Koffer - Caritasverband Hagen eV
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Jahresthema 2012: armut macht krank<br />
<strong>Hagen</strong>. „Armut macht krank“. So lautet die Kampagne<br />
2012 der Caritas.<br />
Wo es an Einkommen, Perspektiven und Bildung fehlt,<br />
ist Krankheit ein häufiger Begleiter. Arme Menschen sind<br />
verletzbarer. Sie werden häufiger und länger krank, arbeiten<br />
an Plätzen, die eine höhere Gesundheitsgefährdung<br />
beinhalten, haben mehr Stress durch Existenzsor-<br />
im positiven sinne professionell<br />
Pfarrer Ansgar Schocke als beratendes Mitglied im Caritasrat<br />
<strong>Hagen</strong>. (cl) Die neue Aufgabe sieht er als „beratend und<br />
begleitend“, die Caritas als Fürsprecherin „sozialer Gerechtigkeit“.<br />
Dann, so könnte man sagen, ist er ja genau<br />
richtig: Seit kurzem ist Pfarrer Ansgar Schocke als beratendes<br />
Mitglied im neu formierten Caritasrat. Er folgt Pfarrer<br />
Christoph Schneider, dessen Amt als Vorsitzender durch<br />
die neue Satzung weggefallen war. Er war es auch, der<br />
Schocke gefragt und vorgeschlagen hat. „Und dann kam<br />
eines Tages die Ernennungsurkunde vom Erzbischof“, erzählt<br />
der 48-Jährige.<br />
„Ich mache diese Aufgabe gern“, sagt er – obwohl er mit<br />
und in seinem Pfarrverbund von St. Michael, St. Bonifatius<br />
CaritaZ Heft 2.2011 CaritaZ Heft 2.2011<br />
gen, verfügen über weniger stabile soziale Netze, sterben<br />
früher. Die Caritas-Kampagne 2012 will Aufklären über<br />
den Zusammenhang zwischen Armut und Krankheit, Verständnis<br />
wecken für arme, kranke Menschen, Solidarität<br />
stärken zwischen den Menschen und politisch sein, damit<br />
die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland weiterhin<br />
gemeinsam getragen werde.<br />
und der Gemeinde in Westerbauer und mit 12.500 Katholiken<br />
eigentlich schon genug zu tun hätte. Und doch:<br />
Dieser Beauftragung möchte er sich nicht entziehen. Mit<br />
der Caritas hatte er schon zu tun, bevor er 2010 nach<br />
<strong>Hagen</strong> kam. Schocke, gebürtiger „Südniedersachse“ aus<br />
der Nähe von Osnabrück, arbeitete zuvor in Dortmund als<br />
Wohnungslosen-Seelsorger (2006 bis 2010), war Vikar in<br />
Paderborn (2004 bis 2006) – und in Boelerheide (2001<br />
bis 2004). Damals lernte er <strong>Hagen</strong> auch kennen und griff<br />
daher schnell zu, als die Stelle von Pastor König in <strong>Hagen</strong><br />
ausgeschrieben war. Vor seinem Dienst in Pfarrgemeinden<br />
war Schocke zehn Jahre im Deutschen Orden – nachdem<br />
er zunächst Krankenpfleger gelernt hat. „Ich bin schon<br />
ein Zigeuner Gottes“, meint er mit Blick auf die vielen<br />
Stationen seines beruflichen Lebens.<br />
Jetzt also eine neue Herausforderung, in die er, wie er<br />
selber sagt, erst noch „hineinwachsen“ müsse. In Don<br />
Bosco war er bereits, in den Werkstätten, St. Martin<br />
kennt er noch aus seiner Vikarzeit. Sein Herz schlägt für<br />
die Caritas: „Sie ist im positiven Sinne professionell. Ich<br />
verstehe meine Aufgabe so, dass ich darauf achte, dass<br />
das Evangelium in unserer Caritasarbeit nicht verloren<br />
geht.“ Individualität ist für Schocke dabei ganz wichtig.<br />
