undsonst?! - Alsdorfer Stadtmagazin
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SOZIALES<br />
ALSDORFER STADTMAGAZIN 2/09 16 April/Mai/Juni<br />
HILFE FÜR DEMENZKRANKE<br />
»Ich bin noch da!«<br />
Roland Dammers im Gespräch mit der Gründerin<br />
des Helferkreises »Lebensstufen«<br />
Ihr Name ist Anita Otten.<br />
Von Beruf ist sie staatlich geprüfte<br />
Altenpflegerin und Pflegesachverständige,<br />
was aber an sich<br />
nichts Besonderes ist. Etwas wirklich<br />
Besonderes ist dagegen der<br />
von ihr gegründete Helferkreis<br />
»Lebensstufen«, der seinen Sitz in<br />
der Broicherstraße 199 hier in Alsdorf<br />
hat.<br />
In genau diesem Büro sitze ich<br />
nun und frage sie, was dieser<br />
Helferkreis eigentlich macht, und<br />
wie er entstanden ist.<br />
Sie beantwortet mir zuerst die zweite<br />
Frage: „Die Idee stammt nicht von<br />
mir. Nach einer Erkrankung meinerseits<br />
suchte ich nach neuen Aufgaben.<br />
Dabei nahm ich unter anderem Kontakt<br />
zur Landesregierung auf. Dort bekam<br />
ich die Anregung, einen »Helferkreis<br />
zur Betreuung Demenz-Erkrankter«<br />
zu gründen. Für diese niederschwellige<br />
Betreuung standen schon seit längerem<br />
400,- Euro pro Jahr und Erkranktem<br />
zur Verfügung, seit dem 01.07.08<br />
wurde der Betrag auf 1200,- bis<br />
1400,- Euro erhöht. Dieses Geld soll<br />
aber nicht der weiteren Pflege<br />
Demenz-Erkrankter dienen, sondern<br />
der weiteren Betreuung.« »Das ist<br />
wichtig«, bekräftigt sie. »Im Helferkreis<br />
wird nicht gepflegt. Wir kümmern<br />
uns um andere Probleme. Die<br />
Betreuung Demenz-Erkrankter überfordert<br />
oftmals die betroffene Familie.<br />
Das Verhalten der Erkrankten ist für<br />
sie oft unverständlich und daher sehr<br />
belastend. Hier setzen wir an! Für uns<br />
ist dieses Verhalten ein Hilferuf: Ich<br />
bin noch da!«<br />
Nun möchte ich wissen, wie die<br />
Betreuung denn konkret aussieht.<br />
»Bei vielen Erkrankten ist z. B. der<br />
Tag-Nacht-Rhythmus vertauscht. Der<br />
Mitarbeiter des Helferkreises animiert<br />
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die Betroffenen dann, tagsüber wach<br />
zu bleiben, um so langfristig wieder<br />
in den normalen Rhythmus zurück zu<br />
finden. Es wird aber auch oft »Erinnerungsarbeit«<br />
geleistet. Da die Erinnerungen<br />
von Demenz-Erkrankten oft<br />
nur noch um einen bestimmten Lebensabschnitt<br />
kreisen, wird versucht,<br />
andere Erinnerungen mit viel Geduld<br />
unter Verwendung von Photos wieder<br />
wach zu rufen.« Geleistet wird diese<br />
sicherlich nicht leichte Aufgabe von<br />
einem rein ehrenamtlichen Team.<br />
Welche Vorraussetzungen muss<br />
man denn erfüllen, wenn man<br />
beim »Helferkreis« mitmachen<br />
möchte? ist meine nächste Frage.<br />
»Wer sich für eine Aufgabe im Helferkreis<br />
interessiert, muss aus einem<br />
pflegerischen Beruf kommen und an<br />
einer Fortbildung teilnehmen.Unser<br />
Team beläuft sich zurzeit auf insgesamt<br />
acht Personen, von denen sich<br />
drei Frauen und der einzige Mann<br />
noch in der Fortbildung befinden.<br />
Wer mitmachen möchte, muss natürlich<br />
körperlich und geistig belastbar<br />
sein. Weiter ist es wichtig, dass man<br />
mobil und zeitlich flexibel ist. Unser<br />
Einsatzgebiet reicht von Aachen über<br />
Kerkrade bis nach Jülich.<br />
Die Aufgabe im Helferkreis bietet für<br />
die ehrenamtlich Tätigen natürlich<br />
auch angenehme Aspekte. Viele<br />
Erfahrungen, die unsere Ehrenamtler<br />
machen, sind einzigartig! Das sehen<br />
natürlich auch potentielle Arbeitgeber,<br />
so dass sich deren berufliche<br />
Chancen deutlich verbessern.<br />
Anfänger gehen oft mit einer gehörigen<br />
Portion Bammel zu ihrem ersten<br />
Termin und sind dann überrascht, wie<br />
offen sie von den Erkrankten, aber<br />
auch von deren Angehörigen aufgenommen<br />
werden.«<br />
Weiter führt Frau Otten aus: »Ich<br />
hatte sogar Silvester einen Termin,<br />
aber als sich mein Klient mit „Vielen<br />
Dank für diesen schönen Abend“ bei<br />
mir bedankte, wusste ich, dass sich<br />
diese Aufgabe lohnt.«<br />
Ob sie den Lesern noch etwas mitteilen<br />
möchte, frage ich Frau Otten.<br />
»Die Menschne müssten sich viel besser<br />
informieren und rechtzeitig eine<br />
Patientenverfügung machen. Das ist<br />
ungemein wichtig!«<br />
Kontakt:<br />
Wer Interesse daran hat, die Arbeit<br />
des Helferkreises zu unterstützen,<br />
kann sich gerne bei Frau Anita Otten,<br />
Broicherstraße 199 in 52477 Alsdorf<br />
melden.<br />
Telefon: 02404 / 552645<br />
E-Mail:lebensstufen@gmx.de<br />
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