Gyps fulvus - Nationalpark Berchtesgaden
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Dichte und Verteilung des<br />
Habichts (Accipiter gentilis)<br />
in der Schweiz:<br />
Vorläufige Ergebnisse*<br />
Pierre-Alain Oggier<br />
I. Vorwort<br />
Mehrere Greifvogelarten sind während der zweiten<br />
Hälfte dieses Jahrhunderts in Europa immer seltener<br />
geworden. In der Schweiz drohten drei Arten<br />
aus dem Mittelland zu verschwinden. Im Hinblick<br />
auf diese alarmierende Tatsache plante der<br />
Schweizer WWF zwei Studien zur Feststellung des<br />
Einflusses der organochlorierten Pestizide, der<br />
pylochlorierten Biphenyle und des Quecksilbers auf<br />
den Sperber- und Habichtsbestand.<br />
In diesem Rahmen hatte ich Gelegenheit, die Situation<br />
des Habichts in der Westschweiz und das Problem<br />
der Verteilung der Nistplätze in einem Netz<br />
von Alpentälern zu untersuchen.<br />
11. Grundlagen<br />
11.1 Untersuchte Gebiete<br />
Für die Studie der Dichte und der Fortpflanzung<br />
sind drei Mustergebiete mit unterschiedlichen topographischen<br />
Verhältnissen festgehalten worden.<br />
Die beiden ersten, nebeneinander liegenden Gebiete<br />
liegen im Herzen der Alpen, das dritte befindet<br />
sich abgelegen im Mittelland, zwischen Jura und Alpen<br />
(Fig. 1).<br />
Wallis, Gebirge (WG)<br />
Dieses Gebiet umfaßt die Seitentäler des Rhönetals<br />
zwischen Loeche/Leuk und Martigny. Der Höhenunterschied<br />
erstreckt sich von 600 bis 4300 m.<br />
*) Diese Veröffentlichung umfaßt die Ergebnisse von dreijährigen<br />
Beobachtungen, die an 3 Tagen in der Woche vorgenommen<br />
wurden. Die Studie muß noch ein Jahr weiter geführt<br />
werden, infolgedessen bleibt diese Veröffentlichung<br />
provisorisch und unvollständig.<br />
Fig. 1 Lokalisierung der untersuchten Gebiete<br />
WG = Wallis. Gebirge D<br />
WT = Wallis, Tal [3J<br />
WM = Waadter Mittelland ITIIllJ<br />
Das über 2600 m liegende Gelände weist keine Vegetation<br />
auf, so daß von der Gesamtfläche von<br />
1580 km 2 **) lediglich 980 km 2 vom Habicht genutzt<br />
werden können.<br />
Die Landwirtschaft besteht im wesentlichen aus<br />
Viehzucht, Heuwiesen bis 1500 - 2000 m und darüber<br />
Weiden. Demzufolge kann man behaupten,<br />
daß praktisch keine synthetischen Pestizide verwendet<br />
werden. Ein Großteil des Bodens liegt<br />
brach. Die Tannen- (Picea abies), Lärchen- (Larix<br />
decidua) und Zirbelkiefernwälder (Pinus cembra)<br />
bedecken 26 % der unter 2600 m liegenden Fläche<br />
und breiten sich bis 2200 maus.<br />
Wallis, Tal (WT)<br />
Dieses Gebiet umfaßt das eigentliche Rhönetal<br />
zwischen Loeche/Leuk und Martigny. Der Höhenunterschied<br />
erstreckt sich von 470 - 3500 m.<br />
Die Gesamtfläche beträgt 560 km 2 . Davon sind<br />
30 km 2 vegetationslos.<br />
Die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind folgendermaßen<br />
aufgeteilt:<br />
-Intensiver Obstanbau, Gemüseanbau unter<br />
500 m,<br />
- Weinberge von 500 bis 900 m,<br />
- Viehzucht und Brachland von 900 bis 2600 m,<br />
ähnlich wie im WG.<br />
Es werden weitgehend synthetische Pestizide für<br />
den Anbau unter 900 m, das sind 25 % des Jagdreviers<br />
des Habichts, eingesetzt.<br />
Wälder bedecken 31 % dieser Fläche und gehen im<br />
Durchschnitt bis in 2000 m Höhe. In niedriger Höhe<br />
findet man Kiefernwälder (Pinus silvestris) und Eichenwälder<br />
(Quercus pubescens) und darüber die<br />
") Alle Flächen sind mittels eines gepunkteten Rasters mit 16<br />
Punkten pro km2 auf der Gundlage von nationalen Karten,<br />
im Maßstab 1 : 50 000 berechnet worden. Die Ergebnisse<br />
sind auf eine Stelle nach dem Komma auf - bzw. abgerundet.<br />
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