Kulturelle Vielfalt erleben - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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gibt es mitunter große Unterschiede zwischen den beteiligten Orga-<br />
nisationen der verschiedenen Kulturkreise. Umso wichtiger ist es,<br />
Absprachen so konkret wie möglich zu gestalten und die Freiwilligen<br />
auf mögliche Herausforderungen und Verhaltensformen vorzubereiten.”<br />
(Sylvia Gössel)<br />
Vor ort: Projekte der Freiwilligen<br />
Die Jugendlichen sind für drei Monate in einem Land Afrikas oder<br />
Asiens und wirken dort an einem Jugendprojekt der Partner mit. In<br />
der Regel vermitteln sie etwas aus ihrer (Jugend)Kultur oder werden<br />
in Jugendprojekte der Partnerorganisationen integriert. In Senegal<br />
z.B. arbeiten die Freiwilligen bei Projekten der NGO FODDE (Forum<br />
pour un Développement Durable Endogène) mit, und können in einer<br />
Mittelschule vor Ort kreative Kurse geben. Die individuellen Projekte<br />
hängen direkt von den Interessen und Kompetenzen der Freiwilligen<br />
ab. So nahm eine der Jugendlichen mit LehrerInnen und SchülerInnen<br />
ein typisches senegalesisches Lied auf CD auf und ließ es dann in<br />
einem Kunstworkshop illustrieren.<br />
„Gestern Abend fand ein Essen in einer Bar im Freien zur Begrüßung<br />
des ehemaligen Präsidenten der NGO Vreidenslanden statt. Dieser<br />
Präsident hat zur Entstehung von FODDE und ihrer Philosophie beigetragen,<br />
nämlich eine NGO von Senegalesen getragen für eine endogene<br />
Entwicklung im Senegal. Zur Unterhaltung war eine traditionelle<br />
Musikgruppe eingeladen mit hervoragenden Tänzern. Ich durfte sogar<br />
mit Tanzen in meinen rot-orangen afrikanischen Klamotten vom<br />
Schneider. Alle waren entspannt und es war eine schöne Zeit. Mir ist<br />
dann auch klar geworden, dass ich am liebsten nur bei NGOs arbeiten<br />
möchte. Inch Allah – wie alle es hier sagen – wird schon auch klappen.“<br />
(Tina Tifi Mambi, Senegal)<br />
In Vietnam werden die Freiwilligen als Kultur-AssistentInnen in ver-<br />
schiedenen öffentlichen Jugendeinrichtungen eingesetzt – Freizeit-<br />
zentren, Jugendclubs oder studiumsvorbereitende Schulen. Sie tau-<br />
KulturJokerInternational _ 61<br />
schen sich über die neuesten Musikrichtungen aus und lernen Lieder,<br />
die sie z.B. während einer Weihnachtsfeier zum Besten geben. Da die<br />
Vermittlung kultureller Kompetenzen durch MuttersprachlerInnen<br />
auch in Vietnam immer wichtiger wird, gibt es ein großes Interesse der<br />
Jugendlichen dort, Menschen aus Europa auch im familiären Umfeld<br />
zu begegnen.<br />
„‚Die Universität der Kultur‘, ein freiwilliger Club der angehenden Tour-<br />
guides, ist echt eine klasse Sache, vor allem wenn wir als Besucher<br />
ein komplettes Kulturprogramm mit traditionellen Liedern, kleinen<br />
Filmen über touristische Attraktionen und kleine Vorträge über vietnamesische<br />
Besonderheiten, Spezialitäten und Sehenswürdigkeiten<br />
geboten bekommen. Da fühlt man sich mit seinem dürren Stichpunktzettel<br />
gleich ganz nackig! Ich wurde angefragt, einen kleinen Vortrag<br />
über den Charakter der Deutschen und über die Überraschungen,<br />
die Deutsche als Touristen im Ausland bereithalten, zu halten. Aber<br />
was soll’s, die Studenten sehen sehr interessiert aus und hören nach<br />
meinem Eindruck auch gespannt zu. Das Englisch der Vietnamesen ist<br />
nämlich vielfach noch nicht so weit. Hier scheint’s aber funktioniert zu<br />
haben und es gibt einen regen Gedankenaustausch. Später habe ich<br />
alle Lacher auf meiner Seite, als ich eine kleine, erst kürzlich erlebte<br />
Anekdote zum Besten gebe.“(Tina Reinhardt)<br />
Nachbereitung: Erlebnisse werden kreativ bearbeitet<br />
Der enorme Fluss an Erlebnissen überwältigt jeden jungen Menschen,<br />
der mit einem anziehend exotischen und beängstigend fremden Land<br />
konfrontiert wird. Die Zeit zum Nachdenken, für Reflexionen und die<br />
Möglichkeit, sich mit jemanden auszutauschen sind genauso wichtig,<br />
wie die Erfahrungen selbst. Deshalb wurde angestrebt, immer zwei<br />
Freiwillige in ein Projekt gleichzeitig zu entsenden.<br />
Als ein beliebtes Mittel haben sich bei den Jugendlichen die<br />
neuen Medien erwiesen. Sie wurden genutzt, um die neuen, noch „frischen“<br />
Eindrücke einzufangen und dadurch diese mit Freunden oder<br />
Interessierten zu teilen.