JAHRESBERICHT 2001 - Jugend- und Drogenberatungsstelle
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Klienten umfassender begleiten zu können. Auch hätten wir gern in der gezielten<br />
therapeutischen Arbeit das Projekt noch mehr vertieft.<br />
Dies könnte Ansätze für nachfolgende Projekte bieten. Das Projekt lief auch in der Planung<br />
prozessorientiert <strong>und</strong> nicht ergebnisorientiert. Zu einem späteren Zeitpunkt trafen sich alle<br />
Beteiligten, um gegenseitig ihre Ideen vorzustellen. Dieser Gruppenaspekt war uns wichtig<br />
<strong>und</strong> der Treff wurde bewusst erst zu einem späteren Zeitpunkt im Projekt festgesetzt, damit<br />
jeder erst einmal eigene Ideen entwickeln konnte. Zu einem späteren Zeitpunkt traf sich die<br />
Gruppe, um die Fotoarbeiten gegenseitig vorzustellen <strong>und</strong> sich gegenseitig bei der Auswahl<br />
der Fotos zu beraten. Wir ließen auch die Möglichkeit offen, Text einzubringen <strong>und</strong> die Fotos<br />
zu betiteln. Die Fotos selbst konnten von den Klienten mit entwickelt werden. An dieser<br />
Stelle sei besonders der fototechnischen Begleiterin des Projekts, Frau Anke Junghans, Dank<br />
gesagt. Sie machte dies nicht nur mit guter fachk<strong>und</strong>iger Beratung <strong>und</strong> Unterstützung sondern<br />
begleitete aus sozialpädagogischer Sicht gerade in diesem Teil des Projekts unsere Klienten<br />
sehr gut. Auch dies würden wir bei Nachfolgeprojekten gern mehr vertiefen.<br />
Erst nachdem die Fotos fertig gestellt waren <strong>und</strong> nachdem sich die Beteiligten über ihre<br />
Arbeit ausgetauscht hatten <strong>und</strong> eine endgültige Auswahl getroffen war, wurde der genaue<br />
Rahmen der Mappe <strong>und</strong> das Layout durch uns festgelegt. Hier drängte die Zeit, denn auch in<br />
dieser Phase hätten wir mit der Gruppe weiterarbeiten können. Die klientenbezogene Arbeit<br />
hätte natürlich vertieft werden können, sowohl einzeltherapeutisch als auch in der Gruppe.<br />
Dies geschah aufgr<strong>und</strong> des Zeitdrucks nicht, was selbstverständlich auch einen positiven<br />
Effekt hatte. Zum einen ist ein festgelegter Rahmen für unsere Klienten auch hilfreich, zum<br />
anderen besteht bei einer zu langen Projektdauer die Gefahr, dass das Projekt selbst nicht zum<br />
Ziel führt. Zwar arbeiteten wir projektorientiert, doch war auch das fertige Produkt gerade für<br />
die Beteiligten sehr wichtig. Alle Beteiligten waren zu Recht sehr stolz darüber.<br />
Wichtig war uns beim Projekt auch die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, d. h.<br />
Sozialarbeitern <strong>und</strong> -pädagogen, die mit Klienten arbeiten, zu denen wir selbst keinen<br />
intensiven Kontakt haben, zum einen um das Spektrum zu erweiteren, zum anderen um<br />
natürlich derartige Projekte gemeinsam zu bearbeiten.<br />
Mit dem Projekt wird selbstverständlich weiter gearbeitet. Es erfolgt projektbezogene<br />
Weiterarbeit, z. B. bei Seminaren. Die Mappe selbst ist natürlich vor allem Medium <strong>und</strong> ein<br />
geeigneter Diskussionseinstieg in der Arbeit mit <strong>Jugend</strong>lichen, mit Konsumenten, mit<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> Politik. Es war auch daran gedacht, die Arbeiten für eine weitere<br />
Ausstellung zu nutzen. Dieses Mal gab es Gründe, die dagegen sprachen. Bei einem weiteren<br />
Projekt würden wir dies gern mit einbeziehen.<br />
Der Zeitdruck wirkte sich leider auch auf die Qualität aus. Technische Aspekte hätten besser<br />
durchdacht werden können. Auch die Kreativität hätte gern mehr Raum gehabt.<br />
Der enge Zeitraum <strong>und</strong> die erreichte Qualität hatten auch finanzielle Hintergründe: Insgesamt<br />
versuchten wir die Finanzen gering zu halten. So konnte kein Druck, nur eine Kopie erfolgen<br />
<strong>und</strong> es wurden 20.000 Seiten durch Klienten, durch uns selbst <strong>und</strong> mit helfenden Kollegen<br />
verlesen.<br />
Insgesamt lässt sich resümieren, dass nicht nur die Beteiligten am Projekt stolz auf ihr<br />
Produkt waren, sondern dass auch sehr gute Rückmeldungen kamen von Konsumenten selbst,<br />
von Angehörigen, von Kooperationspartnern <strong>und</strong> von gesellschaftlichen Trägern. Dieses<br />
kunsttherapeutische Projekt bietet aus unserer Sicht auch einen guten Ausgangspunkt für<br />
gesellschaftliche Diskussionen.<br />
Auch Stiftungen hätten wir gern angesprochen, um Gr<strong>und</strong>lagen für weitere <strong>und</strong> andere<br />
Projekte mit Konsumenten <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>gruppen zu haben.<br />
Ein neues Projekt mit überarbeitetem Konzept wäre für alle sehr erstrebenswert <strong>und</strong> vielseitig<br />
nutzbar.<br />
Marita Kawelke<br />
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