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download-pdf - Deutsch-Rumänische Gesellschaft

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Von Neukölln nach TranssYlvanien<br />

Der Besuch von 11 Schülern und einem Lehrer in<br />

Klausenburg im Oktober 2OOO<br />

Von Jürgen Althoff<br />

Am 12.10.2000 ging die Reise an einem<br />

trüben, kühlen Herbstmorgen am<br />

Bat.nhof Zoo los. Die knapp vierstündige<br />

Fahrt mit dem ICB nach Frankfurt<br />

(Main) verging wie im Fluge. Es blieb<br />

aber genügend Zeit zum Nachdenken.<br />

- Was würde uns in einem fremden<br />

armen Land wie Rumänien erwarten?<br />

Wie werden der Aufenthalt und<br />

Tagesablauf in einer rumänischen<br />

Familie sein? Welche Essgewohnheiten<br />

werden uns erwarten? Wie wird die<br />

Schule sein? Wird die Verständigung<br />

mit den Gastgebereltern funktionieren?<br />

Die letzte Frage machte mir ein wenig<br />

Sorgen; denn mir war zwat bekannt,<br />

dass die rumänischen Schüler, die uns<br />

in Neukölln besucht hatten, alle fließend<br />

<strong>Deutsch</strong> sprachen, aber würden<br />

auch deren Eltern <strong>Deutsch</strong> sprechen?<br />

Gegen 10.00 Uhr erreichten wir<br />

Frankfurt Hauptbahnhof. Mit unserem<br />

sehr schweren GePäck mussten<br />

wir in wenigen Minuten den Zug zum<br />

Flughafen erreichen. War das ein<br />

Stress. Am Flughafen angekommen,<br />

begann die langwierige Suche nach<br />

,,unserer" Flugabfertigung. Das wurde<br />

schließlich auch gemeistert. Dann<br />

endlich der ersehnte Start. Clara und<br />

Pascal waren besonders aufgeregt.<br />

,,lJnsere erste weite Auslandsreise und<br />

unser erster Flug überhaupt", etzälelten<br />

sie mir. Die Stimmung schwankte<br />

zwischen Angstlichkeit und großer<br />

Spannung.<br />

In Klausenburg gelandet, wurden wir<br />

bei sommerlichen Temperaturen von<br />

unseren Gastgebern auf der Rollbahn<br />

empfangen. Bei einigen Schülern, die<br />

sich schon in Berlin kennen gelernt<br />

hatten, war die Wiedersehensfreude<br />

groß. Nach einigen kühlen Begrüßungsgetränken<br />

fuhr jeder zu seinem<br />

,,neuen" Zuhause.<br />

Seite 74<br />

Freitag war für alle 11 Schüler der erste<br />

Schultag in der deutschen Abteilung<br />

der rumänischen Schule ,,Cogbuc".<br />

Die Schüler nahmen an den normalen<br />

Stunden in <strong>Deutsch</strong>, Mathematik,<br />

Erdkunde, Geschichte usw., die alle in<br />

deutscher Sprache stattfanden, teil.<br />

Das Wochenende verbrachte jeder<br />

in seiner Gastgeberfamilie. Meine<br />

Gastgeberin zeigte mir die wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten Klausenburgs: die<br />

Sankt Michael-Kirche, die orthodoxe<br />

Kathedrale, die rumänische und die<br />

ungarische Staatsoper, die deutsche<br />

Bibliothek, die Universität, die Altstadt<br />

usw. Bei dem Spaziergang fielen mir<br />

besonders die vielen jungen Leute auf<br />

den Straßen auf.<br />

,,Klausenburg hat neben der staatlichen<br />

Uni fünf private Hochschulen<br />

und weitere Fachhochschulen", wurde<br />

mir erklärt. ,,Zur Zeit leben hier über<br />

60.000 Studenten."<br />

Am Montag trafen wir uns nachmittags<br />

nach dem Schulbesuch zu einem<br />

Besuch des Botanischen Gartens.<br />

Leider fiel die versprochene, sachkundige<br />

Führung aus. Die Schüler nutzten<br />

die Gelegenheit zum Umhertollen.<br />

Dienstag kamen mir die erste Probleme<br />

zrr Ohren: Einige deutsche Schüler<br />

hatten Schwierigkeiten mit dem rumänischen<br />

Essen. Das Essen war für<br />

unseren Geschmack ungewöhnlich.<br />

Normalerweise bekamen wir zuerst eine<br />

dünne Suppe, danach ein Hauptgericht<br />

mit weißem Brot als Beilage, anschließend<br />

Kuchen und Obst.<br />

Donnerstag nach dem Ende des<br />

Unterrichts besuchten wir das<br />

Zoologische Museum. Auch diesmal<br />

leider ohne Führung.<br />

Freitag dann der Höhepunkt: die Fahrt<br />

nach Baiqoara in die Westkarpaten.<br />

DRH 3-4/2OO2

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