Björn Börgermann - an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät
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1 Einführung, Problemstellungen und Literaturrecherche 7<br />
zurück. Eine Ausnahme stellt <strong>der</strong> wie<strong>der</strong> wachsende Anteil <strong>der</strong> Sauenfreil<strong>an</strong>dhaltung<br />
dar.<br />
Tabelle 2: Vor- und Nachteile <strong>der</strong> Sauenfreil<strong>an</strong>dhaltung im Vergleich zur Stallhaltung<br />
Faktor/<br />
Merkmal<br />
Gesundheit<br />
Verhalten<br />
Kosten<br />
Arbeit<br />
Hygiene<br />
und<br />
Klima<br />
Sonstiges<br />
hohe biologische Leistungen<br />
Konstitutionspflege<br />
- Bewegung/ Atmung<br />
- Abwehrkraft<br />
Sinneswahrnehmung<br />
Individualität/ Platz<strong>an</strong>gebot<br />
Sozial-, Erkundungs-<br />
Vorteile Nachteile<br />
und Komfortverhalten<br />
niedrige Investitionen<br />
wenig Reparaturen<br />
Flexibilität (Baukastensystem)<br />
geringer Energieverbrauch<br />
niedrige Tierarztkosten<br />
geringer Futteraufw<strong>an</strong>d bei<br />
Aufwuchsnutzung<br />
Verletzungsgefahr<br />
- Fundament<br />
- Haut (Sonnenbr<strong>an</strong>d)<br />
Einzelbeh<strong>an</strong>dlung/ Kontrolle<br />
Sozialverhalten (Kämpfe),<br />
Ernährungsverhalten (Wühlen)<br />
Verschmutzung<br />
höherer Futteraufw<strong>an</strong>d<br />
Strohbedarf<br />
hoher Flächenbedarf/ Pachtkosten<br />
Flexiblere Arbeitszeit Arbeitsplatzqualität (Winter)<br />
höhere Arbeitszeiten<br />
Luftzusammensetzung (Keimdruck, Staub,<br />
Schadgase geringer durch Flächenwechsel,<br />
Frischluft und UV-Strahlung)<br />
Licht, Sonne (Vitamin D)<br />
endokrines System<br />
Training des Immunsystems<br />
Image: - naturnah<br />
- umweltfreundlich<br />
- verhaltensgerecht<br />
Marktpreise<br />
Düngung <strong>der</strong> Flächen<br />
Nutzung in Fruchtfolge<br />
schlechtere Übersicht<br />
Endo- und Ektoparasiten<br />
Seucheneinschleppung<br />
keine Desinfektionsmöglickeiten<br />
toxische Nahrungspfl<strong>an</strong>zen<br />
Jahreszeiteffekt<br />
- Sommereffekte<br />
- Wintereffekte<br />
� nur Überg<strong>an</strong>gszeiten optimal<br />
Nährstoffauswaschung<br />
wenig Erfahrungswerte<br />
st<strong>an</strong>dortgebunden<br />
Tiertr<strong>an</strong>sporte<br />
Fütterungstechnik<br />
Quelle:, BREMERMANN (2002), DURST und WILLEKE (1994), HÖRNING (1993), LEHMANN (1995),<br />
PEET (1992), PFEILER (1999)<br />
Das Ergebnis ist, dass Mastschweine überwiegend in geschlossenen Ställen o<strong>der</strong><br />
zumindest in Ställen mit fester Bauhülle gehalten werden. Diese Haltungsformen<br />
weisen allerdings häufig die bek<strong>an</strong>nten Schwierigkeiten auf, was Gesundheit,<br />
Tiergerechtheit, Klima, und Verbraucherakzept<strong>an</strong>z betrifft. Durch die eintönige<br />
Haltungsumwelt sind Verhaltensstörungen zu verzeichnen.<br />
Heutige Mastställe sind überwiegend hoch technisierte und automatisierte<br />
Verfahrenseinheiten. Sie sind zudem auf eine gute Infrastruktur <strong>an</strong>gewiesen. Bei<br />
Bauvorhaben im Außenbereich, wie sie in <strong>der</strong> Schweinehaltung heute üblich sind, muss<br />
diese Infrastruktur d<strong>an</strong>n zudem unter erheblichen Kosten erst erstellt werden. Die Ställe<br />
Institut für Nutztierwissenschaften<br />
Fachgebiet Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik in <strong>der</strong> Tierhaltung