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Lenkzeitvorteile im Verteilerverkehr

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Seite 1A<br />

VIA DONAU<br />

Der Gründungsgedanke lautete:<br />

Integration. via donau – die<br />

Österreichische Wasserstraßen-<br />

Gesellschaft mbH – entstand<br />

2005 auf der Basis von Vorgänger-Institutionen,<br />

die die unterschiedlichen<br />

Aspekte der Wasserstraße<br />

Donau aus unterschiedlichen<br />

Blickwinkeln behandelten.<br />

„Ursprünglich war es eine reine<br />

Entwicklungsgesellschaft für die<br />

Donauschifffahrt“, erzählt Thomas<br />

Hartl, bei via donau als Projektmanager<br />

für die Infrastruktur-Entwicklung<br />

verantwortlich.<br />

„Doch die Donau ist viel mehr<br />

als nur eine Wasserstraße. Sie ist<br />

ein komplexes ökologisches System<br />

mit Implikationen auf Wirtschaft,<br />

Umwelt, Kultur, Freizeit<br />

und vieles mehr.“ Verglichen mit<br />

anderen Verkehrsträgern, sagt<br />

Thomas Hartl, sei das System<br />

Wasserstraße relativ komplex.<br />

„Es muss integrativ betrachtet<br />

werden, um für alle Beteiligten<br />

möglichst gute Lösungen zu finden.“<br />

In diesem Sinne entspricht<br />

die Philosophie hinter via donau<br />

jener der EU-Strategie für den<br />

Donauraum (siehe Seite 2A).<br />

Kundenorientiert<br />

Waterways<br />

EIN SPECIAL DER INTERNATIONALEN WOCHENZEITUNG VERKEHR<br />

Zu den vielfältigen Aufgaben<br />

von via donau gehört vor allem<br />

die Instandhaltung. Gemäß der<br />

Belgrader Konvention muss die<br />

Wasserstraße Donau für die internationale<br />

Güter- und Personenschifffahrt<br />

ja ungehindert befahrbar<br />

sein.<br />

Die Technik-Teams an den ver-<br />

Das Mega-Projekt<br />

Startschuss für die EU-Strategie<br />

für den Donauraum.<br />

SEITE 2A<br />

schiedenen Standorten führen<br />

monatliche Vermessungen der<br />

Stromsohle durch, <strong>im</strong> Niederwasserfall<br />

sogar wöchentlich. via<br />

donau plant, organisiert und<br />

überwacht die notwendigen Baggerungen.<br />

Besonders erfolgreich in diesem<br />

Zusammenhang ist das Projekt<br />

„Kundenorientiertes Wasserstraßenmanagement“<br />

(KWSM): Die<br />

Operativen Einheiten messen periodisch<br />

die Seichtstellen der Donau,<br />

um etwaige Verlandungen<br />

rechtzeitig zu erkennen. Die Daten<br />

werden auf der DoRIS-Website<br />

zur Verfügung gestellt, die<br />

seichtesten Stellen zusätzlich<br />

farblich hervorgehoben.<br />

Zusätzlich hat via donau beschlossen,<br />

in jedem Jahr <strong>im</strong> September<br />

– also vor Beginn der<br />

Niederwasserperiode – proaktiv<br />

Baggerungen durchzuführen.<br />

Um eine grafische Darstellung<br />

der Seichtstellen sollen auch die<br />

elektronischen Navigationskarten<br />

IENCs erweitert werden.<br />

Diese Zusatzinformation soll<br />

den Schiffsführer zukünftig bei<br />

der Navigation seines Schiffes<br />

über nautisch schwierige Seichtstellen<br />

der Donau unterstützen.<br />

Schleusen-Tagebuch<br />

Zentrale Aufgabe von via donau<br />

ist weiters der Betrieb der neun<br />

Donau-Schleusen. „In die Abwicklung<br />

des Schleusen-Managements“,<br />

sagt Thomas Hartl,<br />

„stecken wir sehr viel Innovation,<br />

wie etwa <strong>im</strong> Falle der Ent-<br />

www.verkehr.co.at<br />

Integration als Philosophie<br />

Die Drehscheiben<br />

Österreichs Donauhäfen haben die<br />

Wirtschaftskrise gut überstanden.<br />

Seit sechs Jahren kümmert sich via donau um die Entwicklung der Wasserstraße.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei von Beginn an eine ganzheitliche Sicht auf die Donau.<br />

