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inso blattl | inso kulinarische ecke<br />

›inso kulinarische Ecke<br />

Der Barock war eine Zeit des Lichtes.<br />

In den barocken Kirchen befreite die Architektur die Menschen von einer drückenden<br />

und dunklen Schwere. In den Schlössern und Herrenhäusern bereicherten<br />

exotische und asiatische Genussmittel das kulinarische Leben. Nicht zufällig entstand<br />

in dieser Zeit das weltbekannte Meissener Porzellan, dem das Essen und trinken<br />

wurde zu einem Hochgenuss und auch wer sich teure und exotische Zutaten von<br />

seinen Köchen zubereiten lassen konnte, war in der Gesellschaft hoch angesehen.<br />

Ich möchte Ihnen in dieser Ausgabe einige Rezepte aus der Zeit von Paul Troger<br />

zum Durchlesen und auch zum Ausprobieren auflisten. Sicherlich kam Paul Troger<br />

auch in den Genuss solcher oder ähnlicher Gerichte, da er wahrscheinlich auch in<br />

Schlössern und Herrenhäusern bei Feste eingeladen war.<br />

Forelle<br />

mit Petersilienwurzel<br />

Zutaten:<br />

frische Forellen, Petersilienwurzel und<br />

Petersilienkraut, Semmel, Essig, Salz,<br />

Zucker, Ingwer, Pfeffer, Gewürznelken,<br />

Safran.<br />

Zubereitung:<br />

„Nimm eine guten Theil Petersilien-<br />

Wurtzel samt dem grünen, siede die in<br />

einem Topff, darein ohngefähr 2. Maß<br />

Wasser gebet, bis die Wurtzeln samt dem<br />

Kraut fein weich worden: gieß alsdann<br />

das Wasser davon, und weiche darin (in<br />

dem Wasser) geschnittenen Semmel. Reibe<br />

die Wurtzel und grünes gar klein, wie<br />

ein Muß, schütte die geweicht Semmel<br />

samt dem Wasser wieder dazu, treib es<br />

miteinander durch ein enges Sieblein,<br />

gieß ein Glaß Eßig darzu, und lass die<br />

Fische in dieser Brühe sieden; saltze<br />

aber die Brühe zuvor recht. Wenn sie<br />

nun eine Weile gesotten haben, so thue<br />

einen Löffel voll Zucker, Ingwer, Pfeffer,<br />

und ein wenig Nägelcken dazu, hat<br />

man es gern gelbe, so thue auch Saffran<br />

darein, und laß es noch einmal aufsieden,<br />

richte es warm an, so ists gut.“<br />

Wildschweinbraten<br />

mit Waldpilzen<br />

Zutaten:<br />

Wildschweinfleisch von der Keule,<br />

Nelken, Wacholderbeeren, Salz, Öl,<br />

Zwiebeln, Lorbeerblätter, Rotwein, Mehl,<br />

saure Sahne, frische, klein geschnittene<br />

Steinpilze und Butter.<br />

Zubereitung:<br />

Das Fleisch einen Tag in Buttermilch<br />

einlegen, danach mit Nelken spicken, mit<br />

gemörserten Wacholderbeeren und mit<br />

Salz einreiben. Das Wildschweinfleisch<br />

in einer geölten Pfanne anbraten, dann<br />

die zerkleinerten Lorbeerblätter und die<br />

geschnittene Zwiebeln dazu geben, mit<br />

etwas Wasser und trockenem Rotwein<br />

begießen, bis alles gar ist. Den Bratensatz<br />

mit etwas Mehl verrühren und mit saurer<br />

Sahne abschmecken, dann alles noch einmal<br />

erhitzen und durch ein Sieb gießen.<br />

Die Pilze in Butter dünsten, in die heiße<br />

Sauce geben, kurz aufwallen lassen. Das<br />

Fleisch tranchieren, etwas in der Sauce<br />

liegen lassen und dann heiß servieren.<br />

Biersuppe<br />

Zutaten:<br />

Helles Bier, süßer Rahm, Eier, Butter,<br />

Roggenbrot, Salz<br />

Zubereitung:<br />

„Es wird ein halbe Nössel süsser Rahm<br />

(etwa ein halber Liter), und eben so viel<br />

Weiß-Bier genommen, zwey Eyerdotter<br />

in einer Pfanne geklopfft, und voriges<br />

darüber gegossen, Butter daran gethan,<br />

und aufgesotten, gesaltzen und über<br />

in Würffel geschnittenes Rocken-Brot<br />

gegossen.“

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