Dezember 2008 - Gemeinde Ferndorf
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Dezember 2008 - Gemeinde Ferndorf
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www.ferndorf.at WISSENSWERTES<br />
Großbrand auf dem Richterhof in <strong>Ferndorf</strong><br />
Familie Fritzer vlg. Richter schildert ihren Schicksalsschlag<br />
Am 29. Juli <strong>2008</strong> wurde unser Wirtschaftsgebäude<br />
durch einen Blitzschlag<br />
in Brand gesetzt.<br />
Wir, Hans, Waltraud und Christof, arbeiteten<br />
gerade im Stall, als um<br />
18.10 Uhr ein mächtiger Blitz zwei<br />
Stockwerke höher in die Tenne einschlug.<br />
Noch Minuten vorher befanden sich<br />
Vater und Sohn in der Nähe des Strohstockes,<br />
welcher durch den Blitzschlag<br />
explosionsartig in Brand gesetzt<br />
wurde.<br />
Die aufheulende Heubelüftung, die zu<br />
diesem Zeitpunkt jedoch ausgeschaltet<br />
war, erweckte die Aufmerksamkeit<br />
von Hans. Er schickte Christof aus<br />
dem Stall, um dem unverständlichen<br />
Starten des Heu-Belüfters auf den<br />
Grund zu gehen. Es verging keine Minute<br />
und Christof schlug Alarm. Der<br />
Stadel brannte!<br />
Was sich in den darauf folgenden<br />
Stunden in und um den Richter-Stall<br />
abspielte, wurde von uns wie in einem<br />
Film wahrgenommen. Durch instinktives<br />
Handeln und durch den Schock<br />
entstehende unbeschreibliche körperliche<br />
Kräfte sowie ein besonders ruhiges<br />
und gehorsames Verhalten der sich<br />
im Stall befindenden 70 Tiere konnten<br />
diese in kürzester Zeit ins Freie gebracht<br />
werden. <strong>Ferndorf</strong>er aus der näheren<br />
und weiteren Nachbarschaft<br />
kamen zu Hilfe und zerrten selbst<br />
Schwein und Co aus dem Wirtschaftsgebäude.<br />
Höchste Anerkennung und Dank gilt<br />
all jenen Nachbarn und Dorfbewohnern,<br />
die sofort zur Stelle waren und<br />
ihre Hilfe anboten.<br />
Es war einfach unbeschreiblich. Ausgelöst<br />
durch einen Anruf, organisierte<br />
sich eine „Rettungs-Kette“ der Bauernschaft<br />
von <strong>Ferndorf</strong> und den umliegenden<br />
<strong>Gemeinde</strong>n für den sofortigen<br />
Abtransport der Tiere. Wir hatten<br />
gar nicht so viele Tiere, wie Viehtransporter<br />
anwesend waren. Und obwohl<br />
unser Stall lichterloh in Flammen<br />
stand, waren wir in diesen Stunden<br />
erfüllt von Dankbarkeit. Dankbar,<br />
dass niemandem etwas passiert war,<br />
weder Mensch noch Tier (sogar die 25<br />
Hühner konnten am nächsten Tag<br />
noch lebend aus den Ruinen gerettet<br />
werden), und vor allem dankbar für<br />
die selbstlos angebotene Hilfe von so<br />
vielen Leuten.<br />
Während wir damit beschäftigt waren,<br />
die Tiere zu verladen, kämpften<br />
16 Feuerwehren aus der Umgebung<br />
unermüdlich gegen die Flammen. Da<br />
aber unser Stall bis oben hin mit der<br />
schon eingebrachten Ernte gefüllt<br />
war, gab es ein „Brand aus“ erst in den<br />
frühen Morgenstunden. Was jedoch<br />
nicht für die FF <strong>Ferndorf</strong> galt. Denn<br />
durch die noch glosenden Heu- und<br />
Strohlager hatte sie noch einige Tage<br />
und Nächte „Brandwache“ zu halten.<br />
An dieser Stelle möchten wir den<br />
unermüdlichen Feuerwehrmännern<br />
