effekt - IBBP - Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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� Typografische Aspekte:<br />
29<br />
Die basale und semantische Textverarbeitung wird durch typografische Merkmale beeinflusst.<br />
Merkmale der Textgestaltung nach Ballstaedt sind:<br />
Schriftart, Schriftgröße (zwischen 12 und 14), Zeilenabstand, Zeilenlänge (8 bis 10 Wörter pro Zeile),<br />
Auszeichnungen (fett, unterstrichen), Schriftlage (normal ist gegenüber kursiv zu bevorzugen),<br />
Schriftstärke (schmal ist zu bevorzugen), Kontrast (farblich passenden Hintergrund wählen), Seitenaufteilung<br />
(Monitor nicht mit Text überladen) und Schriftmischung (es ist nicht empfehlenswert in<br />
einem Text zu viele Schriftarten zu verwenden, max. 2 Schriftarten pro Dokument) (vgl. ebd., S.187).<br />
Fazit: Texte sind Bestandteile multimedialer Lernmedien. Ob der Text für den Lesenden verständlich<br />
ist, hängt <strong>von</strong> seinem Vorwissen und der Gestaltung des Textes ab. Zur Erleichterung des Textverständnisses<br />
tragen die didaktischen Gestaltungsmittel Wortwahl, Gestaltung <strong>von</strong> Überschriften oder<br />
Orientierungsmarken, typografische Gestaltungsmittel bei, welche die basale und semantische Verarbeitung<br />
beeinflussen.<br />
2.3.3.2 Bildgestaltung<br />
Wenn in Lernplattformen lediglich Texte zum Einsatz gelangen, kann dies sehr ermüdend wirken.<br />
Themenbezogene Grafiken, Animationen, Bilder, Videos oder gar gesprochene Texte können die<br />
Motivation der Lernenden steigern und die Verständlichkeit <strong>von</strong> komplizierten Sachverhalten erleichtern.<br />
Bilder tragen zur Reduzierung <strong>von</strong> Komplexität, Steuerung der Informationsaufnahme, Motivation<br />
und Stimulation, Veranschaulichung sowie zur räumlichen Orientierung bei (Ballsteadt, 1997).<br />
- Einsatzfunktion <strong>von</strong> Bildern in den neuen Medien (vgl. ebd.):<br />
� Informationsfunktion: Bilder liefern zusätzliche und ergänzende Informationen<br />
� Unterhaltungsfunktion: Bilder sorgen für Abwechslung, die Unterhaltung und nicht der Informationsgehalt<br />
steht im Vordergrund,<br />
� Erlebnisfunktion: Bilder vermitteln Ereignisse wirklichkeitsgetreu,<br />
� Emotionalisierungsfunktion: Bilder können Gefühle und Stimmungen hervorrufen<br />
� Interpretationsfunktion: Bilder ermöglichen es, die Rezeption <strong>von</strong> Informationen zu steuern<br />
und zu beeinflussen.<br />
Bilder verfügen laut Weidenmann über vier Funktionen:<br />
� Aktivierungsfunktion: sie ist relevant bei Piktogrammen oder Abbildern, sofern durch Kontexte<br />
eine Einordnung <strong>von</strong> wichtigen Bildausschnitten ermöglicht werden soll.<br />
� Konstruktionsfunktion: bei dieser Funktion soll eine Wissensstruktur erst mit Hilfe <strong>von</strong> Bildern<br />
aufgebaut werden. Bsp.: Bilder in Bedienungsanleitungen, Infografiken.<br />
� Fokusfunktion: hier werden Bilder eingesetzt um die Ausdifferenzierungen oder partielle<br />
Korrekturen <strong>von</strong> Modellen oder Schemata zu unterstützen.<br />
� Ersatzfunktion: besteht zu einem Gegenstandsbereich noch kein Vorwissen, so können Bilder<br />
als Ersatzfunktion für mentale Modelle dienen (vgl. Tulodziecki, Herzig, 2004, S.58ff.).<br />
- Gestalttheorie (entwickelt <strong>von</strong> Wertheimer, Köhler und Koffka, 1912-1920):<br />
� Prinzip der Prägnanz: Das menschliche Gehirn wählt aus einem Angebot an Sinnesdaten<br />
stets die einfachste Anordnung aus.<br />
� Gesetz der Nähe: Näher beieinander liegende Elemente werden zu einer Gruppe zusammengefasst<br />
� Gesetz der Ähnlichkeit: gleich gefärbte Elemente werden als zusammengehörig angesehen