KinderschutzBund München: Jahresbericht 2007/2008

Bundes. Dieses Angebot wird im FamilienZentrum
sehr gut angenommen. 2007 wurden vier
neue Elternkurse sowie regelmäßige Nachtreffen
der Kurse aus dem Vorjahr durchgeführt.
Den Druck, den Anforderungen der Gesellschaft
gerecht zu werden, spüren Kinder oft
schon in den ersten Lebensjahren dadurch, dass
sie die Sorgen und Ängste ihrer Eltern miterleben.
Durch berufliche Anforderungen, finanzielle
Engpässe oder fehlende Unterstützung im sozialen
Umfeld entsteht in der Familie Stress, auf den
Kinder nach ihrer Natur reagieren. Sie zeigen sich
ängstlich, unruhig, zurückgezogen oder fordernd.
Für Eltern stellt sich die Frage, welches Verhalten
normal ist, ob ihr Kind so sein darf, wie es ist.
Trotz aller Sorgen und Belastungen bewältigen
Kinder meistens einen großen Teil ihrer Entwicklungsaufgaben
wie von selbst. Aber es gibt fast
immer auch Bereiche, in denen sie die besondere
Aufmerksamkeit und Geduld ihrer Eltern brauchen.
In den Elternkursen geht es weniger darum,
wie ein Kind sich möglichst normgerecht verhalten
sollte. Unser Thema ist, wie Kinder mit Hilfe
der Eltern lernen, sich selbstbewusst, sozial und
kooperativ zu verhalten, beispielsweise durch das
Vorbild der Eltern, durch Ermutigung und klare
Kommunikation.
Wie in allen Angeboten des FamilienZentrums,
so ist auch in den Elternkursen der Kontakt
und das Vertrauen der Eltern zueinander eine
wesentliche Voraussetzung, um das Ziel »Stärkung
der Erziehungskompetenz« zu erreichen.
Um die im Kurs entstandene gegenseitige Unterstützung
weiterzuführen und das Gelernte zu
vertiefen und weiter zu üben, werden für alle Elternkursteilnehmerinnen
langfristige Nachtreffen
angeboten. Die Treffen haben einen festen Ablauf,
den alle Teilnehmerinnen kennen. Auf diese
Weise können die Eltern die Treffen selbständig
durchführen und effektiv zusammenarbeiten. Die
ersten Kursteilnehmerinnen nehmen seit zwei
Jahren an diesen Gruppen teil, eine Fortsetzung
ist geplant.
Neues Angebot Second Hand
Seit 1997 organisierte das FamilienZentrum Laim
im KinderTageszentrum Laim einen beliebten Second-Hand-Laden
als Kooperationsprojekt mit
dem KITZ. Nachdem der Second Hand im KITZ
2005 aus Platzgründen geschlossen werden
musste, konnte er 2007 durch zusätzliche finanzielle
Unterstützung des KinderschutzBundes in
den Räumen des FamilienZentrums wieder eröffnet
werden. Dieses Angebot wird von den Eltern
gut angenommen. Neben günstigen und ökologisch
sinnvollen Einkaufsmöglichkeiten bietet
Pause bei der Hausaufgabenbetreuung
der Laden einen zusätzlichen Anlass für Eltern,
das erste Mal in unser Haus zu kommen und sich
bei dieser Gelegenheit über unsere Angebote zu
informieren. Eltern, deren Kinder schon aus unseren
Angeboten herausgewachsen sind, nutzen
den Second Hand auch, um mit dem Familien-
Zentrum in Kontakt zu bleiben und sich beim Gespräch
im Laden Unterstützung zu holen.
Basteln in unserer Adventswerkstatt
Perspektiven
Ziel unserer Arbeit ist es, flexibel auf den Bedarf
der Familien vor Ort zu reagieren. Wir setzen uns
dafür ein, unser Angebot für die Betreuung von
Kindern unter drei Jahren zu erweitern, um hier
die Situation im Stadtteil zu verbessern.
Wir wollen Hilfen für verschiedene Lebenslagen
bieten und noch mehr Zugangsmöglichkeiten
zu unseren Angeboten schaffen. Erreicht
werden sollen auch verstärkt Mütter vor
der Geburt ihres ersten Kindes, um vermeidbaren
Belastungen rund um die Geburt frühzeitig entgegenzuwirken.
Christiane Rolny, Leitung
FamilienZentrum Laim 43