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Wenn Geschichte greifbar wird… Samstag, 29. April 1944

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der 2. Division abgab, da er einen zielgenauen Bombenabwurf durch die Wolken nicht mehr<br />

gewährleisten konnte. Nach Piper sei während des gesamten Hinflugs und ein kurzes Stück<br />

des Rückflugs eine Jägereskorte in Sicht gewesen.<br />

Putnam berichtet in seinem MACR-Report (das ist ein standardisierter Bericht gegenüber dem<br />

US-Kriegsministerium, den alle aus Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten US-Offiziere<br />

1945 ausfüllen mussten, um das Schicksal vermisster oder gefallener Besatzungsmitglieder<br />

aufzuklären) , dass die Bomben um 12:20 Uhr abgesetzt wurden und der Verband<br />

anschließend einen zu weit südlichen Kurs in einer Höhe von 20.000 Fuß flog.<br />

Broyles berichtet, dass ihre Bomben das geplante Ziel, den Bahnhof Friedrichstraße in der<br />

Innenstadt Berlins, teilweise verfehlten.<br />

Bedingt durch gegenseitige Behinderungen der verschiedenen Bomberverbände während des<br />

Bombenlaufs und durch einen verstärkten Gegenwind während des Rückflugs addieren sich<br />

nun Faktoren auf, die zu einer ca. 50-minütigen Verspätung des Verbands führen, als dieser<br />

den Bereich Hannover auf dem Rückflug erreicht. Diese Verspätung sollte Folgen haben.<br />

Die eskortierenden Jagdflugzeuge des Typs B-51 Mustang und P-38 Lightning verlassen die<br />

Bomberformationen auf dem Rückflug, da ihr Treibstoffvorrat begrenzt ist. Die Jäger des<br />

Typs P-47 Thunderbolt mussten schon früher umkehren.<br />

Um 11:50 Uhr finden sich über Nienburg/Weser mehrere später aufgestiegene alliierte<br />

Jägereskorten ein, um die aus Berlin zurückkehrenden Bomber in Empfang zu nehmen.<br />

Focke-Wulf 190 P-51 Mustang<br />

Das Verhängnis nimmt nun seinen Lauf, als dieses Rendezvous misslingt.<br />

Um 12:50 Uhr verlassen die letzten alliierten Jäger dieses Einsatzes den Bereich Nienburg aus<br />

Treibstoffmangel, nachdem einige z.T. eine Stunde wartend das Steinhuder Meer umkreist<br />

hatten.<br />

Es entsteht ein Zeitfenster von ungefähr einer Stunde, das von der deutschen Luftwaffe<br />

ausgenutzt wird.<br />

Als die Higgins Crew mit der ihr nachfolgenden Formation von 16 B-24-Bombern ungefähr<br />

um 13:20 Uhr den Raum Lichtenmoor erreicht, werden sie von 30-50 Focke-Wulff-190-<br />

Jagdflugzeugen überrascht, die zur 1. Gruppe des Jagdgeschwaders 11 gehören.<br />

Diese Jäger waren in Oldenburg und Rotenburg/Wümme stationiert. Da dies aber nicht ihr<br />

erster Einsatz an diesem Tag war, so ist es wahrscheinlich, dass die für den Abschuss in Frage<br />

kommenden Piloten wie Oberleutnant König, Gefr. Schwesinger, Oberfeldwebel Jantzen, und<br />

Oberlt. Engau nach dem Auftanken von Flugplätzen wie Diepholz, Wunstorf, Varrelbusch<br />

oder Achmer bei Osnabrück auf die B24-Formationen stießen.<br />

Sie hatten sich, so schreibt Broyles in seinem Tagebuch, hinter einer Wolkenformation<br />

versteckt. Dadurch haben sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, als sie in mehreren<br />

Frontalangriffen die Formation von Westen her angreifen.

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