Koffer - Caritasverband Hagen eV
Koffer - Caritasverband Hagen eV
Koffer - Caritasverband Hagen eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
angekommen in der behindertenhilfe<br />
Pflegefachkraft Asta Grohall berichtet von ihrem Alltag in Don Bosco<br />
in der Behindertenhilfe angekommen: asta grohall.<br />
Von Asta Grohall<br />
don Bosco. Mittlerweile arbeite ich seit zwei Jahren im<br />
Don Bosco-Haus, einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen.<br />
Dort leben 63 Bewohner, die auch teilweise<br />
der Pflege bedürfen.<br />
Angefangen habe ich 1990 beim <strong>Caritasverband</strong> <strong>Hagen</strong> in<br />
der Kurzzeitpflege, zunächst als Hilfskraft, dort habe ich<br />
Gefallen an dem Beruf mit den Menschen gefunden und<br />
die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin gemacht,<br />
Wenn alle neune fallen, ist der Jubel groß<br />
In Don Bosco rollt die Kugel<br />
Von Kerstin Rother und Jens Knaps<br />
don Bosco. Einmal im Monat treffen sich seit etwa zwei<br />
Jahren acht Frauen des Don Bosco Hauses, um gemeinsam<br />
Kegeln zu gehen. Sie kegeln mit Gefühl und ihrer eige-<br />
CaritaZ Heft 2.2011 CaritaZ Heft 2.2011<br />
bin dann bis 2006 im Kurzzeitpflegebereich geblieben<br />
und dann zur Sozialstation gewechselt. Jetzt arbeite ich<br />
als Altenpflegerin in der Behindertenhilfe. Das war schon<br />
eine Umstellung für mich: Hatte ich zuvor Patienten mit<br />
bestimmten Versorgungen im pflegerisch-medizinischen<br />
Bereich, sind hier jetzt Bewohner, die umfassend begleitet,<br />
betreut und auch gepflegt werden müssen – 24 Stunden<br />
am Tag und 365 Tage im Jahr – nicht nur von mir, sondern<br />
auch vom Team.<br />
Ich lernte die Bewohner umfassend und ganzheitlich kennen,<br />
auch im privaten Bereich, sei es im Heim, bei Veranstaltungen<br />
oder auf Freizeiten. Dadurch bekam ich einen<br />
Blickwinkel zu den Bewohnern auch außerhalb der Pflege.<br />
Wir haben gemeinsam gelacht, gelitten, gesungen, gespielt,<br />
ja gemeinsam gelebt.<br />
So waren wir mit sieben Bewohnern für eine Woche auf<br />
Schloss Dankern in einer Ferienfreizeit. Hier lernte ich einen<br />
sonst eher zurückhaltenden und bedächtigen Bewohner<br />
von einer Seite kennen, die ich mir vorher kaum vorstellen<br />
konnte. Dieser Bewohner war plötzlich aktiv, alberte mit<br />
uns, spielte sogar Fangen.<br />
Dies ist nur eines von vielen positiven Beispielen, welches<br />
mir besonders deutlich gezeigt hat, dass man im Wohnhaus<br />
der Behindertenhilfe die Möglichkeit hat, die Menschen<br />
von allen Seiten, in allen Lebenslagen kennenzulernen<br />
und sie ein Stück ihres Weges zu begleiten. Ich bin mir<br />
sicher, in der Behindertenhilfe angekommen zu sein.<br />
nen ausgefeilten Technik. Die Kegel fallen (langsam), die<br />
Kugeln bleiben zumeist auf der Bahn. Alle haben Spaß an<br />
der gemeinsamen Bewegung, sie lachen und feuern einander<br />
an.<br />
Auch acht Männer des Don Bosco Hauses treffen sich einmal<br />
im Monat, um gemeinsam die Kugel im Kegelzentrum<br />
zu schieben. Die Männer kegeln jedoch meist mit mehr<br />
Kraft und Risiko. Die Kegel schießen förmlich auseinander,<br />
wenn die Kugel mal auf der Bahn bleibt. Dann fallen schon<br />
mal alle Neune und der Jubel ist groß.<br />
Am Ende des Tages werden bei beiden Kegelgruppen die<br />
Tagessieger gekrönt und der Wanderpokal weitergereicht.<br />
Ein Höhepunkt sind die regelmäßigen gemeinsamen Wettkämpfe<br />
zwischen den Geschlechtern. Der Ausgang ist stets<br />
ungewiss, was das Kegeln besonders spannend, aber auch<br />
lustig macht. Am Ende des Jahres wird die Kegelkasse bei<br />
einem gemeinsamen Essen nach dem Spiel auf den Kopf<br />
gehauen. Darauf freuen sich alle Frauen und Männer jetzt<br />
schon. Für das nächste Jahr ist ein gemeinsames Kegelwochenende<br />
in der Planung.<br />
Von Larissa Goebels und Hanna Thiele<br />
(Heilerziehungspflegerin und Erzieherin)<br />
Kegeln fördert den gemeinschaftssinn.<br />
geballte Weiblichkeit – „Zickenfreizeit“ an<br />
der mosel mit bewohnerinnen aus don bosco<br />
don Bosco. Wieso „Zickenfreizeit“? Wie dieser Gedanke<br />
entstanden ist, können wir eigentlich gar nicht so genau<br />
sagen. Der Weg führte von spaßigen Wortspielen über<br />
Neckereien zu der Idee von einer gemeinsamen Frauentour.<br />
In unseren Vortreffen sammelten wir Ideen und planten<br />
die Reise. Dazu muss man allerdings sagen, dass wir<br />
als Begleiter kaum an der Planung aktiv mitwirken mussten.<br />
Wir sahen unsere Aufgabe eher darin, die Vielzahl<br />
von Ideen zu sammeln und festzuhalten. Verwirklichen<br />
konnten wir natürlich nicht alle Vorschläge, so dass wir<br />
eine Hitliste erstellten (Unsere Zeit war auf vier Tage begrenzt<br />
– Programm war jedoch für drei Wochen vorhanden).<br />
Wichtig dabei waren Unternehmungen wie Shoppen,<br />
Schlemmen, Entspannen, Schönheitspflege und an<br />
der Mosel natürlich auch die Weinprobe.<br />
Am Morgen des 15. Juli ging es dann endlich los und wir<br />
machten uns mit 14 Frauen auf in Richtung Mosel. Für<br />
die knapp dreistündige Fahrt nach Cochem war natürlich<br />
für jeden ein riesiges Lunchpaket erforderlich (selbstverständlich<br />
selbst organisiert). Die Stimmung war ausgezeichnet<br />
und reichte von ruhiger Entspannung über regen<br />
Austausch bis hin zu freudiger Abenteuerlust. Selbst<br />
der übliche Stau an Freitagen konnte dieser Atmosphäre<br />
nichts anhaben und so kamen wir gut gelaunt an unserem<br />
Zielort an.<br />
Die Landschaft wurde von uns allen als traumhaft empfunden.<br />
Von der Unterkunft hingegen waren wir alle<br />
enttäuscht. Der Zustand des Hauses und die (nicht) vorhandene<br />
Einrichtung machten unsere zuvor geplante<br />
Zimmeraufteilung unmöglich. Allerdings kamen wir recht<br />
zügig zu einer Lösung, mit der alle zufrieden waren. Auch<br />
das Wetter war sehr wechselhaft. Die Sonne ließ sich<br />
selten blicken, so dass eine geplante Schifffahrt ins Wasser<br />
fallen musste. Dies alles tat der allgemein positiven<br />
Grundstimmung allerdings keinen Abbruch.<br />
30 31