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Aepffel-Kräpfflein<br />

Zutaten:<br />

feste Äpfel, helles Bier, Eier, Weizenmehl,<br />

kleine Weinbeeren oder Sultaninen,<br />

Schmalz<br />

Zubereitung:<br />

„Hierzu mache einen Teig an mit<br />

weißem Bier, einigen Eyern, schön<br />

Weitzen-Mehl, salltz ihn aber nicht,<br />

hingegen mach ihn ein wenig dicher,<br />

schneide die Aepffel klein, schütte sie<br />

in den Teig, nimm eine gute Hand vol<br />

Weinbeerlein oder saftige Sultaninen,<br />

rühre es darunter, thue den Teig auf<br />

einen zinnernen Teller, mach drey Theil<br />

daraus, schütte einen Theil nach dem<br />

anderen in das heiße Schmaltz, so werden<br />

sie rundlich.<br />

inso blattl | kulinarische ecke<br />

Ein Gedicht aus dieser Zeit<br />

wo das übertriebene Essen zum guten Ton gehörte.<br />

Ein Vielfraß sezte sich zu Tisch.<br />

Man brachte ihm, wie er befahl,<br />

Den schönsten Stör. Ein Riesenfisch!<br />

Für einen Mann ein tüchtig Mahl<br />

Er fährt darauf los, er kaut und schmatzt;<br />

Schon ist er fertig bis zum Kopf.<br />

Da hält er ein,sein Magen platzt.<br />

Man rennt zu Hilf dem armen Tropf,<br />

man macht Klistiere ohne End-<br />

Umsonst! Dem Kranken wird nicht besser.<br />

Man mahnt ihn an sein Testament.<br />

„Geliebter Freund“, sprach der Fresser,<br />

„Ich bin gefasst. Wohlan, es sei!<br />

Doch eilt und bringt, da es ja doch<br />

Zu Ende geht, mir schleunigst noch<br />

Den Rest von meinem Fisch herbei“.<br />

Texte und Rezepte aus „Essen und trinken wie August der Starke“ von Mario Süßenguth Eulenspiegel Verlag.<br />

›KM Peter Paul Komar<br />

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