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Björn Börgermann - an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät

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4.1 Beobachtungen zum Tierverhalten in <strong>der</strong> Hüttenhaltung 41<br />

In den niedrigeren Gewichtsabschnitten nutzen die Tiere den Auslauf und beson<strong>der</strong>s die<br />

Hütte zur ausgiebigen Befriedigung ihres Bewegungsdr<strong>an</strong>ges. Der Zeitpunkt dafür<br />

variiert außerhalb <strong>der</strong> Ruhephasen. Für gewöhnlich wird das Einstreuen als ein Anlass<br />

dafür genommen. Die durch die Einstreu implizierte geringere Rutschgefahr verlagert<br />

die Spielereien meist in den Hütteninnenraum. Mit zunehmendem Lebendgewicht<br />

nimmt die Fortbewegung als Aktivität ab. Im Auslauf k<strong>an</strong>n vereinzelt bei schweren<br />

Tieren auch die Position eines sitzenden Hundes festgestellt werden, obwohl keine<br />

Verletzung am Bewegungsapparat vorliegt. Zurückzuführen ist das Sitzen auf eine für<br />

die Tiere nicht ausreichend rutschfest erscheinende Auslauffläche.<br />

In Gruppe 2 sind meist ein bis zwei Tiere mehr im Außenbereich bei verschiedenen<br />

Aktivitäten zu beobachten. Deutlich zeigt sich dieser Sachverhalt bei kühler und<br />

feuchter Außenwitterung, wenn sich von Gruppe 1 kein Tier länger als zum Koten o<strong>der</strong><br />

Saufen notwendig im Auslauf aufhält. Bei warmen Wetterbedingungen sind die Tiere<br />

dagegen erstrebt, möglichst alle im Auslauf einen Liegeplatz zu bekommen.<br />

Im Zusammenh<strong>an</strong>g mit <strong>der</strong> Fortbewegung steht das Erkunden <strong>der</strong> Umgebung durch die<br />

Schweine. In Beziehung dazu steht eine intensive Suche in <strong>der</strong> Einstreu. Im Stroh<br />

eingepresste kleine Äste werden ausgiebig bekaut und zerbissen. Außerdem beobachten<br />

die Schweine interessiert ihre vom Auslauf einzusehende Umgebung mit den dort<br />

stattfindenden Aktionen wie Personen– und Tierverkehr o<strong>der</strong> die Bewegungen von<br />

freilebenden Vögeln. Ein zusätzlicher Reiz für die Tiere stellt die Einordnung des<br />

Außenklimas in die Kategorie <strong>an</strong>genehm o<strong>der</strong> un<strong>an</strong>genehm dar. Beson<strong>der</strong>s bei widrigen<br />

Witterungsverhältnissen neigen die Schweine dazu, ihren Kopf zwischen den<br />

Türvorhängen hervorzustrecken o<strong>der</strong> halb heraus zu kommen, um d<strong>an</strong>n zügig wie<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Hütte zu verschwinden. Solch ein Verhalten ist umso deutlicher, je kleiner die Tiere<br />

sind und desto mehr sie <strong>der</strong> Gefahr des Auskühlens unterliegen.<br />

Nahrungsaufnahme:<br />

Die Nahrungsaufnahme ist bevorzugt in zwei Hauptfresszeiten am Vormittag und am<br />

frühen Nachmittag festzustellen. Zu diesen Zeiten kommt es auch zu kleineren<br />

R<strong>an</strong>geleien am Futterautomaten und Wartezeiten bis zur Futteraufnahme. Kleine<br />

Gruppen von zwei o<strong>der</strong> drei Tieren kommen auch in den Zwischenzeiten immer wie<strong>der</strong><br />

für kleinere Portionen, wobei das Fressen von einzelnen Tieren nur selten beobachtet<br />

wird. Bei den Tieren <strong>der</strong> Gruppe 2 ist beson<strong>der</strong>s bei niedrigen Außentemperaturen ein<br />

sehr zielgerichtetes Aufsuchen des Futterautomaten zu beobachten. In Gruppe 1 mit <strong>der</strong><br />

Institut für Nutztierwissenschaften<br />

Fachgebiet Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik in <strong>der</strong> Tierhaltung

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