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Wenn Geschichte greifbar wird… Samstag, 29. April 1944

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Dadurch, dass er in ein frisch geschaffenes wassergefülltes Loch fiel, wurde sein Körper, mit<br />

Ausnahme eines Unterarms, von den erheblichen Temperaturen geschützt, welche die<br />

anschließende Entzündung des Flugbenzins verursachte.<br />

Walter Willenkamp ist, vermutlich am 30.4. 44, Zeuge, wie Personal des über den Absturz<br />

informierten Fliegerhorstes Diepholz ein Seil um seinen Hals legt, um die im Morast verhakte<br />

Leiche so leichter aus dem Wasser ziehen zu können. Abgesehen von dem verbrannten<br />

Unterarm war sein Körper unversehrt, nur der Nacken und der Bauch waren stark<br />

geschwollen.<br />

Er hatte wenig Bekleidung am Körper, insbesondere sah Willenkamp keinen Fallschirm.<br />

Erich Siemers (8) , stand zusammen mit seinem Vater in der Nähe und beobachtete, wie die<br />

Leiche auf einer Trage in Richtung zum Päpser Friedhof abtransportiert wurde. Dabei hing<br />

sein Unterarm herab und er dachte: „<strong>Wenn</strong> ich seine Uhr hätte…“<br />

Über den Abtransport von Casey ist kein Bericht verfügbar.<br />

Der damalige Bürgermeister Heinrich Siemers berichtet den US-Soldaten der 6804.<br />

Quartermaster Company, die am 7.4. 1946 eine Grabregistrierung und Exhumierung der<br />

beiden Flieger vorgenommen haben, die Flieger seien in der äußersten Nordostecke<br />

Des Päpser Friedhofs von den Diepholzer Luftwaffensoldaten in einem einfachen Holzsarg<br />

beerdigt worden. Es wurde ein einfaches Holzkreuz mit der Inschrift „Amerikanische Flieger<br />

aus abgeschossener Liberator“ aufgestellt.<br />

Dieses Begräbnis wurde von deutschen Stellen dokumentiert und die Information darüber<br />

gelangte über das Internationale Rote Kreuz in Genf in die USA.<br />

Manfred Tasto und Reinhard Honebein bestätigen das Grab mit dem Holzkreuz und die<br />

Exhumierung.<br />

Die sterblichen Überreste der Soldaten wurden von US-Militärarzten sorgfältig untersucht,<br />

identifiziert und zur anschließenden Bestattung auf den amerikanischen Ardennen-<br />

Soldatenfriedhof nach Belgien (USMC Neuville en Condroz bei Lüttich) überführt.<br />

Gerd Bening (3), der Eigentümer der Absturzstelle, kann 2007 noch die Abdrücke der 4<br />

Motoren und des Vorderrumpfs zeigen. Das Wrack wurde oberirdisch noch während des<br />

Krieges abgeräumt. Dem Bergungsbericht des Luftgaukommandos XI in Hamburg-<br />

Blankenese vom 2.5.44 ist zu entnehmen, dass das Bergungsbataillon VII für die Bergungen<br />

der 3 im Kreis Nienburg abgestürzten B24 sowie der zwischen Uchte und Nendorf am selben<br />

Tag abgestürzten Boeing B17 eingesetzt wurde.

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