Björn Börgermann - an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät
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1 Einführung, Problemstellungen und Literaturrecherche 3<br />
1 Einführung, Problemstellungen und Literaturrecherche<br />
Mit Beginn des neuen Jahrtausends wurde die L<strong>an</strong>dwirtschaft im G<strong>an</strong>zen und<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Tierhaltung vor die Frage einer neuen Ausrichtung bzw. Än<strong>der</strong>ung<br />
ihrer bisherigen Struktur und Zielsetzung gestellt. Anlass für die Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />
gab eine durch die Rin<strong>der</strong>kr<strong>an</strong>kheit BSE implizierte politische und soziale Irritation, die<br />
L<strong>an</strong>dwirtschaft und ihre Vertrauenswürdigkeit betreffend. Geför<strong>der</strong>t wurde die<br />
Verunsicherung durch verschiedene Verschleierungstaktiken zahlreicher Vertreter <strong>der</strong><br />
L<strong>an</strong>dwirtschaft in Politik und Forschung bezüglich <strong>der</strong> Übertragbarkeit <strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kheit<br />
auf den Menschen und die H<strong>an</strong>dhabung mit möglichen Infektionsquellen. Hinzu kamen<br />
aufsehenerregende kriminelle H<strong>an</strong>dlungen im dem <strong>der</strong> L<strong>an</strong>dwirtschaft vor- und<br />
nachgelagerten Bereichen (z.B. Futtermittelindustrie) (DER SPIEGEL 3/2001, 8/2001).<br />
Neben personellen und strukturellen Än<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> Ministerien wurde<br />
Anf<strong>an</strong>g 2001, auch zur Beruhigung des Verbrauchers, <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> „Agrarwende“<br />
herausgebildet. M<strong>an</strong> stellt sich darunter thematisch eine Reduzierung <strong>der</strong> so gen<strong>an</strong>nten<br />
Agrarfabriken und eine Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätssicherung und Tiergesundheit vor.<br />
Solche Schlagwörter <strong>der</strong> Politik und die wie<strong>der</strong>holten Lebensmittelsk<strong>an</strong>dale,<br />
hervorgerufen durch Nitrofen und Hormone in Futtermitteln im Jahr 2002 und Dioxin<br />
im Jahr 2003, lassen gerade auch zur Schweinehaltung gesetzliche Än<strong>der</strong>ungen<br />
erwarten. Zudem wurde die Schweinehaltungsverordnung vor über zwei Jahren zur<br />
Überarbeitung und Angleichung <strong>an</strong> die EU-Maßstäbe ausgesetzt. Bis zum jetzigen<br />
Zeitpunkt sind jedoch keine neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen m<strong>an</strong>ifestiert. Aus<br />
den veröffentlichten Verh<strong>an</strong>dlungspunkten sind für die Mastschweinehaltung folgende<br />
Tendenzen zu erkennen: eine Erhöhung des Platz<strong>an</strong>gebotes, <strong>der</strong> Verzicht auf<br />
Vollspaltenböden bzw. eine Bodenfläche mit maximalem Perforations<strong>an</strong>teil und <strong>der</strong><br />
Zug<strong>an</strong>g zu Beschäftigungsmaterial.<br />
Schließlich wird durch ein Fütterungsverbot für Tiermehl die Abkehr von<br />
preisgünstigen Futtermitteln zugunsten von <strong>an</strong><strong>der</strong>en Eiweißfuttermitteln und<br />
Leguminosen <strong>an</strong>gestrebt. Viele <strong>der</strong> erwogenen Maßnahmen bedeuten für die<br />
Produzenten von Schweinefleisch eine Verschärfung <strong>der</strong> Wettbewerbssituation inner-<br />
und außerhalb Deutschl<strong>an</strong>ds.<br />
Der Verbraucher wird seinen Fleischkonsum nicht beschränken. Daher gilt es für<br />
Schweineproduzenten, durch Qualität und günstige Preise auch in Zukunft eine gute<br />
Institut für Nutztierwissenschaften<br />
Fachgebiet Tierhaltungssysteme und Verfahrenstechnik in <strong>der</strong> Tierhaltung