marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
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Objekts trennen. Aber die Frage des Objekts hat<br />
den Status einer Voraussetzung, einer zweifachen<br />
Voraussetzung, denn bevor wir uns den neuen sozialen<br />
Formen, den neuen Empfindungsweisen oder<br />
den neuen Institutionen zuwenden, die als charakteristische<br />
Merkmale des Hier <strong>und</strong> Jetzt erscheinen<br />
mögen, müssen wir den Blick auf die umfassenden<br />
Kategorien richten, mit deren Hilfe die Menschen<br />
ihre Identität <strong>und</strong> ihre wechselseitigen Beziehungen<br />
denken. Die drei Figuren des Übermaßes, mit denen<br />
wir die Übermoderne zu kennzeichnen versucht<br />
haben (die Überfülle der Ereignisse, die Überfülle<br />
des Raumes <strong>und</strong> die Individualisierung der Referenzen),<br />
gestatten es, diese Situation zu erk<strong>und</strong>en, ohne<br />
ihre Komplexität <strong>und</strong> ihre Widersprüche zu vertuschen,<br />
aber auch ohne sie zum unüberschreitbaren<br />
Horizont einer verlorenen Moderne zu machen, die<br />
uns nur noch die Möglichkeit beließe, ihre Spuren<br />
zu sichern, ihre Signale aufzuzeichnen <strong>und</strong> ihre Archivbestände<br />
zu inventarisieren. Das ein<strong>und</strong>zwanzigste<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert wird eines der Anthropologie<br />
sein, <strong>und</strong> zwar <strong>nicht</strong> nur deshalb, weil die drei Figuren<br />
des Übermaßes bloß die gegenwärtige Form<br />
eines Rohstoffes markieren, der immer den Stoff der<br />
Anthropologie bilden wird, sondern auch, weil die<br />
Komponenten in der Situation der Übermoderne<br />
(wie in jener, welche die Anthropologie unter dem<br />
Begriff der Akkulturation untersucht hat) sich wechselseitig<br />
addieren, ohne einander zu zerstören. So<br />
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