marc augé orte und nicht-orte - HFBK swiki
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denen sie ihre Verkörperung findet, definieren eine<br />
durch Identität geprägte Basis, jenseits derer Anderssein<br />
<strong>nicht</strong> mehr denkbar wäre. Natürlich ist es<br />
<strong>nicht</strong> erforderlich, das »Arbeiten« der Kultur an ihren<br />
Rändern oder die individuellen Strategien innerhalb<br />
der bestehenden Systeme bei der Definition<br />
gewisser (intellektueller) Forschungsobjekte zu berücksichtigen.<br />
In diesem Punkt sind die Diskussionen<br />
<strong>und</strong> Polemiken gelegentlich unaufrichtig oder<br />
kurzsichtig gewesen. Hier sei nur ein Beispiel genannt:<br />
Die Tatsache, daß eine Regel beachtet oder<br />
<strong>nicht</strong> beachtet wird, daß sie letztlich umgangen oder<br />
übertreten werden kann, hat <strong>nicht</strong>s damit zu tun,<br />
daß man sämtliche logischen Implikationen dieser<br />
Regel ins Auge faßt, die ein Forschungsobjekt darstellen.<br />
Umgekehrt gibt es auch Forschungsobjekte,<br />
die sich der Beobachtung von Transformationen<br />
oder Veränderungen, von Verschiebungen, Initiativen<br />
oder Überschreitungen verdanken.<br />
Man muß nur wissen, worüber man redet, <strong>und</strong><br />
wir brauchen hier nur festzustellen, daß die anthropologische<br />
Forschung, auf welche Ebene sie sich<br />
auch beziehen mag, zu ihrem Objekt die Interpretation<br />
jener Interpretation hat, welche andere von der<br />
Kategorie des anderen auf den verschiedenen Ebenen<br />
vornehmen, die deren Ort <strong>und</strong> Notwendigkeit<br />
bestimmen: Ethnie, Stamm, Dorf, Sippe oder andere<br />
Gliederungsweisen, bis hin zum elementaren<br />
Verwandtschaftsatom, das die Identität der Abstam-<br />
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