noch einmal ganz herzlich Dank sagen.<br />
Zurzeit sind unsere Tiere bei Bauern<br />
aus der Nachbarschaft untergebracht.<br />
Manche werden dort versorgt und be-<br />
treut, um andere kümmern sich Hans<br />
und Christof selbst. Durch die tägliche<br />
Anfahrt zu den verschiedenen<br />
Ställen und die neuen logistischen Herausforderungen<br />
wurde unsere Tagesarbeit<br />
etwas komplizierter.<br />
Aber mit einem positiven Blick in die<br />
Zukunft und mit der Aussicht auf einen<br />
modernen Stall mit mehr Komfort<br />
für unsere Tiere und sicherlich auch<br />
einer Arbeitsentlastung für unsere<br />
Familie nehmen wir diese Herausforderung<br />
an. Die erste Zeit nach dem<br />
Brand war sicherlich nicht leicht für<br />
uns, aber der stete Gedanke, dass wir<br />
so viel Glück bei diesem Unglück hatten,<br />
gibt uns die Kraft, die jetzt vorhandene<br />
Mehrbelastung gut zu bewältigen.<br />
Unser Hof ist nun Geschichte.<br />
Aber Geschichte ist dazu da, um Vergangenes<br />
in der Gegenwart weiterleben<br />
zu lassen.<br />
Fam. Fritzer<br />
Ankündigung<br />
Grünspan – Plattform für Kunst und Kultur im Drautal<br />
Weihnachtskonzert im Haus Grünspan<br />
KLANGINSTALLATION<br />
European Songlines<br />
Drautalstraße 5, 9710 Mühlboden/<br />
Feffernitz, am 28. <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>, um<br />
20 Uhr, Eintritt: € 10,–/Erwachsene,<br />
Kinder unter 18 frei. Anmeldung wird<br />
erbeten unter Tel. 0 67 6/ 70 22 675,<br />
fassler.mt@gmx.net<br />
In Fortsetzung einer Klanginstallation<br />
(mit dem Uraufführungstitel<br />
„Elements Part I »EARTH. Times of<br />
Rhythms Ressurected“), die der Komponist<br />
Uli Scherer und der Instrumentenbauer<br />
Peter Dörflinger 2004 für die<br />
Eröffnung des Internationalen<br />
Bildhauer-Symposions im Krastal<br />
initiierten und im focus, kunstfreiraum<br />
Neulengbach in Niederösterreich<br />
zum zweiten und bisher<br />
letzten Mal zur Aufführung<br />
brachten, wird am 28. <strong>Dezember</strong><br />
<strong>2008</strong> um 20 Uhr die dritte Aufführung<br />
im Grünspan stattfinden.<br />
Besetzung: Uli Scherer, Konzept,<br />
Komposition, Klavier; Wolfgang<br />
Puschnig, Saxophon; Ingrid Oberkanins,<br />
Perkussion; Uli Soyka,<br />
Perkussion; Paul Lovens, Perkussion;<br />
Peter Dörflinger, Musik-<br />
skulpturen.<br />
Lithoneum<br />
Nach den Berechnungen und Konzepten<br />
von Uli Scherer realisierte<br />
Peter Dörflinger das mehrteilige Instrument<br />
„Lithoneum“ aus Serpentin,<br />
das in der Sommerausstellung „Leben<br />
für die Kunst …“ bereits zu sehen und<br />
anlässlich der Eröffnung der Sommerausstellung<br />
auch fragmentarisch zu<br />
hören war. Die Installation besteht<br />
aus ausgewählten Positionen in der<br />
Kreisform eines neolithischen Kalenders,<br />
aufgebaut aus liegenden und<br />
hängenden Musiksteinplatten.<br />
Fünf MusikakteurInnen werden den<br />
Klangraum unter der Leitung von Uli<br />
Scherer zum Erschallen bringen.<br />
Darbietung eines Ausschnittes aus dem<br />
Werk „european songlines“auf der Klanginstallation<br />
Lithoneum – nach Plänen von<br />
Uli Scherer, Konstruktion von Peter Dörflinger.<br />
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