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Koffer - Caritasverband Hagen eV

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dasein, zuhören, schweigen<br />

Von kleinen Gesten mit großer Wirkung: Dagmar Neander engagiert sich im Ambulanten Hospiz<br />

Dagmar neander: zuhören, schweigen, einfach da sein.<br />

Ambulantes Hospiz. (cl) Es ist ein Satz, der in schlichten<br />

Worten mehr sagt als jeder Werbespot: „Ich bekomme<br />

immer mehr zurück, als ich geben kann“, antwortet Dagmar<br />

Neander auf die Frage, warum sie sich seit mehr als<br />

zwölf Jahren im Ambulanten Hospiz des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

<strong>Hagen</strong> engagiert. So einfach ist das. Das ist der Antrieb<br />

der 58-Jährigen, was sie immer wieder motiviert, sterbende<br />

Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten.<br />

Menschen, die sie vorher nicht kennt. So wie die Dame<br />

von Mitte 80. Diese lebt mit ihrem gleichaltrigen Mann,<br />

einem Sohn mit Down-Syndrom sowie der Tochter und deren<br />

Familie in einem Haus. Schwer erkrankt, ohne Prognose<br />

auf Heilung. „Der Ehemann war erst einmal skeptisch“,<br />

erinnert sich die Breckerfelderin an das erste Treffen. Was<br />

Frau Neander völlig normal findet. Sie kommt schließlich<br />

als Fremde in eine die Familie stark belastende Situation.<br />

Immer wieder macht sie dabei diese Beobachtung: „Die Patientin<br />

selber nahm mich wie selbstverständlich an.“<br />

Große Ängste spürt sie beim behinderten Sohn, der voller<br />

Angst ist, seine Mutter zu verlieren. Nach einem ersten<br />

Kennenlernen verabredet die ehrenamtliche Begleiterin ein<br />

CaritaZ Heft 2.2011 CaritaZ Heft 2.2011<br />

Treffen am nächsten Tag. Vorher jedoch stellt sie die Frage,<br />

die ihr immer wichtig ist: „Darf ich Sie wieder besuchen?“<br />

Das, so Dagmar Neander, sei entscheidend, da sie sicherstellen<br />

wolle, dass die Menschen, die sie begleite, sie auch<br />

annehmen.<br />

Am nächsten Tag fühlt sie sich willkommen. Die Patientin<br />

ist bei Bewusstsein, es wird ein wenig geredet, dann bittet<br />

die alte Dame darum, mit Frau Neander allein zu sein.<br />

„Sie kann nicht mehr viel sprechen und nimmt meine offen<br />

dargebotene Hand“, schildert Frau Neander, dass es<br />

nicht vieler Gesten und Worte bedarf, um Präsenz zu zeigen.<br />

Einen Tag später hat sich der Zustand der Dame weiter<br />

verschlechtert. Der Ehemann hat erkannt, dass seine Frau<br />

den letzten Weg nach vielen gemeinsamen Jahren alleine<br />

gehen muss. „Die Haltung und Stärke, die ältere Menschen<br />

oft haben, nötigt mir eine große Portion Respekt ab.“ Der<br />

Sohn will nicht wahrhaben, dass seine Mutter bald sterben<br />

wird. Mit ihm spricht Frau Neander am Bett der sterbenden<br />

Mutter, macht ihm klar, dass er die Mama gehen lassen<br />

muss. „Ich spürte, dass die Sorge um den Sohn die Mutter<br />

nicht sterben ließ.“<br />

Reflektiert sie heute über diese kurze und doch so intensive<br />

Begleitung, so hat sich hier in den wenigen Malen, die<br />

Dagmar Neander bei der Familie sein durfte – die Dame<br />

verstarb am Tag nach dem Gespräch mit dem Sohn – viel<br />

von dem widergespiegelt, was die Arbeit im Hospiz ausmacht.<br />

Einfach da zu sein, eine Hand zu halten, zuzuhören<br />

oder aber zu schweigen – es sind kleine Gesten, die Großes<br />

bewirken. Um krankenpflegerische Versorgung geht es<br />

dabei nie: In diesem Fall war das Palliativteam des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

– Krankenschwestern, die sterbende Patienten<br />

pflegen – im Einsatz.<br />

Und so fühlen sich Dagmar Neander und die anderen Ehrenamtlichen<br />

bereichert durch ihren – immer frei gestaltbaren<br />

– Einsatz im Ambulanten Hospiz des <strong>Caritasverband</strong>es.<br />

Begleitet werden auch sie: Von hauptamtlichen Kräften.<br />

Vor den Einsätzen steht eine intensive, kostenlose Schulung,<br />

danach finden regelmäßig Gruppenstunden zum<br />

Austausch untereinander statt.<br />

Ökumenischer abendkreis spendete<br />

Sternentreppe. Sie sind aktiv und tun Gutes dabei: In den<br />

langen Jahren seines Bestehens konnte durch die Aktivitäten<br />

der Frauen aus dem ökumenischen Abendkreis des Gemeindezentrums<br />

in <strong>Hagen</strong>-Helfe schon vielen Menschen in Not<br />

geholfen werde. Jetzt bedachten die Damen den ambulanten<br />

Kinder-Hospizdienst des <strong>Caritasverband</strong>es Sternentreppe<br />

mit einer großzügigen Spende. 700 Euro überreichten<br />

Margareta Reuter und Brunhilde Polley den Koordinatorin-<br />

tennis statt Karneval<br />

Sternentreppe. Sie kamen ohne Kostüme, dafür mit Tennisschlägern:<br />

Zu einem Benefiz-Tennisspiel trafen sich Mitglieder<br />

und Freunde der Karnevalsvereine KG Grün-Weiß<br />

Vorhalle und der Heidefreunde Boelerheide. Auf der Tennisanlage<br />

der SG Vorhalle 09 ging es um Spiel, Satz und<br />

Sieg – und die gute Sache: 900 Euro konnten der Vorhaller<br />

Bauer Markus I. und der Stukenförster Bernd I. Antje<br />

Sendzik von der Sternentreppe, dem Ambulanten Kinder-<br />

nen der Einrichtung. „Wir möchten, dass das Geld Kindern<br />

in <strong>Hagen</strong> zugute kommt, die mit ihren Familien in einer<br />

schwierigen Lebenssituation sind“, schildern sie ihre Beweggründe,<br />

die Caritas-Einrichtung zu bedenken. Das Geld ist<br />

ein Teil des Erlöses vom jährlichen Basar, der anlässlich des<br />

Kirchweihfestes stattfindet. Michaela Pesenacker und Antje<br />

Sendzik vom Hospiz erläuterten, wie wichtig Spenden für<br />

die Arbeit des ambulanten Dienstes sind.<br />

hospizdienst des <strong>Caritasverband</strong>es, übergeben. Im Karneval<br />

stellten die <strong>Hagen</strong>er Jecken fest, dass viele nicht nur<br />

der Spaß an der fünften Jahreszeit eint, sondern auch das<br />

Tennisspielen. Bald merkten die Beiden, dass die Resonanz<br />

auf die Idee, ein kleines Duell zu spielen, groß sein würde.<br />

Es schlugen auf der Boelerheider Stukenförster Bernd I. mit<br />

seinem Eleven Martin sowie der Vorhaller Bauer Markus I.<br />

mit Adjudant Heiko. Als Balljunge konnte Bezirksbürger-<br />

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