09.01.2013 Aufrufe

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Vor fast zwei Jahren begann das KinderschutzHaus Schritt für Schritt auf ökologisch erzeugte Lebensmittel umzustellen.<br />

• wenn diese Gefährdungen drohen (Vorbeugung),<br />

• wenn die Entwicklung des Kindes durch die<br />

momentane Lebenssituation aktuell beeinträchtigt<br />

ist,<br />

• wenn der Schutz des Kindes durch die Eltern<br />

gegenwärtig nicht ausreichend gewährleistet<br />

werden kann,<br />

• wenn ein Kind oder Eltern um Aufnahme ersuchen,<br />

eines der obigen Kriterien erfüllt und eine<br />

alternative Hilfeintervention nicht sinnvoll<br />

bzw. verfügbar ist,<br />

• wenn zur Abklärung der Familienproblematik<br />

und weiterführender professioneller Hilfeangebote<br />

(Clearing) ein stationäres Setting benötigt<br />

wird.<br />

Alter der Kinder,<br />

Kapazität und Verweildauer<br />

Im KinderschutzHaus werden Mädchen und Jungen<br />

im Alter von 2 bis zu 14 Jahren aufgenommen<br />

(Ausnahmen bei Geschwisterkindern). Es<br />

bietet Platz für die Betreuung von 9 Kindern. Die<br />

Aufenthaltsdauer beträgt meistens mehrere Monate,<br />

manchmal bis zu einem halben Jahr, seltener<br />

wenige Tage oder Wochen und wird bestimmt<br />

von der Entwicklung von Kind und Familie während<br />

der Betreuungszeit sowie durch den Zeitpunkt,<br />

an dem geeignete Anschlusshilfen zur<br />

Verfügung gestellt werden können. Zeichnet sich<br />

ab, dass eine Weiterbetreuung durch ein Heim<br />

oder eine Pflegefamilie notwendig sein wird,<br />

benötigen auch diese Entscheidung und die Anbahnung<br />

von Anschlusshilfen ausreichend Zeit.<br />

Kooperation mit Kind und Familie<br />

als Bedingung für eine erfolgreiche<br />

Arbeit<br />

Die Fähigkeit, eine kooperative Atmosphäre sowohl<br />

mit dem Kind als auch mit den Eltern herzustellen,<br />

ermöglicht die erfolgversprechendste<br />

und somit letztlich auch die effizienteste Arbeit.<br />

Wie entscheidend eine nicht rivalisierende Haltung<br />

den Eltern gegenüber für das Gelingen der<br />

Jugendhilfemaßnahme ist, wurde erst kürzlich in<br />

einer Studie des Bundesministeriums für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend, der Jugendhilfe-<br />

Effekte-Studie, wissenschaftlich untermauert.<br />

Unser entschiedenes »mit den Eltern«<br />

wird bereits zu Beginn des Aufnahmeverfahrens<br />

dadurch deutlich, dass wir schon bei der ersten<br />

telefonischen Anfrage, z. B. durch die Bezirkssozialarbeiterin,<br />

nach dem Einverständnis der Eltern<br />

sowie nach deren Bereitschaft zur Mitarbeit<br />

fragen. Häufig erhalten wir die Antwort: »Nein«,<br />

die Eltern hätten andere Vorstellungen, doch es<br />

müsse zum Schutze des Kindes jetzt »gehandelt«<br />

werden. Auch in diesen Fällen ist es sehr oft noch<br />

möglich, ein Einverständnis und/oder ein Bündnis<br />

für Kooperation zu erarbeiten.<br />

Unsere Pluspunkte sind:<br />

• die Mitteilung, dass wir die Eltern sehr wichtig<br />

nehmen, da wir uns bewusst sind, dass wir ohne<br />

ihre Mitarbeit keine tragfähigen Perspektiven<br />

und Hilfeansätze entwickeln können und<br />

somit auch dem Kind nicht wirklich helfen<br />

können,<br />

• die Tatsache, dass es sich bei uns nur um eine<br />

»Unterbringung« auf Zeit handelt, dass Kinder<br />

nicht über mehrere Jahre bei uns leben können,<br />

dass wir lediglich Clearingaufgaben und<br />

therapeutische Aufgaben übernehmen,<br />

• die Einladung zu einem gegenseitigen Kennenlernen<br />

bei einem Vorgespräch in unserem Haus,<br />

• die Tatsache, dass sich die meisten Befürchtungen<br />

und Vorurteile von Eltern und Kindern<br />

durch das Kennenlernen des Hauses auflösen.<br />

Gelingt es uns durch dieses Vorgehen, die Eltern<br />

zu einer Kooperation zu ermutigen, ist der erste<br />

Schritt in Richtung konstruktiver (Zusammen-)<br />

arbeit erreicht, die eine wesentliche Voraussetzung<br />

dafür darstellt, dass die Kinder sich auf den<br />

Aufenthalt bei uns einlassen können. Die Kinder<br />

geraten in viel geringerem Maße in Loyalitätskonflikte<br />

zwischen Eltern und Pädagogen. Unbewusste<br />

Aufträge der Eltern mit dem Ziel, dass ihre<br />

Kinder beweisen mögen, dass die PädagogIn-<br />

Spezielle Hilfen in der Familienkrise 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!