>em Wohlergehen aufgebaut.<br />
Damit können im geme<strong>in</strong>samen Lernprozess erweiterte oder neue Lösungen<br />
gefunden werden. Dabei wird Verwandtenpflegearbeit so verstanden wie das<br />
Bild e<strong>in</strong>es „großfamiliären Tisches“ - nicht isoliert auf e<strong>in</strong>zelne Teile bezogen<br />
sondern immer auf alle Beteiligte. Die Beratung des erweiterten komplexen<br />
Familiensystems erfolgt aus systemischer als auch aus <strong>in</strong>tegrativer Perspektive.<br />
3.6.4 Schwerpunkte der fachlichen Beratung und Begleitung<br />
Wenden sich verwandte Pflegepersonen an das Jugendamt, sehen sie <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie ihren Hauptbedarf nicht im pädagogischen Ratschlag sondern <strong>in</strong> konkreter<br />
Unterstützung ihrer Aufgaben bei der Organisation von Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />
Diese Unterstützung kann im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Unterstützungsmanagements im<br />
Rahmen der Hilfeplanung gem. § 36 SGB VIII - SGB VIII - geme<strong>in</strong>sam gel<strong>in</strong>gen,<br />
wenn die Probleme und Fragestellungen von den Familienmitgliedern sowie<br />
ggf. Personen aus den weiteren Familien- und Nachbarschaftskreisen nicht behoben<br />
werden können, geme<strong>in</strong>sam nach den zu schließenden „Versorgungslücken“<br />
gesucht wird, die identifizierten Ressourcen gebündelt und nicht abdeckbare<br />
Bedarfe durch formelle Hilfsangebote ergänzt werden.<br />
Gerade weil e<strong>in</strong> Teil der pflegenden Verwandten sich <strong>in</strong> Situationen materieller<br />
Unterversorgung oder unzureichender Gesundheit, bzw. Erschöpfungszuständen<br />
bef<strong>in</strong>det, können hier sogenannte Versorgungslücken. z. B. Ausfallzeiten<br />
wegen beruflicher Betätigung der Tante, Erkrankung der Großmutter, Schulaufgabenbetreuung<br />
<strong>in</strong> Erstellung von Unterstützungsplänen oder Angeboten als<br />
Hilfsarrangement erarbeitet werden. Diese Hilfestellung für Lösungsansätze<br />
erfordert e<strong>in</strong> hohes Maß an Erreichbarkeit des Mitarbeiters der Verwandtenpflege<br />
als auch Präsens vor Ort, die <strong>in</strong> Hausbesuchen gewährleistet wird.<br />
Weiterh<strong>in</strong> erfordern die Aufgabenstellungen <strong>in</strong> der sozialpädagogischen Begleitung<br />
der Pflegverhältnisse e<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit mit dem Kommunalen<br />
Sozialdienst, K<strong>in</strong>dergärten, Schulen, Gesundheitsamt sowie E<strong>in</strong>richtungen<br />
und Fachstellen freier Träger und behördlichen Stellen.<br />
E<strong>in</strong>leitung zusätzlicher Hilfen<br />
Durch e<strong>in</strong>e frühzeitige Beratung und Unterstützung des Pflegeverhältnisses vor<br />
allem <strong>in</strong> krisenhaften Phasen, können Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt<br />
und mit den Betroffenen geme<strong>in</strong>sam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet sowie<br />
ggf. notwendige zusätzliche erzieherische Hilfen e<strong>in</strong>geleitet werden.