effekt - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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� Modell des Text- und Bildverstehens (Schnotz & Bannert, 2003)<br />
� Integriertes Modell des Text- und Bildverstehens (Schnotz, 2005)<br />
ist gemeinsam, dass die relevanten Textinhalte per Selektionsprozess ausgewählt werden und der<br />
geschriebene Text über die Augen wahrgenommen wird.<br />
Die für relevant erachteten Textinformationen werden über den visuellen Kanal in das Arbeitsgedächtnis<br />
übermittelt. Allerdings ist dieses Ergebnis nach dem Text- und Bildverarbeitungsmodell lediglich<br />
eine oberflächliche Repräsentation der Textinhalte im Arbeitsgedächtnis (vgl. Niegemann,<br />
2008, S. 174).<br />
Gemäß Mayers kognitiver Theorie des multimedialen Lernens folgen nun Prozesse des Organisierens<br />
und Integrierens <strong>von</strong> zentralen Aspekten der Textinformationen. Neues Wissen wird mit bereits vorhandenem<br />
Wissen verknüpft und strukturiert das Wissen zum mentalen Modell des Textinhaltes um.<br />
Der Prozess des Textverstehens gliedert sich in Anlehnung an Ballstaedt in mehrere Phasen: Basale<br />
Verarbeitung, semantisch-syntaktische Verarbeitung, Elaborative Verarbeitung, Reduktive Verarbeitung<br />
und Rekonstruktive Verarbeitung (vgl. Niegemann, 2008, S.174ff).<br />
- Unterstützung des Textverstehens:<br />
Bei den Textausarbeitungen für multimediales Lernen können die nachfolgenden Ansätze dazu beitragen,<br />
das Verstehen des dargestellten Lernstoffes zu unterstützen:<br />
� Angabe der Lehrziele:<br />
Die Angabe <strong>von</strong> Lehrzielen liefert Orientierung und ermöglicht eine gezielte Informationsaufnahme.<br />
Nach Ballstaedt ist es sinnvoll, Lehrziele anzugeben wenn eine große Stofffülle zu bewältigen ist (bei<br />
Prüfungsvorbereitung), die Zeit knapp ist oder der Lehrtext aus unübersichtlichen Quellen besteht. Es<br />
ist empfehlenswert Lernziele verständlich, informativ sowie mit genauen Bezeichnungen der beobachtbaren<br />
Kompetenzen zu formulieren (vgl. Niegemann, 2008, S. 180).<br />
� Sach- und didaktische Strukturierung:<br />
Die Auswahl und Sequenzierung der Textinhalte wird als sach- und didaktische Strukturierung bezeichnet.<br />
Strategien zur Entscheidung über die Abfolge der Textinhalte sind: deduktiv, induktiv, differentiell<br />
oder elaborativ. Zudem ist zu klären, welche Wissensarten (Fehlerwissen, Faktenwissen, Orientierungswissen<br />
usw.) in welchem Umfang und welchen Anteil im Text unterzubringen sind. Nach<br />
Ballstaedt sollten Texte sachstrukturell auf Vollständigkeit, Aktualität, Korrektheit, Objektivität, Orientierung<br />
am Vorwissen der Adressaten, Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Argumente, herausgehobene<br />
Darstellung der wichtigen Inhalte sowie auf eine angemessene Repräsentation der relevanten<br />
Wissensarten geprüft werden (vgl. ebd., S. 180).<br />
� Hilfe zur Anknüpfung an das Vorwissen:<br />
Das Vorwissen muss aktiviert und mit dem neuen Wissen verknüpft werden. Didaktische Hilfsmittel<br />
um diesen Vorrang zu erleichtern sind:<br />
Advanced Organizer: hierbei handelt es sich um vorangestellte Texte, die das Vorwissen explizit thematisieren.<br />
Auf diesem Wege soll dem Lernenden aufgezeigt werden, über welches Vorwissen er<br />
bereits verfügt.<br />
Beispiele: sie können als Brücke zum Vorwissen dienen. Beispiele aus dem Erfahrungsbereich des<br />
Lerners erleichtern es, das Vorwissen mit dem neuen Lehrstoff zu verknüpfen.