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Jahresbericht 2010 Fair. Menschlich. Nah. - Sparkasse Vest

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Inmitten der kreisrunden Fläche des Observatoriums bildet<br />

das Plateau der Halde einen künstlichen Horizont. Über ihm<br />

zerschneiden zwei Stahlbögen den Himmel. Der senkrechte<br />

Bogen, der Ortsmeridian, teilt den Himmel in Vormittag und<br />

Nachmittag. Der zur Seite geneigte Bogen, der Äquatorbogen,<br />

teilt ihn in Nord und Süd. »Simpel, oder?«, fragt Dr. Burkard<br />

Steinrücken, »dennoch genügen diese drei Elemente, um etliche<br />

astronomische Beobachtungen zu machen: die Krümmung<br />

der Erdkugel, die Himmelsrichtungen, die Tageszeit, die<br />

Jahreszeit, die Sonnenwenden.« Am Tag genügt die Sonne, in<br />

der Nacht helfen der Mond und die Sterne.<br />

Weithin sichtbare Landmarken, wie der Gasometer in Oberhausen,<br />

werden auf der Halde Hoheward zu Peilmarken. »Astronomische<br />

Ereignisse spiegeln sich in der Ruhrgebietslandschaft<br />

und laden sie mit einer neuen Bedeutung auf«, sagt Dr.<br />

Burkard Steinrücken, »im besten Fall sagen die Menschen in<br />

1.000 Jahren, das Ding, das wir heute als Gasometer kennen,<br />

dient dazu, Zeitpunkte im Sonnenjahr zu markieren.«<br />

Eigentlich denkt der Leiter der Westfälischen Volkssternwarte<br />

Recklinghausen in langen Zeiträumen. Umso enttäuschter ist<br />

er über das jähe Aus: »So einfach die Konstruktion aussieht,<br />

so kompliziert ist sie. Dementsprechend aufwändig verliefen<br />

die Planung und die Errichtung der beiden Bögen. Als sie Mitte<br />

2008 aufgestellt wurden, fragte ich die Ingenieure, wie lange<br />

das Observatorium halten werde. Ein halbes Jahrtausend,<br />

lautete die Antwort – es hielt ein halbes Jahr.« Eine gerissene<br />

Schweißnaht zwang den Regionalverband Ruhr dazu, das Observatorium<br />

zu sperren.<br />

»Was heute unsere Kultur und unseren<br />

Alltag ausmacht, stammt aus einem<br />

naturkundlichen Zusammenhang.«<br />

»Unsere Arbeit in der Sternwarte richtet sich an Laien. Der Gedanke<br />

liegt nahe, astronomische Zusammenhänge nicht allein<br />

im Planetarium zu zeigen, sondern mit der Beobachtung<br />

des Himmels zu verknüpfen«, erklärt Dr. Burkard Steinrücken<br />

seinen Traum von einer Sternwarte auf der Halde, denn:<br />

»Die wenigsten Kinder erkennen heute noch Sternbilder<br />

wie die Plejaden oder wissen etwas über den Lauf der Sonne.<br />

Dabei bestimmen astronomische Vorgänge unseren Alltag,<br />

zum Beispiel die Länge des Tages oder den Wechsel der<br />

Jahreszeiten.« <br />

Die Sonnenuhr ist der zweite<br />

große Anziehungspunkt auf der<br />

Halde Hoheward (oben).<br />

Auf dem Plateau der Halde<br />

herrschen manchmal ungemütliche<br />

Windstärken. Bernd Dietrich, Direktor<br />

der <strong>Sparkasse</strong> in Herten, Stephan Rütt,<br />

unser Autor, Dr. Burkard Steinrücken,<br />

Leiter der Westfälischen Volkssternwarte<br />

in Recklinghausen (von links).<br />

www.fotodesigner.org<br />

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