Jahresbericht 2010 Fair. Menschlich. Nah. - Sparkasse Vest
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Und plötzlich besaßen wir ein Freibad.<br />
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Prof. Dr. Philipp Walkenhorst interessiert sich nicht sonder-<br />
lich für Geld. Deshalb freut er sich, dass Christina Lagatz aus<br />
dem Private Banking der <strong>Sparkasse</strong> sich darum kümmert.<br />
Na gut, reden wir nicht über Geld, sondern über das Parkbad<br />
Süd, über bürgerliches Engagement und darüber, ob man im Leben an das Gute<br />
glaubt oder das Schlechte unterstellt.<br />
»Steck deine Interessen nicht in Geld,<br />
sondern dein Geld in deine Interessen.«<br />
Oliver Wendell Holmes sr.<br />
Philipp Walkenhorst vertraut der <strong>Sparkasse</strong><br />
»Das Bad befand sich in einem gottverlassenen Zustand«,<br />
sagt Philipp Walkenhorst. »Schon während des Betriebs investierte<br />
die Stadt kaum mehr in die Instandhaltung. Doch<br />
nach der Schließung verfielen das Becken, das Gebäude und<br />
die Technik zusehends. Im Winter platzten die Leitungen,<br />
weil keiner das Wasser abgestellt hatte. Niemand übernahm<br />
die Verantwortung.« Währenddessen gedachte die Stadt,<br />
das Gelände zusammen mit Teilen des Stadtparks zu verkaufen.<br />
Ihr Investor schmiedete bereits Pläne für eine luxuriöse<br />
Seniorenresidenz im Grünen.<br />
»Generationen von Menschen, junge wie<br />
alte, reiche wie arme, nutzten das Parkbad<br />
im Sommer.«<br />
Bei den Bürgern läuteten die Alarmglocken. »Eine derartige<br />
Kommerzialisierung von bisher öffentlichem Raum mochten<br />
viele nicht hinnehmen. Sie gründeten eine Bürgerinitiative,<br />
aus der 1995 der Verein ›Hände weg vom Stadtgarten‹ hervorging«,<br />
fasst Philipp Walkenhorst das Ende und den Neuanfang<br />
des Parkbads zusammen. Er übernahm den Vereinsvorsitz<br />
und hoffte wie die übrigen Bürger, das Freibad für die<br />
Öffentlichkeit zu erhalten. Nur wie?<br />
Das Bad entstand 1926 nahe der Zeche Erin für die Arbeiter<br />
und Bürger der Umgebung. Doch es wurde nicht nur für die<br />
Anwohner gebaut, sondern auch von den Anwohnern. In den<br />
1920er Jahren litt die Weimarer Republik unter einer hohen<br />
Arbeitslosigkeit. Um den Menschen eine Perspektive zu bieten,<br />
förderte der Staat freiwillige gemeinnützige Arbeiten: in<br />
Castrop-Rauxel den Bau des Parkbads Süd.<br />
»Die stadt- und kulturhistorische Dimension«, sagt Philipp<br />
Walkenhorst, »machten wir zu unserem ersten Argument für<br />
den Erhalt. Die Architektur, die ganz einmalig ist so fern der<br />
Küste, machten wir zu unserem zweiten Argument.« Dem<br />
folgten die Landesdenkmalpflege in Münster wie die Landesregierung<br />
in Düsseldorf und stellten das Parkbad und<br />
den Stadtgarten unter Denkmalschutz. »Wir freuten uns riesig«,<br />
erinnert sich der Vereinsvorsitzende, »stellten aber<br />
gleichzeitig fest, dass wir in der Verantwortung standen.«<br />
Mit der Verantwortung wuchs die Erkenntnis, dass die Wiederaufnahme<br />
des Badebetriebes unerschwinglich war. Zu<br />
der Zeit startete die Internationale Bauausstellung Emscherpark<br />
das Projekt ›Initiative ergreifen‹. Ihr Ziel lautete, bürgerliches<br />
Engagement zu stärken. »In dieser Idee fanden<br />
wir uns wieder«, sagt Philipp Walkenhorst. Der Verein erarbeitete<br />
einen Antrag, der die Sanierungspläne beschrieb <br />
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