„Wir müssen uns hüten, nicht zu pauschalisieren. Was wir<br />
brauchen, ist Respekt vor dem Leben und Lebensweg der<br />
uns anvertrauten Menschen.“<br />
Hoffnung für die Kinder<br />
Bericht aus Südafrika: Gesundheitszentrum soll Anfang des Jahres fertig werden<br />
Dorothée und Michael Boecker mit fr. Cyril und Kindern vor dem Heim Das ehepaar Boecker vor dem alten Hospiz<br />
mit dem Vorstand des sinothando e. V. (träger des Hospizes).<br />
<strong>Hagen</strong>. Seit vielen Jahren begleiten und unterstützen Dorothée<br />
und Michael Boecker den Aufbau und die Entwicklung<br />
eines Kinderheims für Aidswaisen in Bamsheela in<br />
Südafrika. Michael Boecker, Sozialarbeiter im Liboriushaus,<br />
informiert regelmäßig Freunde und Förderer über den aktuellen<br />
Stand der Projekte. Nachfolgend Auszüge aus seinem<br />
Bericht:<br />
das Waisenheim:<br />
Alle Kinder sind soweit wohlauf und der Kontakt zum Sozialministerium<br />
läuft mittlerweile in einem kontinuierlichen<br />
Austausch. Für die Kinder im Waisenheim sowie die vielen<br />
Kinder die uns nach der Schule zum Mittagessen besuchen,<br />
haben wir noch keine kontinuierliche Finanzierung<br />
zugesichert bekommen, so dass wir auch weiterhin auf die<br />
intensiven Unterstützungsleistungen aus Deutschland angewiesen<br />
sind. Eine finanzielle Zusage für die individuelle<br />
Förderung der Kinder ist auch langfristig nicht absehbar.<br />
das Hospiz/gesundheitszentrum:<br />
Die Bauarbeiten gehen zügig voran. Die Zeit drängt, damit<br />
wir die Zustände in dem alten Pfarrgebäude so schnell wie<br />
möglich beenden können und die ersten Patienten in das<br />
neue Gebäude einziehen können. Uns fehlen noch 12.000<br />
Euro, dann haben wir unseren Anteil in Höhe von 50 Prozent<br />
der Gesamtkosten finanziert. Ab dann wird eine indi-<br />
sche Stiftung die restlichen 50 Prozent zur Fertigstellung<br />
des Gebäudes übernehmen. Wir hoffen inständig, dass wir<br />
spätestens zum Anfang nächsten Jahres die ersten Betten<br />
in dem neuen Gesundheitszentrum belegen können. Neben<br />
sterbenden Menschen werden wir uns auch um die<br />
Nachsorge von Menschen nach Operationen, um Pflegefälle<br />
und natürlich um unsere Kinder im Waisenheim kümmern.<br />
Eine integrierte Arztpraxis und die Zusage eines ortsansässigen<br />
Arztes seine Dienste kostenlos zur Verfügung<br />
zu stellen sind eine wichtige Voraussetzung dafür.<br />
das AidS-präventionscenter durban:<br />
Mit intensiver Unterstützung vieler Pfadfinderstämme<br />
konnten wir Anfang Juni 2011 die ersten 30.000 Euro an<br />
die Pfadfinder in Südafrika überweisen. Derzeit werden die<br />
Baupläne von der Verwaltung in Durban geprüft und wir<br />
werden auch hier in diesem Jahr den Rohbau für ein Schulungscenter<br />
errichten können. Es gibt noch viel zu tun, um<br />
die Pfadfinder mit ihrer engagierten Arbeit gegen AIDS unterstützen<br />
zu können.<br />
Für alle Aktionen, Ideen, Spenden und für den Glauben an<br />
den unermüdlichen Einsatz unserer Freunde und Bekannten<br />
vor Ort möchten wir uns herzlich bedanken.<br />
Gut Pfad!<br />
Dorothée und Michael Boecker<br />
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