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Jahresbericht 2010 Fair. Menschlich. Nah. - Sparkasse Vest

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Und plötzlich besaßen wir ein Freibad.<br />

- 36 -<br />

Prof. Dr. Philipp Walkenhorst interessiert sich nicht sonder-<br />

lich für Geld. Deshalb freut er sich, dass Christina Lagatz aus<br />

dem Private Banking der <strong>Sparkasse</strong> sich darum kümmert.<br />

Na gut, reden wir nicht über Geld, sondern über das Parkbad<br />

Süd, über bürgerliches Engagement und darüber, ob man im Leben an das Gute<br />

glaubt oder das Schlechte unterstellt.<br />

»Steck deine Interessen nicht in Geld,<br />

sondern dein Geld in deine Interessen.«<br />

Oliver Wendell Holmes sr.<br />

Philipp Walkenhorst vertraut der <strong>Sparkasse</strong><br />

»Das Bad befand sich in einem gottverlassenen Zustand«,<br />

sagt Philipp Walkenhorst. »Schon während des Betriebs investierte<br />

die Stadt kaum mehr in die Instandhaltung. Doch<br />

nach der Schließung verfielen das Becken, das Gebäude und<br />

die Technik zusehends. Im Winter platzten die Leitungen,<br />

weil keiner das Wasser abgestellt hatte. Niemand übernahm<br />

die Verantwortung.« Währenddessen gedachte die Stadt,<br />

das Gelände zusammen mit Teilen des Stadtparks zu verkaufen.<br />

Ihr Investor schmiedete bereits Pläne für eine luxuriöse<br />

Seniorenresidenz im Grünen.<br />

»Generationen von Menschen, junge wie<br />

alte, reiche wie arme, nutzten das Parkbad<br />

im Sommer.«<br />

Bei den Bürgern läuteten die Alarmglocken. »Eine derartige<br />

Kommerzialisierung von bisher öffentlichem Raum mochten<br />

viele nicht hinnehmen. Sie gründeten eine Bürgerinitiative,<br />

aus der 1995 der Verein ›Hände weg vom Stadtgarten‹ hervorging«,<br />

fasst Philipp Walkenhorst das Ende und den Neuanfang<br />

des Parkbads zusammen. Er übernahm den Vereinsvorsitz<br />

und hoffte wie die übrigen Bürger, das Freibad für die<br />

Öffentlichkeit zu erhalten. Nur wie?<br />

Das Bad entstand 1926 nahe der Zeche Erin für die Arbeiter<br />

und Bürger der Umgebung. Doch es wurde nicht nur für die<br />

Anwohner gebaut, sondern auch von den Anwohnern. In den<br />

1920er Jahren litt die Weimarer Republik unter einer hohen<br />

Arbeitslosigkeit. Um den Menschen eine Perspektive zu bieten,<br />

förderte der Staat freiwillige gemeinnützige Arbeiten: in<br />

Castrop-Rauxel den Bau des Parkbads Süd.<br />

»Die stadt- und kulturhistorische Dimension«, sagt Philipp<br />

Walkenhorst, »machten wir zu unserem ersten Argument für<br />

den Erhalt. Die Architektur, die ganz einmalig ist so fern der<br />

Küste, machten wir zu unserem zweiten Argument.« Dem<br />

folgten die Landesdenkmalpflege in Münster wie die Landesregierung<br />

in Düsseldorf und stellten das Parkbad und<br />

den Stadtgarten unter Denkmalschutz. »Wir freuten uns riesig«,<br />

erinnert sich der Vereinsvorsitzende, »stellten aber<br />

gleichzeitig fest, dass wir in der Verantwortung standen.«<br />

Mit der Verantwortung wuchs die Erkenntnis, dass die Wiederaufnahme<br />

des Badebetriebes unerschwinglich war. Zu<br />

der Zeit startete die Internationale Bauausstellung Emscherpark<br />

das Projekt ›Initiative ergreifen‹. Ihr Ziel lautete, bürgerliches<br />

Engagement zu stärken. »In dieser Idee fanden<br />

wir uns wieder«, sagt Philipp Walkenhorst. Der Verein erarbeitete<br />

einen Antrag, der die Sanierungspläne beschrieb <br />

- 37 -

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