Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
20<br />
die Choralschola des instituts für Kirchenmusik und Orgel in graz<br />
Mit der 1963 erfolgten Umwandlung des Steiermärkischen Landeskonservatoriums in die Grazer<br />
Musikakademie wurde auch sofort eine Abteilung für Kirchenmusik eingerichtet, die bis 1972 von deren<br />
Gründer, dem Grazer Liturgiewissenschaftler Univ. Prof. Dr. Philipp Harnoncourt, geleitet worden ist. Der<br />
Seckauer Benediktiner P. Dipl. Ing. Laurentius Hora (1900-1977) unterrichtete 1963 – 1971 Gregorianik<br />
in Theorie und Praxis und baute die Choralschola auf. Seit 1964 gehörte auch der Sekretär der diözesanen<br />
Kirchenmusikkommission, Gottfried Sauseng (1930 – 1995), der Abteilung Kirchenmusik als Lehrer<br />
an, zunächst für Kirchenmusikgeschichte, seit 1971 auch für Gregorianik. 1983 zum außerordentlichen<br />
Hochschulprofessor ernannt, wirkte er von 1985 bis zu seiner krankheitsbedingten Emeritierung 1987<br />
als ordentlicher Professor für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde. Sein Nachfolger wurde<br />
Franz Karl Praßl, 1987 als Lehrbeauftragter und seit 1.6.1989 als ordentlicher Professor.<br />
Die Choralschola der früheren Abteilung für Kirchenmusik bzw. des jetzigen Instituts für Kirchenmusik<br />
und Orgel setzt sich aus den Studierenden der Studienrichtung katholische und evangelische<br />
Kirchenmusik, sowie aus interessierten Gästen z.B. aus den Studienrichtungen Theologie (auch aus dem<br />
Franziskanerorden) oder Musikwissenschaft zusammen. Die Schola singt etwa dreimal im Semester<br />
ein Choralamt in einer der Grazer Innenstadtkirchen. Eine Aufwertung erfuhr die Choralschola durch<br />
die Einrichtung eines eigenen Magisterstudiums Gregorianik im Zuge des Universitätsgesetzes<br />
2002 und der damit verbundenen Möglichkeit, Gregorianik als zentrales künstlerisches Fach zu<br />
wählen. Die Schola hat seither im Rahmen der Magisterprüfungen zahlreiche Konzerte in Österreich,<br />
Slowenien, Kroatien, Serbien, Ungarn, Tschechien und in der Slowakei gesungen, öfters auch in<br />
enger Zusammenarbeit mit der Grazer Choralschola. Besondere Ereignisse waren die Gestaltung der<br />
Gottesdienste bei der Tagung des päpstlichen Kulturrats im Jahre 2003 (Kulturhauptstadt Graz), die<br />
Auftritte beim mitteleuropäischen Katholikentag 2004 und beim Besuch von Papst Benedikt XVI.<br />
2007 in Mariazell. Als erste Choralschola einer Musikuniversität wurde sie eingeladen, 2006 und 2009<br />
beim 9. bzw. 10. Internationalen Gregorianikfestival in Watou (Belgien) teilzunehmen. 2008 erfolgte<br />
im Rahmen des Projektes Schir Haschirim – das Hohelied im gregorianischen Choral - die Teilnahme<br />
am 4. Internationalen Gregorianikfestival in Vác (Ungarn), verbunden mit einer Konzertreise durch<br />
Ungarn, Polen, Litauen und Belarus und der Produktion einer CD mit dem Konzertprogramm (KUG<br />
klangdebüts 35). 2009 Teilnahme am Gregorianikfestival in Bratislava. Eine Konzertreise führte 2010<br />
nach Ungarn, Serbien und Rumänien. 2011 wird die Schola beim Kongress der AISCGre in Poznan<br />
(Polen) auftreten.<br />
Auf der CD sind zu hören:<br />
Bazhena Buka, Adrija Čepaitė, Aliona Kalechyts, Antanina Kalechyts, Kataryna Klimovich, Nastassia<br />
Klimovich, Réka Miklós, Barbara Moser, Anastasia Youngeong Shin, Maria Suntinger, Sonja Weber.<br />
Der Leiter der Schola, Franz Karl Praßl, studierte Musik (katholische Kirchenmusik, Chorleitung,<br />
Dirigieren, Orgel) und Katholische Theologie (Promotion im Fach Liturgiewissenschaft) in Graz.<br />
Spezialstudien gregorianische Paläographie und Semiologie in Essen bei Luigi Agustoni, Johannes<br />
Berchmans Göschl und Godehard Joppich. 1982-1992 Domorganist in Klagenfurt, dazu auch bis<br />
booklet--zwei-spalten-1-11-10.indd 20 02.11.2010 16:20:10