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Koffer - Caritasverband Hagen eV

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ealschüler erlaufen<br />

3000 euro für das Kinderhospiz<br />

CaritaZ Heft 2.2011 CaritaZ Heft 2.2011<br />

3000 euro für das ambulante Kinderhospiz des <strong>Caritasverband</strong>es: schülerinnen und schüler der realschule Halden übergeben<br />

gemeinsam mit ihren Lehrern nadja gudi (rechts) und Marius ebisch (fünfter von rechts) den scheck an antje sendzik (Vierte von links) vom <strong>Caritasverband</strong>.<br />

Sternentreppe. Sie liefen. Trotzten Wind und Wetter. Sie<br />

liefen einfach weiter. Im Dienste der guten Sache machten<br />

sich die Schülerinnen und Schüler der Realschule Halden auf<br />

den Weg rund um ihre Schule. Wieder und wieder kreisten<br />

die Jugendlichen an der Lützowstraße um das Gelände – im<br />

Blick die Hilfe für Kinder, denen es nicht gut geht. Das stolze<br />

Ergebnis ihres Sponsorenlaufes: 6000 Euro, von denen die<br />

Hälfte das Ambulante Kinderhospiz des <strong>Caritasverband</strong>es<br />

erhält. Der andere Teil geht an den Förderverein der Schule<br />

und kommt damit den Schülern selber zugute. Dass sich<br />

seine Schüler für Altersgenossen aus der Region, die durch<br />

Krankheits- oder Todesfälle in ihrem Familienumfeld betroffen<br />

sind, einsetzen, findet Rektor Jürgen Zahn gut: „Die Kinder<br />

haben eine Nähe dazu, weil die Einrichtung in <strong>Hagen</strong><br />

ist.“ Zum zweiten Mal war an der Schule ein Benefiz-Lauf<br />

organisiert worden. Mit tollem Erfolg, wie der Rektor findet.<br />

„Das war eine erfolgreiche Veranstaltung, trotz der widrigen<br />

Umstände.“ Es regnete, Wind peitschte, die jungen Läufer<br />

waren durchnässt bis auf die Haut – doch die gute Tat trieb<br />

sie voran.<br />

„das don bosco Haus<br />

ist mein neues Zuhause“<br />

Vom behutsamen Prozess der Eingewöhnung: Frank Zachari berichtet<br />

frank zachari hat es geschafft: er ist im Don Bosco-Haus angekommen.<br />

Von Frank Zachari<br />

don Bosco. Ich habe früher mit meinen sechs Geschwistern<br />

und meinen Eltern auf dem Berge am Kuhlerkamp gewohnt.<br />

Ich habe sechs Neffen. Meine Eltern hatten einen Stand auf<br />

dem Wochenmarkt in <strong>Hagen</strong>. Ich bin jeden Morgen um zwei<br />

Uhr nachts mit meinem Vater aufgestanden. Wir sind mit unserem<br />

Hänger auf den Wochenmarkt in <strong>Hagen</strong> gefahren und<br />

haben dort unseren Verkaufsstand aufgebaut. Als wir dort<br />

fertig waren, haben wir auf dem Großmarkt in Dortmund verschiedene<br />

Gemüsesorten eingekauft. Diese haben wir dann<br />

in <strong>Hagen</strong> ausgeladen und dort an unserem Stand verkauft.<br />

Ich habe insgesamt 16 Jahre lang mit meinem Vater auf dem<br />

Wochenmarkt gearbeitet. Im Jahr 2007 wurde meine Mutter<br />

krank und konnte nur noch zu Hause im Bett liegen. Ein Jahr<br />

später wurde mein Vater auch schwer krank. Da ich zu diesem<br />

Zeitpunkt alleine in unserem Haus im Kuhlerkamp gewesen<br />

wäre und dort nicht alleine zurechtgekommen wäre, suchten<br />

meine Geschwister und ich in der Nähe nach einem Wohnheim<br />

für Menschen mit Behinderungen.<br />

Am 29. April 2009 bin ich mit meinem Bruder Klaus zum ersten<br />

Mal im Don Bosco Haus gewesen. Einen Tag später bin ich<br />

schon eingezogen. Von da an änderte sich vieles für mich und<br />

ich lernte viele neue Dinge kennen. Für mich war alles schwer,<br />

es war alles neu und meine Eltern starben auch noch.<br />

Zuerst habe ich im Erdgeschoss geschlafen - im Notaufnahmezimmer.<br />

Von dort bin ich schon bald in meine neue Grup-<br />

pe gezogen, die Trainingswohngruppe. Dort waren Jens, Eva<br />

und David Betreuer. Dort musste ich viele Sachen lernen und<br />

Unterstützung akzeptieren. Für mich war es sehr schwer einzusehen,<br />

dass ich bei einigen Dingen auf die Hilfe der Betreuer<br />

angewiesen war. Aber nach einiger Zeit konnte ich die Hilfe,<br />

die mir angeboten wurde, zum Beispiel beim Duschen und<br />

meinen Fußbädern, von David und Jens gut annehmen. Nach<br />

einigen Wochen fasste ich auch Vertrauen zu anderen Betreuern.<br />

Jetzt war ich im Don Bosco Haus angekommen, was mir<br />

noch fehlte waren ein paar Freunde. Eines Tages kam David<br />

zu mir und stellte mich zwei jungen Männern vor, die ich zwar<br />

schon mal gesehen hatte, mich aber nicht getraut habe, sie<br />

anzusprechen. Sie waren beide sehr nett und sie haben mich<br />

gleich eingeladen, mit ihnen einen Film zu schauen. Stefan<br />

und Thomas sind mittlerweile zu meinen besten Freunden<br />

im Don Bosco Haus geworden. Die haben mich sehr gut aufgenommen.<br />

Im Jahr 2010 bin ich das erste Mal seit langem<br />

in den Urlaub mit meiner Gruppe gefahren. Wir sind nach<br />

Holland gefahren. 2011 war unser Ziel der Bauernhof der Familie<br />

Martin in Bayern. Dort war es sehr schön und ich habe<br />

mich in meiner Gruppe sehr wohl gefühlt und wir hatten viel<br />

Spaß miteinander. Im Jahre 2011 haben meine Geschwister<br />

mir mein Zimmer neu eingerichtet. Ich bekam ein großes Bett<br />

und neue Schränke und mein Zimmer wurde in meiner Lieblingsfarbe<br />

„blau“ gestrichen.<br />

Im August 2011 hatte ich eine Zahn-OP im St. Josef-Krankenhaus.<br />

Mit Hilfe meiner Betreuer habe ich meine Ängste<br />

überwunden und konnte meine Geschwister überraschen.<br />

Am 22.8.2011 wurde bei uns im Haus der Bewohnerbeirat<br />

gewählt und habe mich selbst auch zur Wahl gestellt. Ich hab<br />

mich sehr gefreut, als mein Freund Thomas zu mir kam und<br />

mir zur gewonnenen Wahl gratulierte. Ich freue mich schon<br />

auf die neuen Aufgaben, die als Bewohnerbeirat auf uns<br />

warten. Ich habe aber auch Angst. Mit meiner alten Heimat<br />

verbinden mich immer noch viele Erinnerungen. Deswegen<br />

fahren Jens, Eva und Alessandra so oft wie möglich mit mir<br />

dort hin. Das Don Bosco Haus ist jetzt mein Zuhause, wo ich<br />

nun nah bei meinen Freunden wohne.<br />

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