Kulturelle Vielfalt erleben - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder ...
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Step by Step – the European Future is in YOUth!<br />
TITEL /// Step by Step Camp 2007 – European Future is in YOUth!<br />
PRoGRAMMFoRM /// Trilaterale Jugendbegegnung<br />
KüNSTLERIScHE SPARTE /// Musik, Video, Theater, neue Medien<br />
ZEIT /// 18.–28.07. 2007, Duisburg Rheinhausen<br />
TEILNEHMER/INNEN /// 30 Jugendliche aus Deutschland,<br />
Türkei und Ungarn<br />
FÖRDERuNG /// EU Programm „Jugend in Aktion“, RT Medien<br />
PARTNER /// Ungarn: Sellö Egyesület, Györ;<br />
Türkei: ÇADIG, Çanakkale<br />
TRäGER /// SJD – Die Falken KV Duisburg<br />
1927 führten die „<strong>Kinder</strong>freunde“, wie die damalige <strong>Kinder</strong>organisa-<br />
tion der Falken hieß, ein erstes Zeltlager durch, an dem zehn bis vier-<br />
zehnjährige Jugendliche auch aus dem europäischen Ausland, betei-<br />
ligt waren. Heute bekannte Konzepte der kulturellen Jugendbildung<br />
und des interkulturellen Lernens gab es noch nicht, war doch in der<br />
damaligen Zeit das Lebensalter der Jugend als pädagogisches Zielobjekt<br />
erst in dessen Entwicklungsphase. Doch Begriffe und Inhalte der<br />
Völkerfreundschaft, des Weltfriedens und der Solidarität waren schon<br />
damals, spätestens mit der Internationalisierung der Arbeiterjugendbewegung,<br />
das Ziel internationaler Jugendtreffen. In dieser Tradition,<br />
der eines klassischen Arbeiterjugendverbandes mit tiefen internationalen<br />
Wurzeln und solidarischer Verantwortung, sehen die Falken<br />
sich und ihren <strong>Kinder</strong>- und Jugendverband. Im Kreisverband Duisburg<br />
gehören internationale Begegnungen und Zeltlager ebenfalls seit langer<br />
Zeit zum Standard, doch das Projekt „European Future is in YOUth!“<br />
und das „Step by Step Camp“ setzten neue Maßstäbe. Das Camp hat<br />
drei langjährige, bisher nur bilaterale Partner zusammengeführt, und<br />
mit den künstlerischen Formen Musik, Video, Theater und neue Medien<br />
versucht, die europäische Zukunft auszuloten.<br />
Heute wie damals treffen sich die Falken bei ihren Camps in Zelten.<br />
Doch auch wenn diese von außen noch als Zelte zu erkennen sind, hat<br />
sich das Innenleben der aktuellen Jugendkultur angepasst.<br />
Step by Step _ 69<br />
„Zwischen Musikzelt und Theaterzelt ...<br />
findest du rechts vom Videozelt das Internetzelt“ und wenn die Besucherin<br />
nicht richtig zugehört hat, könnte sie auch im Küchenzelt, im<br />
Speisezelt, im Kinozelt oder im Raucherzelt landen, oder in einem<br />
der 15 Schlafzelte. Die Zeltstadt war beeindruckend. Insgesamt 28<br />
große Zelte bildeten das „Step by Step Camp 2007“ auf der Wiese der<br />
Grundschule Am Borgschen Hof am ehemaligen Duisburger Industriestandort<br />
Rheinhausen.<br />
Nicht viele der 30 Jugendlichen aus der Türkei, Ungarn und<br />
Deutschland haben vorher schon einmal einen Rap gesungen, ein<br />
Video gedreht, ein Theaterstück gestaltet oder eine Homepage aufgebaut,<br />
erst recht nicht mit jungen Leuten aus anderen Ländern und<br />
vor allem nicht mit Hilfe der Brückensprache Englisch – doch eben<br />
deswegen waren sie dabei. Sie wollten neue Horizonte entdecken und<br />
eine interkulturelle Gemeinschaft <strong>erleben</strong>.<br />
Dabei sollte das Thema Europa nicht als ein geografisch-touristisches<br />
Gebilde betrachtet werden. Die Jugendlichen haben sich<br />
mit den Lebensbedingungen in Familie, Freizeit, Schule und Berufsausbildung<br />
in den verschiedenen Ländern beschäftigt. Aber auch<br />
Themen des Verständnisses Europäischer Bürgerschaft und dessen<br />
Auswirkungen auf den lokalen Partizipationsrahmen der beteiligten<br />
Jugendlichen wurden in den Workshops behandelt.<br />
Different nations all together in the camp ...<br />
ist der Refrain des entstandenen Songs, das Resultat des Musikzelts.<br />
Am Anfang stand der Beat, der Rhythmus des Songs, verschiedene<br />
Instrumente und Töne der drei Kulturräume und der gemeinsamen Projektzeit<br />
bildeten den Soundteppich. So sind am Anfang die Geräusche<br />
des Duisburger Bahnhofs zu hören, dann ein Stimmgewirr und mit<br />
dem Einsetzen der Bassgitarre und einer orientalischen Trommel wird<br />
in drei Sprachen ein guter Rap-Song dargeboten. Den TeilnehmerInnen<br />
war klar, dass der Rap – Sprachgesang vor allem von Inhalten lebt. So<br />
hat die Arbeit an den Texten auch die meiste Zeit des gemeinsamen