Koffer - Caritasverband Hagen eV
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erfolgreicher abschluss am fachseminar<br />
Fachseminar. Prüfungen im Fachseminar für Altenpflege:<br />
17 Auszubildende erhielten ihre Examenszeugnisse sowie<br />
Urkunden zur staatlichen Anerkennung. Sie sind nun<br />
staatlich anerkannte Altenpflegerinnen und Altenpfleger.<br />
In 4.600 theoretischen und praktischen Stunden wurde<br />
Von Svenja Schölling<br />
Berufliche eingliederung. Achtung! Schlägt man das<br />
Wort Achtung im Duden nach, so findet man Folgendes:<br />
Ach | tung, die; - , 1. Hoch-,<br />
Wertschätzung, Respekt<br />
2. als Ruf oder Aufschrift,<br />
um zur Vorsicht oder<br />
Aufmerksamkeit zu mahnen<br />
17 auszubildende des fachseminars erhielten ihre zeugnisse.<br />
„achtung!“<br />
Ein Projekt zur Stärkung des sozialen Verhaltens von <strong>Hagen</strong>er Jugendlichen<br />
Beide Definitionen sind gleichermaßen bedeutsam für die<br />
Jugendlichen, für die und mit denen das Projekt „Achtung!“<br />
entwickelt wurde. Denn Respekt und Wertschät-<br />
CaritaZ Heft 2.2011 CaritaZ Heft 2.2011<br />
den Examinierten das Rüstzeug an die<br />
Hand gegeben, um eigenverantwortlich<br />
in ihrem Beruf zu arbeiten. Das Examen<br />
bestanden: Jessika Bozek, Beate Choinowski,<br />
Sara Düllmann, Janina Endt, Mareike<br />
Fischer, Jaqueline Görlich, Jessica Hinz,<br />
Marina Köker, Jörg-Philip Linnebach, Laura<br />
Löpke, Fabian Mittelstädt, Melanie Mühlhaus,<br />
Marta Neukirch, Dagmar Ritter, Julia<br />
Schneider, Jean Yves Valton, Lucia Zelletta.<br />
informationen zur Ausbildung: Schulleiterin<br />
Simone Brandt, Turmstraße 2<br />
in <strong>Hagen</strong>-Boele, 0 23 31/34 94 60.<br />
zung gegenüber anderen, darum geht es im alltäglichen<br />
Miteinander, in der Familie, in der Schule, auf dem Schulhof,<br />
beim Sport, beim Reisen...<br />
Doch oft wird der Jugend von der älteren Generation vorgeworfen,<br />
dass es ihnen am Respekt anderen gegenüber<br />
mangelt. Gehen die Jugendlichen dann in die Ausbildung,<br />
sehen sie sich oft konfrontiert mit einer Erwachsenenwelt,<br />
in der andere Maßstäbe für Respekt gelten, als unter ihren<br />
Altersgenossen. Achtung zeigen, vor dem Chef, den Kunden,<br />
den Vorgesetzten, den Kollegen und deren Arbeit,<br />
das fällt den jungen Menschen manchmal schwer. Sie<br />
wissen nicht, wie sie sich in den Situationen korrekt verhalten<br />
sollen und so kommt es bei der Arbeit manchmal<br />
schüler der 10. Klasse lösen eine Konfliktsituation mit Worten. gewalt auf dem schulhof war ein wichtiges thema bei den Bildinszenierungen<br />
zu Konflikten und infolge dessen zu Problemen im Ausbildungsverlauf.<br />
Um dem vorzubeugen, setzt sich dieses<br />
Projekt das Ziel, die Jugendlichen zur Vorsicht und Aufmerksamkeit<br />
anzuhalten, Konfliktsituationen nicht nur<br />
zu erkennen, sondern auch zu erarbeiten, wie achtsames<br />
Verhalten aussehen kann.<br />
So absolvierten 14 Jugendliche aus der Beruflichen Eingliederung<br />
des <strong>Caritasverband</strong>es <strong>Hagen</strong> und 20 Schülerinnen<br />
und Schüler der Friedrich-von-Bodelschwingh-Schule,<br />
die gerade auf der Schwelle zum Berufsleben stehen, im<br />
Rahmen des Projektes ein Benimmtraining, bei dem Mustafa<br />
Azzouhri mit den Berufseinsteigern unachtsames<br />
Verhalten aufspürte, es analysierte und Lösungen entwickelte.<br />
Azzouhris eigener Migrationshintergrund war hier<br />
ideale Voraussetzung dafür, mit den Jugendlichen auch<br />
kulturelle Unterschiede bei der Definition von Respekt zu<br />
diskutieren. Was bedeutet Achtung? Wie zeige ich Respekt?<br />
Wann verhalte ich mich respektlos? Wie signalisiere<br />
ich Wertschätzung? Das waren nur einige Fragen, auf die<br />
in Diskussionsrunden und im Rahmen von Rollenspielen<br />
Antworten gefunden wurden, die den Jugendlichen den<br />
Einstieg in den Beruf erleichtern.<br />
Basierend auf der theoretischen Auseinandersetzung mit<br />
dem Thema Achtung, entstand dann gemeinsam mit dem<br />
Fotografen Christof Becker ein „Berufsknigge in Bildern“<br />
für die Praxis und für andere Jugendliche. Hier haben die<br />
jungen Berufseinsteiger viele Situationen inszeniert, in<br />
denen es offensichtlich an Achtung mangelt. Diese überzogen<br />
und provokant darzustellen, war den Jugendlichen<br />
wichtig, um ihr Anliegen zu verdeutlichen. Sie sammelten<br />
zahlreiche Situationen, kümmerten sich selbst um Requisiten<br />
und hatten viel Spaß bei der Umsetzung der Szenen.<br />
Aber die Jugendlichen zeigen auch, wie man es richtig<br />
macht. Sie geben mit ihren Bildern nicht nur Denkanstöße,<br />
sie geben auch Anleitungen zum achtsamen und<br />
korrekten Verhalten im Job: Denn sie wissen jetzt, wie es<br />
geht! Mit ihren Arbeiten rufen sie ihre Altersgenossen zur<br />
Vorsicht und Aufmerksamkeit auf: Achtung, so zeigt ihr<br />
Achtung!<br />
So nicht, Kollege!<br />
Die Reihe zeigt überzogen und provokant Situationen aus<br />
der Schule, dem Alltag und dem Berufsleben, in denen<br />
sich jemand so richtig daneben benimmt. So sieht respektloses<br />
Verhalten aus! Schon als Betrachter kann man<br />
eigentlich nur lachen und den Kopf schütteln über so ein<br />
Verhalten. Man fühlt sich aber dennoch provoziert und<br />
wird wütend. Wie fühlen sich dann erst die Beteiligten in<br />
der Situation? Die Jugendlichen haben hier bewusst extreme<br />
Szenen umgesetzt, die aber dennoch realistisch sind,<br />
um Aufmerksamkeit und Sensibilität für solche Momente<br />
zu entwickeln. Sie machen mit der eingesetzten Typografie<br />
klar: Ob im Alltag unter freundschaftlichen Kollegen<br />
oder unter Arbeitskollegen: So nicht, Kollege!<br />
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