marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
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ten war«. Das revolutionäre Ereignis (die Französische<br />
Revolution besitzt in diesem Sinne exemplarischen<br />
Ereignischarakter) läßt sich <strong>nicht</strong> auf die<br />
Summe der Faktoren reduzieren, die dieses Ereignis<br />
möglich <strong>und</strong> im nachhinein denkbar gemacht haben.<br />
Es wäre ein Fehler, diese Analyse auf den Fall der<br />
Französischen Revolution beschränken zu wollen.<br />
Die »Beschleunigung« der Geschichte bek<strong>und</strong>et<br />
sich tatsächlich in der vermehrten Zahl von Ereignissen,<br />
die von Ökonomen, Historikern oder Soziologen<br />
meist <strong>nicht</strong> vorausgesehen wurden. Das Problem<br />
steckt in der Vielzahl der Ereignisse, <strong>nicht</strong> so<br />
sehr in den Schrecken des zwanzigsten Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
(die in ihren Dimensionen neu sind, aber ihre Möglichkeit<br />
der Technologie verdanken) <strong>und</strong> auch <strong>nicht</strong><br />
im Wandel der Denkformen oder in den politischen<br />
Umwälzungen, für die uns die Geschichte zahlreiche<br />
andere Beispiele bietet. Die Überfülle, deren wir in<br />
ihrem ganzen Ausmaß nur dann gerecht werden<br />
können, wenn wir uns einerseits die Überfülle der<br />
Informationen <strong>und</strong> andererseits die Vielzahl der<br />
wechselseitigen Abhängigkeiten innerhalb des sogenannten<br />
Weltsystems vor Augen führen, ist für die<br />
Historiker ohne Zweifel ein zentrales Problem, vollends<br />
gilt das für die Zeitgeschichte - eine Bezeichnung,<br />
der die Ereignisdichte der letzten Jahrzehnte<br />
jede Bedeutung zu nehmen droht. Dieses Problem<br />
aber ist eindeutig anthropologischer Natur.<br />
Sehen wir zu, wie Furet die Dynamik des Ereig-<br />
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