wicklung des elektronischen<br />

Schleusentagebuchs.“<br />

via donau kümmert sich ebenso<br />

um das Pegelwesen entlang der<br />

Donau, oder auch um die Erhebung<br />

der Wassergüte (die Donau<br />

ist nicht zuletzt Trinkwasserreservoir<br />

für Städte wie Budapest<br />

oder Belgrad). Selbst für die Instandhaltung<br />

der Treppelwege ist<br />

via donau verantwortlich.<br />

Neutrale Information<br />

Bei zahlreichen Projekten kooperiert<br />

via donau mit Partnern. So<br />

etwa be<strong>im</strong> Projekt „High &<br />

Heavy Transporte am Binnenschiff“<br />

mit Kollegen von ASFI-<br />

NAG und ÖBB, mit Schifffahrtsunternehmen<br />

und der verladenden<br />

Wirtschaft.<br />

Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft<br />

öffentlicher Donauhäfen<br />

in Österreich (IGÖD) sowie<br />

den Häfen von Linz, Enns,<br />

Krems und Wien erarbeitet via<br />

donau Strategien zur Entwicklung<br />

von Betriebs- und Logistikstandorten.<br />

Darüber hinaus bietet via donau<br />

Verladern, die ihre Güter mit<br />

dem Binnenschiff transportieren<br />

wollen, umfassende Informationen<br />

zum Thema Transport auf<br />

SEITE 3A<br />

der Donau. Dazu zählen etwa<br />

Informationsveranstaltungen,<br />

Publikationen wie das „Handbuch<br />

der Donauschifffahrt“ oder<br />

auch interaktive Online-Services.<br />

Die Leistungen sind kostenfrei<br />

und vor allem eines – strikt neutral.<br />

Fokus Ökologie<br />

Wie sehr die Aufgaben von via<br />

donau Ökonomie und Ökologie<br />

gleichermaßen umfassen, zeigt<br />

sich exemplarisch am „Flussbaulichen<br />

Gesamtprojekt“ (FGP) <strong>im</strong><br />

Osten von Wien. Die frei fließende<br />

Donaustrecke zwischen dem<br />

Kraftwerk Freudenau und der<br />

Grenze zur Slowakei ist von anhaltender<br />

Sohlerosion betroffen,<br />

die das ökologische Gleichgewicht<br />

des Nationalparks Donau-<br />

Auen beeinträchtigt.<br />

Das von via donau gemeinsam<br />

mit dem bmvit 2002 gestartete<br />

» Die Donau ist viel mehr als nur<br />

eine Wasserstraße «<br />

Projekt ist ein interdisziplinäres:<br />

Wirtschaft, Umwelt, Schifffahrt,<br />

Hochwasserschutz und Wasserbau<br />

kooperieren miteinander.<br />

Die flussbaulichen Maßnahmen<br />

der via donau gelten international<br />

als Vorzeigeprojekte <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit der Einbindung<br />

verschiedenster Interessen<br />

in die Projektplanung. Bereits<br />

vor der Erstellung der generellen<br />

Planung fanden Moderationsworkshops<br />

mit wichtigen Stakeholdern<br />

und NGOs statt. Darüber<br />

hinaus wurden bei zahlreichen<br />

Informations- und Diskus-<br />

Gut geschützt<br />

1. Juli 2011 | Nr. 26<br />

Die Förderprogramme des bmvit<br />

für den Hochwasserschutz.<br />

sionsveranstaltungen an Universitäten<br />

und in den Anrainergemeinden<br />

die Projektziele und<br />

-maßnahmen diskutiert. „Wir<br />

haben in intensiven Gesprächen<br />

versucht, die Interessen der Ökologie<br />

sowie der Wirtschaft unter<br />

einen Hut zu bringen“, so Hans-<br />

Peter Hasenbichler, Geschäftsführer<br />

von via donau.<br />

Gemeinsames Ziel von via donau,<br />

Nationalpark Donau-Auen<br />

und zahlreichen Projektbefürwortern<br />

von NGOs und Wissenschaft<br />

ist eine möglichst zeitnahe<br />

Ergreifung von effizienten Maßnahmen<br />

zur Verhinderung der<br />

Sohleintiefung.<br />

Die Donau östlich von Wien<br />

gräbt sich <strong>im</strong> Mittel etwas mehr<br />

als zwei Zent<strong>im</strong>eter pro Jahr tiefer<br />

in ihr Bett ein – mit gefährlichen<br />

Folgen für die Umwelt, den<br />

Hochwasserschutz und die<br />

Schifffahrt. Flussbauliche Maßnahmen<br />

der via donau sollen<br />

nun die Eintiefung der Donau<br />

zwischen Wien und Bratislava<br />

nachhaltig und umweltverträglich<br />

stoppen.<br />

Großes Potenzial<br />

SEITE 4A<br />

„Wir haben <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />

mit einem Plus von 19 Prozent bei<br />

der Tonnage wieder das Vorkrisenniveau<br />

erreicht“, sagt Thomas<br />

Hartl. „Aber natürlich ist mehr<br />

möglich. Die theoretische Kapazität<br />

der Donau ist bekanntlich erst<br />

zu 10 bis 15 Prozent ausgelastet.“<br />

Der Verkehrsträger Wasserstraße,<br />

sagt Hartl, sei erwiesenermaßen<br />

der umweltfreundlichste und – bei<br />

Just-in-t<strong>im</strong>e-Transporten – auch einer<br />

der ökonomischsten. Ein enormes<br />

Potenzial, das via donau hier<br />

noch zu heben antritt.<br />

www.via-donau.org<br />

350 Kilometer Wasserstraße liegen <strong>im</strong> Fokus von via donau. Mit rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmert sich die Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH um die Agenden der<br />

Binnenschifffahrt ebenso wie um technische Entwicklung, Services für die Wirtschaft und – nicht zuletzt – um Fragen des Natur- und Umweltschutzes.<br />

VIA DONAU

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