Zum Gedenken - Kreuzbund-DV-Mainz
Zum Gedenken - Kreuzbund-DV-Mainz
Zum Gedenken - Kreuzbund-DV-Mainz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Stadtverband Bingen<br />
besondere dann, wenn Drogen eingesetzt würden,<br />
wurden von ihm leicht verständlich erläutert.<br />
Er sprach über die Suchtmittel und ihre abhängigkeits-machende<br />
Wirkung. Der regelmäßige Konsum<br />
von Alkohohl führe bei 10-12 % der Menschen<br />
zu einem Missbrauch bis hin zur Abhängigkeit,<br />
bei Cannabis sind dies 10-15 %, bei Amphetaminen<br />
20-30 %, bei Heroin und Nikotin 90 %. Die<br />
Substanzen mit dem höchsten Abhängigkeitspotential<br />
seien Heroin und Nikotin. Zigaretten seien<br />
die Haupteinstiegsdroge, die rasch den Weg in<br />
andere Suchtformen öffnete. Wenngleich neueste<br />
Statistiken einen leicht rückläufigen Konsum ausweisen,<br />
sei dieser dennoch insgesamt<br />
und vor allen Dingen bei jüngeren Menschen sehr<br />
besorgniserregend. So sei es keine Seltenheit,<br />
dass bereits im Alter von 8 Jahren mit dem Rauchen<br />
begonnen werde.<br />
“Der Mensch lebt nicht mehr artgerecht, die Gesellschaft<br />
entwickelt sich schneller als der Mensch<br />
sich darauf einstellen kann“, so ein Kernsatz seines<br />
Vortrages. Menschen in aussichtslosen Lagen<br />
kompensierten vermehrt ihre Existenz- und<br />
Versagungsängste mit Suchtmitteln. Gefühle werden<br />
mit Suchtmitteln ersetzt. Eine Angst machende<br />
Entwicklung, deren Ende nicht absehbar ist<br />
und in die in immer größerem Maße auch Jugendliche<br />
eingebunden sind. Die leichte Verfügbarkeit<br />
und der leichtfertige Umgang mit den Drogen und<br />
die medialen Einflüsse leisteten hier Schützenhilfe.<br />
Hinzu käme, dass viele Menschen überhaupt<br />
nicht mehr in der realen Welt leben, sondern in<br />
die Scheinwelten des Computers und des Internet<br />
flüchten.<br />
Abschließend ging er auf die Zeit der Pubertät<br />
junger Menschen ein und dass kindliches Experimentieren<br />
zum Erwachsenwerden gehöre. Patentrezepte<br />
zum Umgang mit den Jüngeren konnte er<br />
nicht geben, dennoch waren seine Ausführungen<br />
zu diesem Punkt sehr hilfreich. Gerade in dieser<br />
so wichtigen Phase der Entwicklung sollte man<br />
die Kommunikation in einer alters- und entwicklungsgerechten<br />
Form mit den Kindern nicht abreißen<br />
lassen. Wichtig sei auch, dass man sich in<br />
„Augenhöhe“ der Kinder befinde und sich der<br />
Vorbildfunktion Erwachsener gegenüber ihren<br />
Kindern und Jugendlichen bewusst sei.<br />
<strong>Zum</strong> Abschluss seines Vortrages ging Dr. Lenhart<br />
noch auf die Fragen einzelner Zuhörer ein. Nach<br />
etwas mehr als 2 ½ Stunden endete eine hochinteressante,<br />
sehr unterhaltsam gestalte Veranstaltung<br />
zur Suchtprävention. Die Anwesenden<br />
konnten sich an einem gut sortierten Informationstisch<br />
bedienen.<br />
Hartmut Zielke<br />
Gemeinsam Unterwegs Ausgabe 1/2008 Seite 22