marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
eim Crédit agricole interessieren als für ihre Abstammung<br />
...« Doch hinter dieser Formulierung<br />
zeichnet sich wiederum die Frage nach dem Objekt<br />
ab: Wer sagt denn, die Anthropologie müsse der Abstammung<br />
der Bretonen mehr Bedeutung beimessen,<br />
als sie es selbst tun (auch wenn man angesichts<br />
der Tatsache, daß es sich um Bretonen handelt, bezweifeln<br />
mag, daß die Abstammung ihnen gänzlich<br />
gleichgültig ist)? Wenn die Anthropologie des Hier<br />
<strong>und</strong> Jetzt sich ausschließlich an bereits bestehenden<br />
Kategorien orientieren müßte <strong>und</strong> keine neuen Objekte<br />
konstruieren dürfte, dann hätte die Erschließung<br />
neuer Forschungsfelder lediglich mit Neugier<br />
zu tun <strong>und</strong> <strong>nicht</strong> mit Notwendigkeit.<br />
Diese Vorbemerkungen verlangen nach einer positiven<br />
Definition dessen, was anthropologische Forschung<br />
ist. Wir wollen versuchen, auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />
zweier Feststellungen zu einer Definition zu gelangen.<br />
Die erste Feststellung bezieht sich auf die anthropologische<br />
Forschung: Die anthropologische Forschung<br />
befaßt sich in der Gegenwart mit der Frage<br />
des anderen. Die Frage des anderen ist kein Thema,<br />
auf das sie zufällig stieße; vielmehr ist sie ihr einziges<br />
intellektuelles Objekt, von dem her sich unterschiedliche<br />
Forschungsfelder bestimmen lassen. Sie<br />
befaßt sich damit in der Gegenwart, <strong>und</strong> schon das<br />
unterscheidet sie von der Geschichte. Sie befaßt sich<br />
25