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62 Vier Von SechS schauspieler mal um, stell’ den einen nach links und den anderen nach rechts. Ich dachte, was soll das denn und wollte mich gerade aufregen. dann hab ich die beiden umgedreht. die szene hat funktioniert. FranK: der sagenumwobene plätzetausch des Christopher rüping. CHrIstopHer: daraufhin bin ich zu ihm, wollte mehr wissen. und er hat angefangen zu plaudern. Zum beispiel: wir lesen in europa von links nach rechts, wenn du also einen auftritt haben willst, der erwartet wird, lass die leute von links nach rechts auftreten, wenn er unerwartet sein soll, von rechts nach links. bote mit schlechten nachrichten von rechts, bote mit guten nachrichten von links. oder die kalte schulter und das offene Herz – wie herum man sich dreht. seitdem gehe ich ab und zu nur aus dem Grund ins theater, um etwas von diesem Handwerk zu lernen. auch wenn man immer denkt, dafür habe ich keine Zeit. Habt ihr denn so wenig Zeit? CHrIstopHer: man ist schon sehr unter druck. oder wie viele stücke macht ihr so pro spielzeit? KULTUR KULTUR FÜR FÜR ALLE ?! ALLE ?! KulturRaum München vermittelt kostenfreie Tickets für Kulturveranstaltungen an Menschen KulturRaum München vermittelt mit niedrigem Einkommen. kostenfreie Tickets für Kulturveranstaltungen an Menschen mit niedrigem Einkommen. Unterstützen Sie uns – durch Ihre Mitgliedschaft, Spende oder ehrenamtliche Mitarbeit Unterstützen Sie uns – www.kulturraum-muenchen.de durch Ihre Mitgliedschaft, Spende oder ehrenamtliche Mitarbeit www.kulturraum-muenchen.de FranK: Ich bin ein spezialfall, weil ich zwei Kinder habe und mein studium fertig mache. man muss ja schon sehr darauf achtgeben, dass man überhaupt noch privatleben hat. Ich versuche drei, maximal vier arbeiten im Jahr zu machen. was auch schon viel ist. CHrIstopHer: Ich mache fünf. sImon: Ich hab die letzten spielzeiten sechs gemacht und werde das nicht mehr machen. Ich reduziere mich auf vier, da ich mit tomas schweiger und martin wigger die schauspielleitung im theater basel übernehme. Ich freue mich auf die luxuriöse vorstellung, über längere Zeit mal in einer stadt zu sein und nicht an sechs orten im Jahr. Ist ja nicht so, als hätte man als vagabundierender regisseur keine sozialen Kontakte, aber man bricht sie immer wieder ab. das ist spannend, aber es vertieft sich nichts. CHrIstopHer: privatleben gibt es nicht, stimmt. wenn es gut läuft auf den proben, komme ich nicht darauf, leute, die nichts mit theater zu tun haben, anzurufen. wenn ich eine Krise habe, die von außen natürlich nicht zu verstehen ist, weil sie nicht rational begründbar ist, kann ich auch niemanden anrufen, der nichts mit theater zu tun hat. das führt zur völligen entfremdung. außerdem bin ich auch so austauschsatt nach proben. da will ich nur irgendwo liegen und serien gucken. das seid ihr vielleicht schon weiter fortgeschritten. Ich kämpfe da momentan sehr. sImon. da bin ich überhaupt nicht weiter fortgeschritten. Ich bewundere leute, die sich ein Gegengewicht zum theater schaffen. Ich glaube, dass man sich die leidenschaft dann besser erhalten kann. weil man auch mensch ist und nicht nur rädchen. FranK: Ich glaube auch, dass es wichtig ist, sich eine außensicht zu bewahren, so schwer das auch ist. dann kann man sich nicht so rein steigern ins theater. Ist man denn schnell weg vom Fenster, wenn man nicht ständig an allen möglichen Häusern auftaucht? oder an einem guten? Jan: man muss ja einfach auch Geld verdienen. wir sind Freiberufler. und es ist auch spannend. wenn man anfängt, ist ja alles neu, die städte, die theater, die ensembles. Ich habe gerade große lust, meine Fühler überallhin auszustrecken. auch wenn ich jetzt schon weiß, wie belastend das sein kann, was für einen preis das alles hat, dass es nicht immer so weiter gehen kann. CHrIstopHer: die einzige Zeit, in der man auf die Frage, was regie eigentlich ist, antworten kann, ist wenn man probt. schon danach oder davor kann ich es nicht genau sagen. das regisseursein ereignet sich also nur auf der probe. da ich kein Familienvater bin, fühle ich mich minderwertig, wenn ich nichts bin. also versuche ich, mich relativ oft als regisseur zu fühlen. und es ist auch schwer, nein zu sagen am anfang. man denkt, man müsste sich die situation, in der man so viele anfragen hat, dass man sie nicht schaffen, bewahren. wie nüsse, die man bunkert. dass man, wenn rauskommt, man hat den guten ruf gar nicht verdient, schon was gehamstert hat. denn es gibt ja nichts, was einen als guten regisseur definiert über die eine, gute probe hinaus. sImon: Genau. wahrscheinlich, weil nichts Greifbares bleibt, wenn eine Inszenierung fertig ist. was sie ja auch eigentlich nie ist. da liegt kein parkett oder da steht keine mauer, von der man sagen kann, hab ich gemacht, sieht gut aus. an einem abend ist eine vorstellung so, am anderen kann sie ganz anders sein. Gibt es nie das Gefühl tiefer Zufriedenheit? das Zufriedenheitsland? sImon: doch, das gibt es. Im moment, mit den schauspielern, wenn sich eine probe verselbstständigt und es eine Kreativität gibt, die sich keiner zuhause ausdenken kann. aber es kann trotzdem sein, dass man sich nach den proben, beim ersten durchlauf, fragt: was haben wir uns denn dabei gedacht? FranK: Ja, es sind immer momente, in denen man wahnsinnig glücklich ist. aber der Zweifel überwiegt.
haltung <strong>zeigen</strong> und freunde finden im verein der freunde des münchner volKstheaters e.v. Das kann Ihnen die Mitgliedschaft bieten: • Besuch von Hauptproben von Produktionen des Volkstheaters • Kauf von zwei Karten für Premieren zum Normalpreis • immer über den aktuellen Spielplan informiert sein • gemeinsam im Bus zu Aufführungen des Passionstheaters nach Oberammergau fahren und Hinter die Kulissen schauen • von Christian Stückl spannende Geschichten über das Theater erzählt bekommen • sich mit Schauspielern beim Stammtisch unterhalten • von Dramaturgen Stückkonzepte erklärt bekommen • erfahren, wie Theater »funktioniert« • Regisseuren bei der Arbeit zusehen • beitragen, den Publikumspreis des Festivals radikal jung zu stiften • bei Stadtführungen dabei sein • an Sondervorführungen von sehenswerten Filmen teilnehmen • Führungen in Ausstellungen mitmachen • am Theater interessierte Menschen kennen lernen • manchmal Karten früher als andere kaufen können KontaKt: freunde@muenchner-volKstheater.de im volKstheater, utto Kammerl, tel.: 089-52355-31 freunde des münchner volKstheaters e.v. vorsitzende: ursula sabathil, tel.: 089-811 56 56 briennerstr. 50 / 80333 münchen
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