09.01.2013 Aufrufe

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

es zum einen, die vom Bundesjugendkuratorium<br />

im Dezember <strong>2007</strong> vorgeschlagene Kultur der<br />

Achtsamkeit als Aufmerksamkeit für das Wohlergehen<br />

der Kinder zu pflegen. Zum anderen können<br />

im Rahmen dieser Beratung oftmals für die<br />

Eltern annehmbare Hilfen installiert werden.<br />

Persönliche Beratungen und Therapien<br />

Im Mittelpunkt unserer beraterisch/therapeutischen<br />

Settings, die von Einzelberatungen Erwachsener,<br />

Kinder und Jugendlicher bis zu Paar-, Eltern-<br />

und Familienberatungen reichen, steht das<br />

Wohl des Kindes. Auch Einzel- und Paarberatungen<br />

beinhalten diesen Fokus, sind insofern systemisch<br />

und dienen dazu, das Kindeswohl nachhaltig<br />

zu sichern. Die Form der Therapie (das<br />

Setting) wählen wir gemäß der aktuellen<br />

familiären Gegebenheiten sowie nach<br />

fachlichen Kriterien.<br />

Für die Klienten wurden<br />

in 3.115 Stunden Beratungen<br />

und Therapien angeboten.<br />

In der therapeutischen<br />

Gruppenarbeit, bei Hilfekonferenzen<br />

und Hausbesuchen sowie<br />

bei sozialen Diensten und Kooperationskontakten<br />

wurden zusätzlich<br />

1.068 Stunden aufgewendet.<br />

Clearing-Prozesse und Vernetzung<br />

Einer unserer Grundsätze der Hilfen für gewaltbelastete<br />

Familien ist es, unterschiedliche Ursachen<br />

des Gewalthandelns gleichzeitig anzugehen<br />

und wenn möglich Hilfen aus einer Hand anzubieten.<br />

Dies erfordert, familiäre Probleme und vor<br />

allem seelische, geistige und körperliche Entwicklungs-<br />

und Lebensdefizite von Kindern zu erkennen,<br />

zu diagnostizieren und ihre Entstehung im<br />

Lebenskontext der Familie zu verstehen.<br />

Clearing-Arbeit verstehen wir als einen<br />

Prozess der fachlichen Aufmerksamkeit und<br />

Wahrnehmung mit und für die Familie, der vom<br />

ersten Kontakt an mit der Familie neben Krisenintervention<br />

und Beratung einhergeht. Wo nötig,<br />

setzen wir unterschiedliche diagnostische Manuale<br />

ein oder holen fachliche Unterstützung und<br />

Ergänzung von außen dazu. Wichtig ist uns dabei,<br />

dass dieser Prozess innerhalb der Beziehungsarbeit<br />

mit den Beteiligten stattfindet, kommuniziert<br />

wird und in den Beratungsprozess mit eingebunden<br />

ist.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass Hilfeangebote<br />

so zum einen von Familien verstanden und angenommen<br />

und andererseits auf die Fähigkeiten,<br />

Möglichkeiten und Ressourcen der Familie abgestimmt<br />

werden können.<br />

Hilfe bei akuten Krisen<br />

Für Krisensituationen (insbesondere bei akuter<br />

Misshandlung oder Vernachlässigung, beim Bekanntwerden<br />

einer Misshandlung oder eines sexuellen<br />

Missbrauchs, bei weggelaufenen Kindern<br />

oder Suiziddrohungen von Kindern oder Jugendlichen)<br />

steht ein besonders ausgewiesenes Angebot<br />

zur Verfügung. Neben einer ausführlichen<br />

telefonischen Beratung können dies kurzfristig<br />

angebotene Gespräche, Hausbesuche oder andere<br />

Hilfestellungen sein.<br />

Inhalt der Krisenberatung ist der Schutz<br />

gefährdeter Personen, die Beruhigung zugespitzter<br />

Konflikte, klärende Interventionen in unübersichtlichen<br />

oder verfahrenen Zusammenhängen<br />

in der Familie und der Nachbarschaft oder im<br />

Kontakt mit Hilfen sowie die Eröffnung<br />

eines weitergehenden Hilfeangebotes.<br />

Telefonische und persönliche<br />

Kriseninterventionen leisteten<br />

wir in 262 Fällen.<br />

Kindeswohlgefährdung<br />

und Kooperation<br />

Gerade bei Fällen von Kindeswohlgefährdung<br />

steht seit jeher<br />

unser komplexes Angebot als Alternative<br />

zur Fremdunterbringung<br />

zur Verfügung. Mit fachlicher Behutsamkeit<br />

bieten wir gerade auch den Familien, die<br />

nicht zum »Amt« gehen, aus Sorge Elternrechte zu<br />

verlieren, ein vertrauensvolles Beziehungsangebot.<br />

Dabei verlieren wir jedoch nie den Gefährdungsaspekt<br />

aus dem Auge. Durch Vertrauen,<br />

Offenheit und Transparenz wird die Anbindung<br />

der Familien an unsere Einrichtung ermöglicht.<br />

So gelingt es in der beraterisch-therapeutischen<br />

Arbeit, eine bestehende Kindeswohlgefährdung zu<br />

konfrontieren, ohne dass es zu Beratungsabbrüchen<br />

kommt. Im gemeinsam gestalteten Beratungsprozess<br />

können dann weitere koordinierte<br />

Hilfeangebote ohne Doppelbetreuungen eröffnet<br />

und eine wirksame Entlastung der Eltern und Kinder<br />

organisiert werden.<br />

Für die Familien nahmen wir an Hilfekonferenzen<br />

und regionalen Fachteams mit einer<br />

Vielzahl beteiligter Institutionen teil.<br />

Da Kinderschutzarbeit intensiver Kooperation<br />

bedarf, fanden darüber hinaus in 420 Stunden<br />

Kontakte mit dem KinderschutzHaus, mit<br />

ASD/BSA, Jugendämtern, Kliniken und Ärzten,<br />

Beratungsstellen sowie Einrichtungen des vorschulischen<br />

und schulischen Bereiches statt.<br />

In dieser Kurzfassung der Statistik sind<br />

die erbrachten Tätigkeiten der drei Projekte des<br />

KinderschutzZentrums nicht mit erfasst.<br />

Statistik 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!