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Pfarr - magazin - Wir Vier

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Wenn Sie diese Ausgabe unserer<br />

<strong>Pfarr</strong>eizeitschrift „<strong>Wir</strong>vier“ in den<br />

Händen halten und lesen, ist sie in der<br />

Tat bei Ihnen „angekommen“. Doch<br />

welche Prozesse durchläuft ein solches Exemplar von<br />

seiner Fertigstellung bis zu seiner „Erscheinung“? Viele<br />

Schritte sind nötig: von den Redaktionssitzungen zu<br />

Beginn und am Ende der Erarbeitungsphase, über<br />

Artikel schreiben und Fotos machen, bis hin zum<br />

Druckvorgang und schließlich dem Verteilen der<br />

Exemplare an die Haushalte durch viele Ehrenamtliche<br />

und Mitarbeiter in unseren Gemeinden. Ohne diese<br />

vielfältig engagierten Kräfte wäre es gar nicht möglich,<br />

ein solches „Projekt“ auf den Weg zu bringen und<br />

fertig zu stellen. An dieser Stelle noch einmal ein ganz<br />

herzliches „Dankeschön“ an alle Beteiligten!!!<br />

Solche Vorgänge von Vorbereitung und Planung<br />

kennen wir auch an anderen Stellen in unserem<br />

Leben. Vor allem in der Advents- und Weihnachtszeit<br />

beschleunigen sich diese Prozesse. Damit das<br />

Geburtsfest Jesu wirklich zu einem feierlichen und<br />

festlichen Ereignis wird, werden viele Dinge terminiert<br />

und organisiert, gekauft und gebastelt, gebacken und<br />

gekocht, eingepackt und verschenkt. Der Advent,<br />

eben die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft und<br />

Geburt Jesu Christi.<br />

Nicht selten sind solche Vorbereitungen auf<br />

Feierlichkeiten und Feste auch mit besonderen<br />

Erwartungen verbunden, Erwartungen an uns, aber<br />

auch Erwartungen, die wir an andere stellen. Vermutlich<br />

kennen Sie solche Erfahrungen. Sie betreffen zum<br />

einen die eigene Familie, zum anderen aber auch<br />

Freunde und Bekannte, Vereine und Verbände, in<br />

denen man aktiv ist. In welcher Form wird man an<br />

Weihnachtsfeiern teilnehmen und sich einbringen, was<br />

Advent<br />

Ankunft und<br />

Erwartung<br />

der<br />

Menschwerdung<br />

Gottes<br />

muss man/frau für eine gelingende Feier noch alles<br />

besorgen, welche Geschenke sind noch zu machen…<br />

usw. und so fort. Grundsätzlich ist das alles auch<br />

nicht verkehrt, schließlich sollen die Advents- und<br />

Weihnachtstage ja für alle eine besondere und erfüllte<br />

Zeit sein. Schade wäre es jedoch, wenn man gestresst<br />

von zahlreichen Aktivitäten diese besonderen Tage im<br />

Jahr nicht mehr genießen kann, wenn sie stattdessen<br />

von einer angenehmen „Tour“ zu einer unangenehmen<br />

„Tortur“ werden, weil Erwartungen möglicherweise<br />

auch zu hoch gesteckt wurden.<br />

Advent<br />

möge Gott bei uns ankommen …<br />

… und bleiben.<br />

Sollten sich solche Zustände permanenten<br />

Getriebenseins abzeichnen, kann ein Blick auf den<br />

ursprünglichen Sinn der Adventszeit wohltuend<br />

sein. Das strenge Adventfasten wurde mit der<br />

Kirchenrechtsreform 1917 zwar aufgehoben, doch<br />

ähnlich wie die Fastenzeit vor dem Osterfest gilt der<br />

Advent durch Besinnung auf die wesentlichen Dinge im<br />

Leben als innere Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.<br />

„Advent – Ankunft und Erwartung der Menschwerdung<br />

Gottes“ kann dann für mich zweierlei bedeuten:<br />

1. „Ankunft“: Zur Ruhe kommen und erst einmal<br />

wirklich ankommen bei mir selbst. Mir dann Zeit<br />

nehmen für mich und meinen Glauben. Und für den,<br />

Foto: Daniel Stricker/ pixelio.de<br />

der bei mir ankommen will: Gottes Sohn, Jesus Christus<br />

in meinem Leben.<br />

2. „Erwartung“: Im wahrsten Sinne des Wortes ein<br />

„Erwartender“ werden. Nicht einer, der schon von<br />

sich aus Ansprüche und Erwartungen stellt, sondern<br />

jemand, der warten und geduldig sein kann. Jemand,<br />

der in seinem Inneren wirklich auf Gott wartet und ihn<br />

herzlich Willkommen heißt in seinem Leben.<br />

Wenn wir zu solchen „adventlichen“ Menschen<br />

werden, dann haben wir tatsächlich etwas von Gott<br />

zu „erwarten“. Dann wird er bei uns ankommen<br />

und sich in unserem Leben zeigen und bemerkbar<br />

machen, dann dürfen wir mit seinem <strong>Wir</strong>ken in<br />

unserem Leben rechnen und auf ihn zählen, dann<br />

kann Menschwerdung Gottes auch an uns geschehen,<br />

nicht nur zu Weihnachten.<br />

Liebe Leserinnen und Leser, wir feiern Advent –<br />

„Ankunft und Erwartung der Menschwerdung Gottes“.<br />

Ich wünsche Ihnen und uns allen für diese Zeit und<br />

auch für das kommende Jahr, dass Gott bei uns<br />

ankommt. Und immer wieder auch die Erfahrung,<br />

dass wir selbst ankommen dürfen, wohin wir auch<br />

gehen. Nicht weil andere Erwartungen an uns haben,<br />

sondern weil wir um unserer selbst willen erwartet<br />

werden und willkommen sind. Und andersherum<br />

genauso, dass andere bei uns ankommen dürfen, weil<br />

sie willkommen sind, ohne dass wir gleich Erwartungen<br />

an sie haben.<br />

Stephan Boos (Pastoralassistent)

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