"weltweit" Sommer 2010 - Jesuitenmission

N A C H R I C H T E N
Ein Zelt als Klasse:
Vorschulkinder werden
in den Lagern
halbtags betreut.
30 weltweit
Hilfsaktion für Haiti
Wie ist der aktuelle Stand?
Fast ein halbes Jahr ist es her, dass
Haiti von dem verheerenden Erdbeben
am 12. Januar erschüttert wurde.
Was konnte seitdem über die Jesuiten
an Hilfe geleistet werden? An Spenden
für Haiti sind bei uns über eine Million
Euro eingegangen. Weitere große
Summen für die Nothilfe der Jesuiten
in Haiti stammen vor allem von unserer
Schwesterorganisation Entreculturas
in Spanien sowie dem Jesuitenfüchtlingsdienst
in den Vereinigten
Staaten.
Nothilfe, Schulen, Kurse
Ein Teil der Spenden ist längst verwendet
worden, um über den Flüchtlingsdienst
der Jesuiten die Notleidenden
in den Zeltstädten mit
Lebensmitteln, Trinkwasser, Zelten
und medizinischer Pflege zu versor-
gen. Weitere Mittel sind in den Aufbau
von Notschulen in den Lagern
geflossen. In fünf Lagern hat das
jesuitische Schulwerk Fe y Alegría
Kindergärten und Schulen aufgebaut.
Mehr als 600 Kinder und Jugendliche
bis 15 Jahren werden halbtags betreut
und unterrichtet. Für ältere Jungendliche
und junge Erwachsene gibt es
verschiedene Ausbildungskurse, zum
Beispiel im Maurerhandwerk, in der
Kochkunst, Möbeltischlerei, Elektrotechnik
und Klempnerei. Die Kurse
dauern jeweils sechs Monate und finden
wegen der großen Nachfrage in
zwei Schichten vormittags und nachmittags
statt. Momentan nehmen 495
junge Frauen und Männer an diesem
Programm teil.
Ländliche Regionen im Blick
Gemeinsam mit ehrenamtlich arbeitenden
Ingenieuren der Universität
von Detroit/USA hat das Schulwerk
Fe y Alegría die Gebäudestruktur
von 400 durch das Erdbeben beschädigten
Schulen untersucht, um
notwendige Daten für die Planungen
des Wiederaufbaus zu erhalten.
Ein langfristig angelegtes Projekt der
Jesuiten ist der Bau von 17 neuen Fe
y Alegría-Schulen in Haiti. Die Orte
der neuen Schulen sind bewusst in
ländlichen Regionen ausgewählt worden,
damit sich die Hilfe nicht nur auf
die Hauptstadt Port-au-Prince konzentriert,
sondern auch die bereits vor
dem Erdbeben bitterarmen ländlichen
Gegenden erreicht.