KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

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KinderschutzZentrum München Als spezialisierte Beratungsstelle schützen wir durch unser umfassendes Hilfeangebot gefährdete Kinder und Jugendliche, die in ihrer Familie oder im sozialen Nahraum von Gewalt betroffen oder bedroht sind. Leitung: Michael Nitsch Dipl.-Sozialpädagoge (FH) Anschrift: Kapuzinerstraße 9/Aufgang D 80337 München Telefon 0 89/55 53 56 Telefax 0 89/55 02 95 62 Projekte des KinderschutzZentrums: Komm, wir finden eine Lösung! Gewaltprävention an Schulen man|n sprich|t Kinder schützen vor sexueller Gewalt Elterntelefon 0800 111 0 550 Montag und Mittwoch 9.00 bis 11.00 Uhr Dienstag und Donnerstag 17.00 bis 19.00 Uhr KinderTageszentrum Laim Das KinderTageszentrum in Laim ist ein Modellprojekt, in dem Kinder von 1 bis 10 Jahren in altersgemischten Gruppen tagsüber betreut werden. Mit diesem Betreuungsangebot wird auf die Bedürfnisse und Lebensumstände von Kindern und Eltern eingegangen. Leitung: Dr. Gabriele Reisenwedel Dipl.-Sozialpädagogin (FH) Anschrift: Veit-Stoß-Straße 98 80687 München Telefon 0 89/5 46 46 64-0 Telefax 0 89/5 46 46 64-1 Besuchsdienst für Kinder im Krankenhaus In folgenden Kliniken betreuen ehrenamtliche MitarbeiterInnen Kinder aller Altersgruppen: Kinderklinik Dritter Orden, Klinikum Großhadern, Harlachinger Krankenhaus, Haunersche Kinderklinik, Schwabinger Krankenhaus, Klinikum rechts der Isar Infos über die Geschäftsstelle des DKSB KinderschutzHaus München Das KinderschutzHaus ist eine stationär-ambulante Kriseneinrichtung für Kinder mit intensiven therapeutischen und beraterischen Angeboten für Eltern und Familien. Es bietet Aufnahmemöglichkeit für 9 Kinder im Alter von 2 bis zu 14 Jahren. Leitung: Kerstin Schwäbisch Dipl.-Heilpädagogin Anschrift: Hippmannstraße 7 80639 München Telefon 0 89/17 77 68 Telefax 0 89/1 78 33 51 FamilienZentrum Laim Das FamilienZentrum Laim ist eine Anlaufstelle für Familien aus dem Stadtteil. Die Angebote umfassen offene Eltern-Kind- Gruppen, Kinderbetreuung, Information und Beratung sowie Kurse und Veranstaltungen. Leitung: Christiane Rolny Dipl.-Psychologin Anschrift: Valpichlerstraße 36 80686 München Telefon 0 89/56 69 33 Telefax 0 89/54 64 42 25 FamilienHilfe Unterstützungsangebot bei der Bewältigung von Alltagsproblemen durch praktische und emotionale Entlastung, um die Lebenssituation der Kinder und Familien zu verbessern. Erreichbar über die Geschäftsstelle des DKSB Kinder- und Jugendtelefon »Die Nummer gegen Kummer« 0800 -111 0 333 Ein offenes Gesprächs- und Beratungsangebot am Telefon für Kinder und Jugendliche. Die Anrufe sind gebührenfrei. Montag bis Freitag 14.30 bis 19.30 Uhr www.kjt-muenchen.de Teens on phone: Samstag 15.00 bis 19.00 Uhr www.teensonphone.de Infos über die Geschäftsstelle des DKSB Unsere Einrichtungen und Projekte 5
