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Wenn Geschichte greifbar wird… Samstag, 29. April 1944

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deutsche Jäger näherten sich seinem Fallschirm so dicht, dass er durch die Propellerturbulenzen<br />

stark pendelte: Sie spielten Katz und Maus mit ihm.<br />

Er geriet in Gefahr, sich am Fallschirm zu überschlagen und von oben in seinen Schirm zu<br />

fallen. Broyles versuchte durch Korrekturmaßnahmen erfolgreich, dem zu entgehen. Dann<br />

tauchte er in die Cumulus-Bewölkung ein. Nach einer weiteren Minute näherte er sich dann<br />

Staffhorst von oben. Er sieht Felder und Bauernhöfe. Der starke Nordwestwind treibt ihn über<br />

ein erstes und ein zweites Feld. Er landet aber direkt auf einem Zaunpfahl des 3. Feldes,<br />

wobei er sich am Knie, am Knöchel und am Auge verletzt.<br />

Charles Piper hält durch, was er sich vorgenommen hat:<br />

Mit einem verzögerten Sprung lässt er sich in die Wolken fallen, löst erst dann seinen<br />

Fallschirm aus. Er landet auf einem Feld ungefähr 100m von einem kleinen Bauernhof<br />

entfernt. Er hat lediglich seine im Heck des Bombers erlittenen leichten Verletzungen, als er<br />

sich dem Bauernhof nähert. Dort vergehen nur ein paar Minuten, bis Wehrmachtssoldaten<br />

eintreffen und ihn in einen kleinen Ort abführen.<br />

Dabei handelt es sich offenbar um Harbergen, das er nach einem Fußmarsch von einem<br />

Kilometer erreicht. Auch andere Besatzungsmitglieder wie Boerschinger und Sumlin sind<br />

dabei.<br />

Eine aus der Sowjetunion abgezogene Jägereinheit, die mit frisch eingezogenen Soldaten<br />

aufgefüllt wurde, bereitet sich dort auf die erwartete alliierte Invasion von Mitteleuropa vor.<br />

Broyles muss wohl eine Zeitlang bewusstlos gewesen sein. Als er aufwacht, erinnert er sich<br />

an Lederstiefel neben seinem Kopf und an bewaffnete Zivilisten. Ein Bauer holt einen<br />

Bollerwagen. Sein Fallschirm wird darauf gelegt. Dann wird er darauf gesetzt und von einem<br />

Besatzungsmitglied zum Harberger Bahnhof gezogen, wo sie zusammen in einer Werkstatt<br />

auf den Abtransport in einem Zug warten.<br />

Walter Willenkamp (16) hackt in der Mittagszeit des <strong>29.</strong><strong>April</strong> <strong>1944</strong> Rüben an der<br />

Willenkämper Straße westlich des Herrenhassels und der Straße L 352 von Siedenburg nach<br />

Graue. Er hat einen guten Überblick nach Süden an diesem sonnigen <strong>April</strong>mittag.<br />

Aus seiner Perspektive sah er südöstlich den amerikanischen Bomber über den Wipfeln des<br />

Herrenhassel auftauchen. Er rauchte, die Triebwerke waren ohne Leistung. In südlicher bis

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