Karlsruhe schafft ein Grundrecht für Kinder 6 Vorwort Ein neues Kapitel in der Praxis des Art. 6 GG Das Bundesverfassungsgericht (BVG) stellt dem Elterngrundrecht ein ungeschriebenes Grundrecht für Kinder zur Seite, das heißt, auch zukünftig wird es kein eigenes Kinderrecht geben, weil Art. 6 des Grundgesetzes dies bereits enthält. Das Elternrecht tritt insoweit hinter das Kindeswohl zurück. Eltern haben also vorrangig die Interessen ihrer Kinder zu vertreten, ihre eigenen Interessen treten in den Hintergrund oder sind im besten Fall identisch mit denen der Kinder. Die Rolle des Staates Der Staat ist und bleibt als Wächter über das Kindeswohl die letzte Instanz. Ob er so prompt und unverzüglich, wie es bei Steuersündern die Praxis ist, eingreifen muss, ist sehr die Frage. Als ein machtvoller Apparat, der er nun einmal ist, bedient er sich der Jugendämter, die, mit gut geschultem Fachpersonal ausgestattet, seine Aufgaben stellvertretend wahrnehmen und manche Katastrophe abwenden. Trotzdem sind nicht alle gravierenden Vorkommnisse vermeidbar, weil das Personal nicht ausreicht, weil die Verwaltungsarbeit überhand nimmt und weil die Fälle auch nicht immer bekannt werden. Die Rolle der Sozialverbände Neben den Jugendämtern sind es Vereine wie der KinderschutzBund, die engagiert und mit viel Sachkunde und Erfahrung Eltern bei ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. In der fachorientierten ehren- wie hauptamtlichen Tätigkeit dieser Organisationen liegen große Chancen, die gerade wegen des Urteils des BVGs vermehrt genutzt und nachgefragt werden müssen. Denn wenn das Verfassungsgericht dem Kindeswohl den uneingeschränkten Vorrang gibt, sagt es doch gleichzei- tig: »Eltern, nehmt Eure Erziehungsrechte wahr!«, wohl wissend, dass dies nicht ohne Einschränkungen möglich ist. Dass heute Eltern ihre Erziehungsaufgabe oft nicht mehr wahrnehmen, wird häufig beklagt. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Es mag einerseits nicht selten an ihrer beruflichen Überlastung liegen. Andererseits ist die medial weit verbreitete Auffassung von der Wahrnehmung persönlicher Freiheit, die scheinbar keine Grenzen kennt, sicher nicht ohne Bedeutung. Die Wahrheit, dass die Freiheit, die sich Eltern für die Erziehung nehmen, sehr schöne Momente hat und als Ergebnis, freilich oftmals erst nach vielen Jahren zu außerordentlicher Zufriedenheit führen kann, ist nicht sehr verbreitet. Vor diesen Hintergrund erstaunt es nicht mehr, wenn unsere Familienbetreuerinnen von jungen Müttern berichten, die zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Kinder anzunehmen. Diese Beziehung aufbauen zu helfen, ist eine von unseren fachlichen Beraterinnen und Beratern sowie auch von den ehrenamtlichen Helferinnen sehr ernst genommene Aufgabe. Sie ist in der erforderlichen Intensität sicherlich nur selten von Ämtern zu leisten. Genau hier liegen die Möglichkeiten der in diesem Bereich tätigen gemeinnützigen Vereine. Dort, wo Defizite in der Erziehung durch die Eltern drohen, sind es Fachkräfte, die helfend eingreifen und wie gute Lotsen das ihnen anvertraute Schiff, die Familie, durch die gefährlichen Klippen steuern. Sehr viel früher als bisher können nun auch Richter in Familienstrukturen eingreifen. Sie benötigen deshalb einen Beraterkreis, der sich aus denjenigen zusammensetzt, die die Familie und das so wichtige familiäre Umfeld beurteilen können. Das mag zwar die Verfahrenszeit verlängern, führt aber mit Sicherheit zu überzeugenderen Ergebnissen. Familienrichter dürfen bei diesen schwierigen Entscheidungen, für die sie nicht ausgebildet sind, nicht allein gelassen werden. Zumal ihr Verantwortungsbereich durch das Verfassungsge-
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